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Die Stunde des Verfuehrers

Die Stunde des Verfuehrers

Titel: Die Stunde des Verfuehrers
Autoren: ABBY GREEN
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berühre er ihre Seele.
    Sie schlang die Beine noch enger um seine Hüften, bewegte sich mit ihm, wenn er sich zurückzog, nahm ihn in sich auf, wenn er wieder zu ihr kam. Blind küsste sie jedes Fleckchen Haut, das sie erreichen konnte. Die Spannung in ihrem Innern wuchs, bis es kein Zurück mehr gab. Ihre Gefühle entluden sich in einem bunten Rausch der Sinne.
    Sie legte eine Hand auf seinen Rücken und hielt ihn fest, während die Wogen der Lust ihren Körper durchliefen. Unmittelbar darauf spürte sie, wie auch ihn der Gipfel der Ekstase erreichte und er sich in ihr verströmte.
    Erst nach geraumer Weile ließ Pascal sich auf die Seite gleiten. Keuchend rangen sie beide nach Luft. Als sich ihr Herzschlag endlich beruhigte, kuschelte sie sich an seine Brust und schlief auf der Stelle ein.
    Sie wachte nicht einmal auf, als Pascal aufstand und die Decke über sie legte. An der Tür blieb er stehen und warf einen letzten Blick auf sie. Dann ging er mit düsterer Miene hinüber in sein eigenes Zimmer.
    Als Alana am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sie sich wohl und zufrieden. Ihr Körper prickelte an delikaten Stellen. Plötzlich erinnerte sie sich an die vergangene Nacht. Das behagliche Gefühl verschwand.
    Sie brauchte gar nicht erst nachzusehen, sie wusste instinktiv, dass Pascal nicht bei ihr geschlafen hatte.
    In der Wohnung war es völlig still. Sie stand auf, duschte und zog sich an. In der Küche lag eine Nachricht für sie.
    Wir müssen reden.
    Pascal.
    Nackte Angst stieg in ihr auf, als sie sich die Details der gestrigen Unterhaltung ins Gedächtnis rief. Hatte er wirklich gesagt, dass er eine richtige Familie mit ihr gründen wollte? Er hatte darüber nachgedacht, ihr einen Antrag zu machen?
    Das Gefühl von Panik kehrte zurück, stärker als jemals zuvor. Aufgewühlt griff sie nach den Schlüsseln zum Apartment und stürmte nach draußen. Vielleicht half ein Spaziergang, einen klaren Kopf zu bekommen.
    Doch als sie geraume Zeit später zurückkam, war sie noch genauso durcheinander wie zuvor. Ihr Handy klingelte. Vielleicht ihre Schwester Ailish mit neuen Vorwürfen. Dankbar für die Ablenkung, nahm sie das Gespräch entgegen.
    Es war nicht Ailish. Nachdem sie mit der Person am anderen Ende der Leitung einige Minuten gesprochen hatte, legte sie einigermaßen gefasst auf. Der Anruf musste ein Zeichen sein.
    Pascal wusste nicht wirklich, was er ihr anbot. Hatte sie das nicht alles schon erlebt? Natürlich würde er sich für sie ändern – am Anfang. Und schon bald würde er sich nichts sehnlicher wünschen, als sein altes Leben zurückzubekommen.
    Alana wollte nicht herausfinden, warum die Vorstellung so wehtat. Sie redete sich ein, es läge allein daran, dass sie noch nicht bereit war, wieder jemandem zu vertrauen. Doch tief in ihrem Herzen wusste sie, dass das nur die halbe Wahrheit war.
    „Ich fliege heute noch nach Irland zurück, Pascal“, platzte sie heraus. „Der Flug ist bereits gebucht. Das Taxi wird gleich hier sein.“
    Pascal stand auf der Schwelle zum Wohnzimmer, in dem Alana den ganzen Nachmittag auf ihn gewartet hatte. Ihre Worte schienen ihn völlig kalt zu lassen. Schweigend stellte er seinen Aktenkoffer ab, ging zur Hausbar hinüber und schenkte einen hochprozentigen Drink ein.
    „Was willst du hören, Alana?“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust, als könne das den Schmerz lindern, den sie in ihrem Herzen fühlte. Schmerz, den sie immer noch nicht wahrhaben wollte. „Du brauchst überhaupt nichts zu sagen.“
    Er lachte knapp auf und trank einen großen Schluck. „Nein, wie dumm von mir. Du hältst nichts von Gesprächen. Das habe ich ja schon versucht.“
    „Hör auf damit. Das ist nicht fair.“
    „Ach ja? Wie kommt es dann, dass unsere beste Kommunikation gestern Nacht im Bett stattfand?“
    Alana wurde blass. „Ich weiß durchaus zu schätzen, was du für mich tun wolltest.“
    „Behandele mich nicht von oben herab, Alana.“ Seine Stimme war kalt wie Eis. „Tu, was du willst, aber sei nicht gönnerhaft zu mir. Ich werde dich nicht bitten, mich zu heiraten.“ Er fuhr mit einer Hand durchs Haar, das erste Anzeichen echter Wut. „Ich habe dir alles auf einem Silbertablett zu Füßen gelegt. Nicht einmal dein Ehemann war bereit, so weit zu gehen.“
    „Lass ihn aus dem Spiel.“
    „Wieso? Ist er nicht der Grund, weshalb du diese Mauer um dich errichtet hast? Der Grund, weshalb du niemanden an dich heranlässt, nicht einmal den Vater deines ungeborenen
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