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Die Stunde des Verfuehrers

Die Stunde des Verfuehrers

Titel: Die Stunde des Verfuehrers
Autoren: ABBY GREEN
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Kindes?“
    „Was du getan hast, grenzt an arglistige Täuschung“, stieß Alana zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Dass Pascal die Wahrheit aussprach, ließ sie sich nur noch mehr in eine Ecke gedrängt fühlen. „Du hättest mit mir reden können, mir sagen, was du vorhast. Stattdessen lässt du mich in dem Glauben, du siehst in mir nicht mehr als eine Geliebte. Und dann bringst du mich in die Vorstadt und erzählst mir von deiner Vergangenheit, als wolltest du, dass ich …“ Gerade noch rechtzeitig hielt sie inne. Dass ich mich in dich verliebe … Der Satz flackerte in ihrem Bewusstsein auf. Das Wort „Liebe“ ließ sie sich ganz schwach und elend fühlen.
    „Was möchte ich, Alana? Dass du mir vertraust?“, vervollständigte Pascal ihren Gedankengang unbeeindruckt. Er leerte das Glas und knallte es so hart auf den Tisch, dass sie zusammenzuckte. „Ist das so schlimm?“
    Alana schüttelte den Kopf. „Nein, ist es nicht. Es tut mir leid. Ich … ich kann das nur nicht. Mit dir.“
    „Du kannst mir nicht vertrauen, meinst du. Du kannst es nicht einmal versuchen. Und was erwartet dich in Dublin? Kein Job, eine Familie, der du auch nicht vertraust, und ein Kredit, dessen Raten du kaum bezahlen kannst.“
    „Heute Nachmittag hat Rory angerufen und mir meinen alten Job angeboten. Sean Donohoes Ehefrau ist an die Öffentlichkeit gegangen und hat die Scheidung eingereicht. Ebenso haben einige der Frauen, die eine Affäre mit Ryan hatten, ihre Geschichten an Zeitungen verkauft. Du siehst, ich kann also gefahrlos zurückgehen.“
    Pascals Mundwinkel zuckten. „Wie praktisch. Und hast du auch schon entschieden, wie es mit unserem Kind weitergehen soll?“
    „Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass du das Baby so oft sehen darfst, wie du willst. Dieses Recht würde ich dir niemals verweigern, Pascal.“
    In diesem Moment klingelte es an der Tür. Ihr Taxi war da.
    Hölzern, wie auf Stelzen, setzte Alana sich in Bewegung. Sie wich Pascals Blick aus, aber als sie auf seiner Höhe war, streckte er den Arm aus und drehte sie zu sich herum.
    „Wenn du unbedingt gehen willst, dann geh. Ich werde dir nicht nachlaufen.“
    „Ich weiß“, erwiderte sie knapp.
    Das war es also. Schon jetzt verspürte sie in sich den Schmerz, den sie eines Tages empfinden würde, wenn sie ihn mit einer anderen Frau an seiner Seite sah. Resolut schob sie das Gefühl beiseite. Wenn sie ihm jetzt nachgab, würde sie es nie durch die Tür schaffen.

10. KAPITEL
    „Hallo, Alana! Schön, dass du wieder da bist. Wir haben dich vermisst.“
    Lächelnd begrüßte Alana Sophie, als sie die Redaktion betrat. Doch ihr Lächeln fühlte sich gezwungen an. „Danke.“
    Sie schloss die Tür zu ihrem Büro. Seit sie vor ein paar Tagen nach Hause gekommen war, kam ihr alles blass und farblos vor. Es war, als sei ihrem Körper jegliche Lebensenergie geraubt worden. Sie wusste, was ihr fehlte. Pascal.
    Es klopfte an der Tür, und bevor sie antworten konnte, polterte Rory in ihr Büro. „Alana! Toll, dass du hier bist. Der ganze Ärger tut mir leid, aber mir waren die Hände gebunden.“
    Ein schiefes Lächeln erschien auf ihren Lippen, während sie die Entschuldigungen ihres Chefs über sich ergehen ließ.
    „… Pascal Lévêque für die Wohltätigkeitsfeier im K-Club dieses Wochenende.“
    Abrupt richtete sie sich auf, als habe man ihr eine Adrenalinspritze verabreicht. „Was hast du gesagt?“
    Rory verdrehte die Augen. „Dass die Rugbyparty, bei der Spenden für einen wohltätigen Zweck gesammelt werden, dieses Wochenende im K-Club in Kildare stattfindet. Dein Freund Pascal Lévêque ist der Gastgeber.“
    Der K-Club war Teil einer exklusiven Hotelanlage ungefähr eine Stunde von Dublin entfernt. Die Reichen und Berühmten flogen gewöhnlich mit dem Helikopter ein und verbrachten einige Tage beim Golfen in der wunderschönen irischen Landschaft.
    Alana wurde eiskalt. „Rory, du willst doch nicht etwa, dass ich darüber berichte, oder?“
    Beinahe hätte sie vor Erleichterung geweint, als er sagte: „Nein, ich denke, es ist noch ein bisschen früh, dich wieder an vorderster Front einzusetzen.“ Er lachte nervös. „Man kann nicht wissen, wem du dort begegnest.“
    Dann erklärte er ihr, an welchen Aufgaben sie in den nächsten Wochen arbeiten sollte. „Ich nehme an“, sagte er auf dem Weg zur Tür, „mit Pascal Lévêque ist es nicht gut gelaufen?“
    Schützend legte sie eine Hand auf ihren Bauch, der mittlerweile jeden Tag
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