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Die Stunde des Tors

Die Stunde des Tors

Titel: Die Stunde des Tors
Autoren: Alan Dean Foster
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kleine graue Gestalt war hinter ihm in den Sattel gestiegen.
    »Mudge? Das ist nicht nötig. Entweder schaffe ich es, oder ich schaffe es nicht.«
    »Schieb dir deinen Ehrgeiz wo'in, Kumpel. Ich 'abe auf dich achtgegeben, seit du deine Nase in meine Angelegen'eiten gesteckt ‘ast. Du glaubst doch nich', daß ich dich jetzt dir selbst überlassen kann, oder?! Irgend jemand muß auf dich aufpassen. Dieses große, flammende Biestchen kann nich' verletzt werden, aber 'n guter Bogenschütze könnte dich mir nichts dir nichts von seinem Rücken pflücken.« Er legte einen Pfeil in seinen Bogen, und sein Grinsen spreizte seine Schnurrhaare.
    Jon-Tom fiel nichts anderes ein als: »Danke, Mudge.«
    »Danke mir, wenn wir zurück sind. Ich wollte schon immer auf 'nem Kometen reiten, wa? Also, an die Arbeit!«
    Der gewundene, feurige Hals verdrehte sich, und der große Kopf mit den unendlich tiefgründigen Augen starrte sie an.
    »BEFIEHL, MENSCH!«
    »Ich weiß nicht...« Mudge stieß ihn in die Rippen. »Ach, verdammt... hü und los! Zu Eejakrat!«
    Die gewaltigen Schwingen versengten die Erde, und ein heißer Sturmwind fegte über die Zurückgebliebenen. Die Schwingen reichten von einer Seite des Canons zur anderen, und die Eisenwolkler, die sie auf sich zurasen sahen, zerstreuten sich wie fliehende Spatzen.
    Ein Schwarm Libellenkämpfer stieg auf, um sich ihnen entgegenzuwerfen, die persönliche Luftgarde der Kaiserin. Sie griffen mit dem gedankenlosen, aber bewundernswerten Mut ihrer Art an.
    Mudges Bogen begann zu arbeiten. Die Soldaten auf den Libellen fielen, und keiner ihrer Pfeile erreichte die Sonnen- Reiter. Die wenigen Abgeschossenen trafen auf M'nemaxas Körper oder Schwingen und lösten sich übergangslos in ihre subatomaren Bestandteile auf.
    »Fliege an ihnen vorbei!« befahl Jon-Tom. »Dort hinunter!« Er deutete auf die stumpfe Kuppe, die fingerähnlich am Ende des Passes aus der Bergflanke hervorsprang. Dahinter lagen die Nebel der Grünauen.
    Jon-Toms Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf eine einzelne Gestalt, die vor einem Haufen Materialien und einem Halbkreis aus Metallgebilden stand. Libellen und Reiter versuchten durchzubrechen, um mit ihren Schwerten zu kämpfen, aber Schwingen und Hufe berührten sie, und ihre versengten Überreste fielen zischend und rauchend zu Boden.
    Die imperiale Leibwache sandte einen Schauer von Pfeilen nach oben. Keiner kam am Rumpf des flammenden Körpers vorbei. Jon-Tom beobachtete Eejakrat. Fest umklammerte er seinen Speer-Stab, bereit, den Zauberer zu durchbohren.
    Dann wurde seine Aufmerksamkeit abgelenkt. In der Luft über dem Computer trieben zwei schwach glühende Steine.
    Sie waren so klein, daß er sie nur wegen ihres Glühens bemerkte. Hinter dem Hexer bewegte sich die schreckliche, irisierend grüne Gestalt der Kaiserin Skrritch.
    Welche verheerende Magie fürchtete der unerschütterliche Clodsahamp? Welches Risiko ging Eejakrat in der Hoffnung ein, einen verlorenen Krieg zu gewinnen?
    »Hinunter«, befahl er M'nemaxa. »Hinunter zu dem von Maden und Bösem Umgebenen, hinunter zum Zerstören!«
    Ein geflüstertes, hexerisches Gemurmel ertönte auf dem Felsvorsprung. Eejakrat geriet in Panik. Er hetzte durch die Beschwörung; die zwei glühenden Steine trieben, sich einander nähernd, durch die Luft auf den Feuergeist und seine beiden sterblichen Reiter zu. Steine und Geist würden am selben Punkt des Himmels aufeinandertreffen.
    Sie waren nicht mehr als fünfzig Meter voneinander und der Kuppe des Vorsprungs entfernt, als M'nemaxa plötzlich ein donnerndes Wiehern ausstieß. Die unendlichen Augen glühten vielmal so hell wie die Steine, als diese sich ein paar Meter vor ihnen fast berührten.
    Ein leiser, hoffnungsloser Schrei drang von Eejakrat zu ihnen herauf, ein verzweifeltes Krächzen, das Jon-Tom als »Noch nicht... zu nahe, zu dicht, nicht jetzt!« zu verstehen glaubte.
    Dann drehte sich die Welt unter ihnen schneller und schneller, wurde zu einem verwischten Wirbel.
    Der Jo-Troom-Paß war verschwunden. Ebenso der Felsvorsprung, auf dem Eejakrat verzweifelt vor der Kaiserin Skrritch gestikuliert hatte. Und ebenso der wimmelnde Mob der Gepanzerten, die sich in den Krieg stürzten, und die unaufhörlichen Schlachtrufe der Warmlander.
    Verschwunden waren die Nebel der entfernten Grünauen, verschwunden auch die schroffen Berge, die über unbedeutenden Kriegern aufragten. Bald fiel auch der blaue Himmel unter ihnen zurück.
    Sie ritten immer noch auf dem
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