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Die Stunde des Tors

Die Stunde des Tors

Titel: Die Stunde des Tors
Autoren: Alan Dean Foster
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Gepanzerten brachten. »Ich glaube nicht, daß sie dich tragen könnten, Kumpel, aber ich müßte auf einem reiten können.«
    »Ich könnte schelbscht gehen, Bosch.« Clodsahamp schenkte seinem unerwartet tollkühnen Famulus einen verblüfften Blick.
    »Nein, nicht du Pog, und auch du nicht, Otter. Ich fürchte, ihr würdet es nie schaffen. Hunderte von Bognern und eine kaiserliche Wache der fähigsten Schützen der Grünauen umgeben Eejakrat und Skrritch. Ihr kämt nicht auf eine Viertelmeile an den toten Verstand heran. Selbst wenn ich es könnte, womit sollte ich ihn zerstören? Er ist aus Metall. Ich kann keinen Pfeil hindurchschießen. Und es mag Eleven Eejakrats geben, die im Falle seines Todes auf sein übles Wissen zurückgreifen könnten.«
    »Wir brauchen ein Flugzeug«, erklärte ihnen Jon-Tom. »Oder noch besser einen Huey oder irgendeinen anderen Kampfhubschrauber mit Raketen.«
    Clodsahamp sah ihn verständnislos an. »Ich weiß nicht, was du da beschreibst, Bannsänger, aber bei den Himmeln, wenn du irgend etwas tun kannst, mußt du es versuchen.«
    Jon-Tom leckte sich die Lippen. The Who, J. Geils Band, Dylan - keiner sang viel über den Krieg und sein Gerät. Aber er mußte irgend etwas versuchen. Er kannte den Air Force Song nicht...
    »Versuche irgendwas, Jon-Tom«, drängte ihn Flor. »Wir haben nicht viel Zeit.«
    Zeit. Die Zeit rinnt uns davon. Das ist dein Stichwort, Mann. Sieh erst mal zu, daß du hinkommst. Und dann kannst du dir Gedanken machen, wie das Ding zu zerstören ist.
    Er versuchte, die Kampfgeräusche aus seinen Gedanken zu verbannen, und ließ seine Finger ein paarmal über die Duarsaiten wandern. Das Instrument war durch Speere und Pfeile zerkratzt und eingekerbt, war aber immer noch spielbar; ein paar Justierungen an den Resonanzeinstellungen der Duar. Es mußte funktionieren. Er drehte die »Masse« und »Schrille« genannten Hebel voll auf. Gefährlich, aber was immer auch materialisierte, mußte ihn hoch über die Schlacht hinwegtragen, ganz bis zum Ende des Passes.
    Egal jetzt, Clodsahamp deutete drängend an, daß keine Zeit für Finesse oder Feineinstellungen mehr war.
    Bringe mich einfach zu diesem Computer, dachte er wild. Bring mich einfach nur sicher dahin, und ich werde irgendeine Methode finden, ihn zu zerstören. Schon ein paar herausgerissene Drähte würden reichen. Eejakrat konnte die Beschädigung nicht mit Magie reparieren... oder?
    Und wenn er getötet werden sollte und der Versuch ein Fehlschlag war, was machte das schon? Talea war tot, genau wie ein großer Teil von ihm. Ja, das war die Antwort. Lasse dich und das, was dich trägt, in den Computer krachen. Das müßte reichen.
    Zeit... das war der Schlüssel. Er mußte sich schnell bewegen, und er hatte keine Zeit, mit Maschinen herum zu machen, die funktionieren mochten oder nicht, auftauchen mochten oder nicht. Zeit und Flug. Welcher Song konnte diese Voraussetzungen erfüllen?
    Moment mal! Da war etwas über Flug und Zeit, die in die Zukunft glitt, glitt. Angestrengt versuchte er, sich an die Melodie zu erinnern. Es war ein einfaches, angenehmes Stück von Steve Miller*.
    [* ›Fly Like An Eagle‹ , etwa ›Flieg wie ein Adler‹ von der Steve Miller Band, mit dem Refrain ›Time keeps on slippin', slippin' into the future‹ . -Anm. d. Übers.] Seine Finger flogen über die Saiten, er warf den Kopf zurück und begann mit mehr Kraft zu singen, als je zuvor.
    Ein zerreißendes Geräusch drang vom Himmel, und in seiner Nase stieg der Geruch von Ozon. Es kam! Was immer er heraufbeschworen hatte, es kam. Wenn nicht der mächtige Vogel des Liedes, dann vielleicht das britische Kampfflugzeug mit dem Spitznamen Adler, mit einer Schnellfeuerkanone und strotzend vor Raketen. Irgendwas,das ihn in die Luft brachte.
    Er sang, bis ihm die Kehle weh tat, seine Finger huschten über die Saiten. Nachhallende Klangwellen stiegen aus der bebenden Duar auf, und die Luft vibrierte im Einklang mit.
    Ein tiefes, dumpfes Krachen spaltete den Himmel über ihnen, ein Geräusch, das mit keinem irdischen Donner zu vergleichen war. Es schien, als ob die Sonne sich zurückgezogen und hinter den Wolken versteckt hätte. Das Kämpfen hörte nicht auf, aber sowohl Warmlander als auch Insekten verlangsamten ihr Tempo. Das ominöse Grollen hallte von den Paßwänden wider. Irgend etwas Außergewöhnliches ereignete sich.
    Ungeheure Schwingen aus strahlenden Sternplasmen erfüllten die Luft. Ein plötzlicher Hitzeausbruch erwärmte den
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