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PR TB 073 Aktion Alpha 1

PR TB 073 Aktion Alpha 1

Titel: PR TB 073 Aktion Alpha 1
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Afan Murow, Leutnant der Vayut-Rangers, spähte mit dem Nachtglas zu den dunklen Hängen nördlich der Craika -Bucht.
    Das Schlauchboot schaukelte sanft in der langen Dünung. Fünf Minuten vor zwei Uhr. „Hier!" flüsterte Nina und stieß Afan mit dem Ellenbogen an. Leutnant Murow nahm einen tiefen Schluck. Der billige Kognak brannte in der Kehle, aber er erfüllte den vor Erregung zitternden Körper mit wohliger Wärme. „Danke, Nina!" raunte der Ranger und gab die Flasche zurück. Korporal Nina Salinowa reichte sie dem hinter ihr kauernden Soldaten. Zweieinhalb Minuten noch! Eine beklemmende Stille herrschte am Strand, drüben, beim Gegner. Nur von der Front auf der Aligarura-Landbrücke grummelte das Feuer der marutischen und vayutischen Artillerie. Störfeuer. Es war eine verhältnismäßig ruhige Nacht. Noch eine halbe Minute!
    Mit lautem Platschen fiel die geleerte Flasche ins Wasser. Afan Murow fluchte unterdrückt. In der Stille über dem Meer wirkte das Geräusch unnatürlich laut. Jetzt! Im Süden, vor der Einfahrt in die Craika-Bucht, blitzte das Mündungsfeuer der schweren Schiffsartillerie auf. Sekunden später schossen Feuer und Rauch am Strand empor. Leutnant Murow und seine Leute, insgesamt sechzehn Rangers der vayutischen Armee, konnten die Wirkung des Feuers nicht direkt beobachten. Aber sie wußten, daß nun die Feuerwalze über den dreißig Meter breiten Sandstrand der Craika-Bucht wanderte. Drahthindernisse, Schützenlöcher und MG-Nester zerfetzte und dann auf die von Gestrüpp bewachsenen Steilhänge vorkroch, wo die Küstenartillerie der 134. marutischen Infanteriedivision des Generals Kroman sich eingegraben hatte. Das Feuer verstärkte sich. Wie bei einem nächtlichen Gewitter blitzte und grollte es hüben und drüben. In der Luft röhrten die Bomber. Sie hängten gleißend helle Leuchtbomben über die Küste. „Die Maruts wehren sich überhaupt nicht", flüsterte Nina.
    Afan lachte lautlos. „General Kroman ist ein schlauer Fuchs.
    Außerdem wird seine Küstenartillerie unter chronischem Munitionsmangel leiden. Also eröffnet sie das Abwehrfeuer erst, wenn die Landungsboote bis auf einige hundert Meter an die Küste herangekommen sind. " „Aha! Die Feuerwalze wird hinter die Hänge verlegt!" rief der Soldat hinter Korporal Salinowa leise. „Fertigmachen!" befahl Leutnant Murow.
    „Sobald die Murats das Feuer eröffnen, geht es los."
    Er setzte das Glas ab, entsicherte die MPi und tastete prüfend über die Handgranaten, die an seiner Koppel hingen.
    Sekunden später blitzte es grell an den Hängen auf.
    Scheinwerferkegel tasteten sich über das Meer, erfaßten Landungskutter und Prahme mit Panzerwagen an Bord. Die marutische Küstenartillerie hämmerte auf die Landungsboote ein. Mit lautem Krachen flog ein andungskutter in die Luft. Sofort stürzten sich Bombenflugzeuge auf die Scheinwerferstellungen. Doch die Maruts blendeten ab, warteten, bis die Bomber über sie hinweggeflogen waren und strahlten dann erneut die Landungsboote an. Afan Murow und seine Rangers kümmerten sich nicht mehr um das Geschehen in der Craika -Bucht. Es diente ohnehin nur als Ablenkungsmanöver für ihre eigene Landeoperation. Der Feind richtete sein Augenmerk auf die Landungsboote und die vayutische Marineinfanterie, die den Strand stürmte. Es war unwahrscheinlich, daß er dabei die vier kleinen Schlauchboote bemerkte, die dreizehn Kilometer nördlich ans Ufer gepaddelt wurden. Mit schwachem Knirschen schoben sich die Schlauchboote auf den Sandstrand, der an dieser Stelle nur knapp zehn Meter breit war. Dahinter stieg der Hang steil an. Irgendwo in dem Gestrüpp, das ihn bedeckte, mußten feindliche Postenlöcher und MG-Stellungen liegen. Afan kroch auf dem Bauch über den Strand, dicht gefolgt von Nina Salinowa. Links und rechts schoben sich andere Gestalten vor. Je zwei Mann blieben in jedem Schlauchboot; einer wachte mit schußbereitem Maschinengewehr, der andere mit einer Bazooka. Sollten die Maruts etwas merken, würden sie bis zum bitteren Ende kämpfen und dem Gegner die Illusion geben, er hätte alle gelandeten Vayut-Rangers gefaßt. Doch nichts geschah. Ab und zu vernahm Afan die Stimmen von feindlichen Posten, die sich halblaut unterhielten. Ihr Gesprächsthema war mit Sicherheit das Gefecht in der Craika-Bucht. Einmal sahen die Vayut-Rangers einen marutischen Posten vor der getarnten Stellung eines Geschützes stehen; er hielt ein Fernglas vor die Augen und starrte angestrengt zur Bucht
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