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Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1
Autoren: Myra McEntire
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Händen und brachte seine Lippen an meinen Mund. Sein Kuss fegte jeden Atemzug, jeden Gedanken hinweg, und meine blindwütige Angst verkohlte zu einem glimmenden Aschehäufchen.
    Nach einer Weile ließ er die Lippen bis knapp unter mein Ohr gleiten, und ich spürte, wie er lächelte. »Ich hab dich vermisst.«
    Ich hätte fast gelacht, als ich das wilde Rotieren der Parkuhrnadel sah. »Ich hab dich auch vermisst. Aber ich habe nur zwei Stunden Ausgang.«
    »Dann lass uns jede Sekunde ausnutzen.« Er nahm mich fest in die Arme und wiegte mich sanft hin und her. »Ich habe auf dem Weg hierher sämtliche Verkehrsregeln gebrochen.«
    »Ich frage mich die ganze Zeit, wie es jetzt weitergehen soll und wie alle das Ganze verkraftet haben. Habt ihr irgendwas von Cat oder Jack gehört?« Beim Aussprechen seines Namens spürte ich Schmerzen in der Brust.
    »Nein. Dune hat sich in ihre E-Mails und Kontoauszüge gehackt. Jack hat in New York eine riesige Summe Bargeld abgebucht. Dann hat er zwei Flugtickets nach London mit Kreditkarte bezahlt. Aber danach verliert sich die Spur. Liam hat versucht, sie ins Visier zu nehmen, aber bislang sind sie nirgends aufgetaucht.«
    Jack und Cat irgendwo unterwegs. Die Information erschütterte mein Unterbewusstsein, das sofort neue Albträume zusammenbraute.
    »Was ist mit den Ballards?«
    »Liam kommt nur aus seinem Büro, um Zeit mit Kaleb zu verbringen und am Bett von Grace zu sitzen.« Zwischen seinen Augenbrauen hatte sich eine steile Falte gebildet.
    Ich strich über seine Stirn, um sie zu glätten. »Keine Veränderung?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir haben gehofft, dass sich etwas verändern würde, wenn wir sie nach Hause holen und sie Liams Stimme hören kann. Ich weiß nicht, wie er es schafft. Ich mag mir nicht vorstellen, wie ich reagieren würde, wenn du es wärst. Als wären das nicht schon genug Sorgen, sieht es jetzt auch noch so aus, als würde Hourglass für Jack und Cats Aktionen zur Verantwortung gezogen.«
    »Von wem?«
    »Von den berüchtigten Machthabern.«
    »Die hat Cat auch schon erwähnt.« Ich zog seine Arme fester um meinen Körper. »Aber warum? Liam trifft keinerlei Schuld. Er war nicht einmal am Leben .«
    »Ich kenne nicht alle Details, aber die Dinge stehen ziemlich schlecht. Liam sieht aus, als hätte er seit der Nacht seiner Rettung nicht mehr geschlafen, und Kaleb führt sich auf wie ein Musterknabe.«
    »Wie geht es Kaleb?« Es kam mir seltsam vor, das zu fragen, aber ich wollte es wissen. Musste es wissen.
    »Er macht eine schwere Zeit durch. Versteht nicht, wieso er nicht fühlen konnte, was Cat und Jack vorhatten.«
    »Und wie geht’s Ava?«
    »Sie kommt zurecht. Dune hat E-Mails und SMS gefunden, die Liams Verdacht bestätigen. Sie haben Ava benutzt, auf schreckliche Weise. Sie haben sie durch Lügen und Drohungen gezwungen, gegen ihren Willen zu handeln. Danach nahmen sie ihr die Erinnerung daran weg.« Michael presste wütend die Lippen zusammen. »Sie hatte keine Ahnung, dass sie es war, die das Labor in die Luft gejagt hat.«
    Mir drehte sich der Magen um, und ich fragte mich unwillkürlich, wie Avas Träume wohl aussehen mochten.
    »Was ist mit dir, Em?«, fragte er und strich mit dem Handrücken über meine Wange. »Du hast nicht zwei Stunden Ausgang bekommen, damit wir nur über alle anderen reden. Dru hat gesagt, du schläfst nicht. Warum?«
    »Na ja.« Ich starrte auf das Armaturenbrett und rief mir ins Gedächtnis, dass ich mit ihm über meine Probleme reden wollte . »Wenn ich schlafe, träume ich.«
    »Von Jack?«
    »Von all den Sachen, die er mir gezeigt hat.« Mit denen er mich gequält hatte. »Ich hab das Gefühl, dass meine Wahrnehmungen ineinander verschwimmen, Michael. Oft weiß ich gar nicht mehr, was real ist.«
    »Kannst du das genauer erklären?«
    »Manchmal träume ich von Dingen, bei denen ich sicher bin, dass sie passiert sind, aber ich kann mich nicht genau erinnern. Sie sind so real – ich kann Sachen riechen. Fühlen. Sie müssen aus der Wirklichkeit stammen, von der er mir erzählt hat.« Als hätte er Spuren von ihnen zurückgelassen, die sich wie schleichendes Gift in meinem Inneren ausbreiteten.
    »Kommen die Erinnerungen auch zurück, wenn du wach bist?«
    »Nein.«
    »Gut.« Michael nickte, aber die Besorgnis in seinen Augen verblasste nicht.
    »Bis auf eine – aus einem ständig wiederkehrenden Albtraum. Es geht um Jack, und wie er immer wieder flüstert, dass ich ihm etwas schuldig bin.«
    »Du schuldest
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