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Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1
Autoren: Myra McEntire
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schwierig für dich wurde. Nachdem du dich zu meiner Zufriedenheit erholt hattest, ist das Stipendium verschwunden.« Er strahlte und klatschte wie ein Kind in die Hände. Ich konnte seinen Wahnsinn förmlich riechen. »Du bist zurückgekommen. Und dank Cat habe ich die ganze Arbeit erledigt und all diese Jahre an nur einem Tag geändert.«
    »Nein, nein, nein.« Vor meinen Augen tanzten schwarze Punkte, und es kostete mich alle Mühe, nicht laut aufzuschluchzen. »Soll das heißen, dass meine Eltern deinetwegen tot sind?«
    »Keineswegs. Ich würde eher sagen, dass du durch mich am Leben bist – wirklich am Leben. Du siehst das Ganze nicht logisch. Das Schicksal hat das Leben deiner Eltern gefordert, nicht ich. Du hast weitergelebt, weil ich es so wollte. Ich habe nur die Umstände ein bisschen modifiziert. Ich habe dich gerettet.« Er trat auf mich zu und streckte seine Hand nach mir aus. »Das verbindet uns miteinander.«
    »Ich bin nicht an dich gebunden. Mein ganzes Leben ist deinetwegen eine einzige Lüge.«
    »Aber Emerson, mein Liebling …«
    »Hör auf, mich so zu nennen.« Ein Stöhnen drohte aus meiner Kehle aufzusteigen. Ich presste mir die Hand auf den Mund.
    »Es fehlte nur ein klitzekleines bisschen, und ich hätte dich dazu gebracht, mir zu vertrauen. Dann hätte ich dir unsere Geschichte unter ganz anderen Umständen näherbringen können. Aber ich bin zu oft gereist, habe in zu kurzer Zeit zu große Mengen von dem Mittel genommen. Ich habe alles aufgebraucht, bevor ich bekommen habe, was ich wollte. Am Ende blieb ich auf der Brücke stecken.«
    »Daran hat es gelegen?«, meldete sich Cat zornig zu Wort. »Deshalb bist du in diesem Loch stecken geblieben? Hast dafür gesorgt, dass das Leben für die kleine Göre ein Zuckerschlecken war, nur damit du sie überreden konntest zu tun, was du wolltest?«
    »Ich glaube nicht, dass ihr Leben ein Zuckerschlecken war …«
    »Aber es war ein unnötiges Risiko. Du brauchst sie nicht. Ich habe Informationen über eine andere Alternative«, sagte Cat. »Ich wollte dir gestern davon erzählen, bis Kaleb hereingestürmt kam und sagte, dass du verschwunden wärst. Ich habe gedacht, du wärst tot.«
    Er starrte Cat wortlos an. Mir fiel auf, dass er nicht gerade stand, sondern ein wenig gebückt, als würde er eine Stütze brauchen. »Eine andere Alternative?«
    Sie nickte, und sein zufriedener Gesichtsausdruck ließ mich bis ins Innerste erschauern.
    »Das Frage- und Antwortspiel ist vorbei.« Cat hielt den Lauf ihrer Waffe auf Michael und mich gerichtet. »Du hast gesagt, dass du die CD zurückgebracht hättest. Wo ist sie?«
    »Ich weiß nicht genau«, sagte ich ausweichend. »Seitdem ist so viel passiert…«
    »Mach mir nichts vor.«
    Cat zielte auf meinen Kopf und legte den Finger um den Abzugshahn.
    Die Glastüren von Liams Bücherschrank zerbarsten in tausend Scherben, als Michael dazwischenging, um mich zu schützen. In Erwartung weiterer Schüsse schlang ich die Arme um seinen Körper und wünschte mir, mein Körper wäre groß genug, um ihn zu schützen.
    Als die Waffe stumm blieb, öffnete ich die Augen und sah mir den Schaden an, den sie angerichtet hatte. Der Anblick von Michaels Hals, der von winzigen blutenden Schnittwunden übersät war, trieb mir die Tränen in die Augen.
    »Der Ernst der Lage wird dir sicher bewusst sein«, sagte Cat, während die letzten Glassplitter zu Boden rieselten. »Ich will die CD mit der Formel für die exotische Materie, und ich will sie sofort. Also, wo ist sie?«
    »Hab Geduld, Catherine«, sagte Jack beiläufig, als würden sie über die Einkaufsliste fürs Abendessen sprechen. Ein siegesbewusstes Lächeln trat wie schleichendes Gift auf seine Gesichtszüge. »Ich bin sicher, ich kann Emerson überzeugen, diese Information preiszugeben.«
    »Wie willst du das machen?«, fragte Cat.
    »Emerson zu heilen, hat das Leben für uns alle leichter gemacht. Sie weiß das. Und deshalb wird sie mit uns zusammenarbeiten, jetzt, da sich die Möglichkeit bietet.« Jacks Worte waren an Cat gerichtet, aber sein Blick ruhte auf mir. Seine folgende Drohung klang beinahe lüstern. »Wenn sie sich weigert, kann ich ihr den Schmerz jederzeit zurückgeben.«
    Ich musste heftig schlucken, um meinen aufsteigenden Zorn zurückzudrängen. Er sprach von dem Pfand, das er noch in der Tasche hatte.
    Michael nahm meine Hand.
    »Nein.« Am liebsten wäre ich auf die Knie gefallen und hätte ihn angefleht. »Ich habe dich nicht um deine Hilfe
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