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Die Story von Joanna

Die Story von Joanna

Titel: Die Story von Joanna
Autoren: Collin Gerard & Justin Damiano
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Kerzenlicht feucht glänzten.
    »Griffin versteht etwas von der Zubereitung von Wild«, sagte Jason zu Joanna, blickte dabei aber Griffin nicht an.
    »Ich habe schon sehr viel über Wild gehört«, sagte Joanna. »Aber heute habe ich zum erstenmal welches gegessen. Köstlich, wirklich!«
    »Gut, Joanna. Ich bin froh, daß du es zu schätzen weißt. Griffin versteht sich ganz allgemein bestens darauf, viele Dinge zu servieren, die den Gaumen kitzeln.«
    Die Blicke der beiden Männer begegneten sich einen Moment lang. Aber keiner der beiden wechselte auch nur im mindesten den Gesichtsausdruck. Aber jeder von ihnen wußte genau, was der andere jetzt dachte.
    Joanna hatte von diesem kurzen Einverständnis zwischen den beiden Männern überhaupt nichts gemerkt. Es war ihr vollkommen entgangen, daß Jason und Griffin soeben einen Blick miteinander gewechselt hatten, der alles andere als das Verhältnis zwischen Herr und Diener ausgedrückt hatte.
    Joanna konzentrierte ihre Aufmerksamkeit darauf, die Mahlzeit zu beenden und den Wein auszutrinken. Sie freute sich schon jetzt auf alles, was noch kommen würde.
    »Auf uns!« sagte sie und hob ihr Weinglas dem Mann am anderen Ende des Tisches entgegen.
    Bei diesem völlig unerwarteten Toast starrte Jason das junge Mädchen einen Moment lang verständnislos an. Dann gönnte er Joanna ein Lächeln, und sei es auch nur, um die Spannung zu lockern.
    Jason stand auf, ging um den Tisch herum, langte nach Joannas Hand und führte das junge Mädchen ins Wohnzimmer. Hier erst erwiderte er endlich den Trinkspruch.
    »Auf unsere Beziehung!« sagte er.
    »Das hört sich aber ziemlich kalt an, Jason«, sagte Joanna. Sie war sichtlich gekränkt. »Beziehung! Und ich hatte gehofft, es könnte etwas mehr als nur das sein.«
    Jason blickte ihr nun sehr tief in die Augen, als wollte er ihr auf den Grund der Seele sehen.
    »Was dann?« fragte er. »Sex? Liebe?«
    Joanna hielt den Blick ständig auf Jason gerichtet, während er jetzt im Wohnzimmer herumzugehen begann. Sie spürte, daß er ihr etwas zu sagen hatte. Dieses Gefühl verstärkte sich zur Gewißheit. Er hatte ihr ganz bestimmt noch etwas zu sagen.
    Die Atmosphäre im Raum schien in Erwartung dessen, was nun kommen sollte, plötzlich dick und bleischwer zu sein.
    Aber auch das entging dem jungen Mädchen.
    Joanna war fest davon überzeugt, daß ihr alles willkommen sein würde, was sich demnächst hier abspielen könnte. Sie spürte, daß ihr ein großes Erlebnis bevorstand, und ihrer Meinung nach konnte es sich dabei nur um etwas sehr Schönes handeln.
    Naiv, wie Joanna nun mal noch war, wünschte sie sich sehnlichst, irgend etwas tun zu können, um den Mann glücklich zu machen.
    Joanna dachte, fühlte, ja lebte auf diese Weise.
    Und genau das war ja schließlich auch der Grund gewesen, weshalb Jasons Wahl auf Joanna gefallen war.
    Jason ließ sich Zeit mit Joanna. Er spielte mit jemandem, der ihm - wie er meinte - unterlegen war. Er dachte in bezug auf Joanna weniger an eine Person, als vielmehr an eine Sache; sie war für ihn so etwas wie ein Spielzeug. Ein Werkzeug zur Durchführung der eigenen Pläne. Sie war ein Spielzeug, das ihm zur Freude dienen sollte. Es sollte seine Launen und - was am wichtigsten war - seine Bedürfnisse befriedigen.
    Jason arrangierte die Blumen in einer Vase und schob das Gefäß auf die linke Seite des Tisches.
    In der Vase waren fünf weiße Blumen und eine rote Rose.
    Die weiße Blüte, die Jason im Knopfloch hatte, wirkte im Vergleich zur bunten Pracht in der Vase irgendwie färb- und blutlos.
    Jetzt nahm Jason die rote Rose aus der Vase und betrachtete eingehend die herrliche Blüte.
    Dann zerdrückte er sie zwischen den Fingern und ließ die Blätter einzeln nacheinander auf den Fußboden fallen. Dort wirkten die roten Farbtupfer noch intensiver, noch schöner ... fast so, als verströmten sie jetzt im Sterben ihr Blut.
    Jason blickte geistesabwesend auf die Rosenblätter hinab.
    »Es ist eine Schande, daß sie sterben müssen«, sagte er, und jetzt klang einen flüchtigen Moment lang Zärtlichkeit in seiner Stimme mit. »Man schneidet sie auf dem Gipfel ihrer Schönheit und bringt sie ins Haus, damit man sich daran erfreuen kann, aber schon sehr bald welken sie dahin und sterben ab.«
    , Als hätte er die ganze Zeit über von weiter nichts als von Sex gesprochen, fragte er nun übergangslos: »Was ist eigentlich besser, Joanna? Sex, der aus Liebe entspringt? Oder Liebe, die sich aus purem Sex
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