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Die Stimme des Blutes

Titel: Die Stimme des Blutes
Autoren: Catherine Coulter
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du?«
    Romila betrachtete lüstern seinen Körper. »Ja, selbst im Fieberwahn, als Ihr in fremden Zungen rumgebrüllt habt, wart Ihr noch ein geiler Bock! Ich wußte ja, daß Ihr noch nicht lange verheiratet wart, aber daß Ihr einen so schrecklichen Drang haben würdet...«
    Pochenden Herzens fragte Roland wieder: »Was meinst du?«
    Sie sah ihn an, als wolle sie ihn aufs Bett werfen und ihm die Kleider herunterreißen. »Eines Abends, mein hübscher Junge, kam ich rauf, weil ich mir um Eure Frau Sorgen machte. Sie war ja todmüde und hat soviel Angst um Euch ausgestanden. Und draußen vor der Tür hörte ich dieses Gestöhne und machte die Tür auf, weil ich dachte, Ihr lägt im Sterben, und da hat sie auf Euch draufgesessen, und Ihr habt ihr die Rute reingeschoben, und sie schrie auf, und
    Ihr habt gestöhnt und sie ordentlich vorgenommen. O ja, Ihr habt Euch prachtvoll von ihr reiten lassen. Das finde ich gut, wenn einem die Rute noch juckt, obwohl man schwerkrank ist.«
    »Ich danke dir«, sagte Roland, umarmte die Frau und gab ihr einen dicken, schmatzenden Kuß. »Vielen, vielen Dank.« Bei allen Heiligen, dachte er auf der Treppe beim Runtersteigen, wenn ich mich bloß daran erinnern könnte! Nur an einen einzigen Augenblick ...
    Plötzlich kam Roland auf die Idee, hier in diesem Bett mit Daria die Nacht zu verbringen. Er wollte sie auf die gleiche Weise nehmen, wie er sie damals genommen hatte.
    Gegen Mitternacht kam ein heulender Sturm auf, und das Fell vor dem Fenster flatterte und klatschte laut. Auf dem engen Bett lag Roland rücklings und sah seine schöne nackte Frau an, die sich mit aufgelösten Haaren auf ihm niederließ und sich dann so bewegte, wie er es gern haben wollte. Sie ließ ihn so tief in sich hineingleiten, daß er vor Wonne fast verging.
    Er sah nichts als seine Frau Daria. Als er merkte, daß sie dem Höhepunkt nah war, sagte er: »Ich liebe dich, Daria, du sollst nie daran zweifeln.«
    Als sie zum Höhepunkt kam, schrie sie laut auf, und er mußte grinsen, weil er an Romila dachte. Stand sie jetzt lauschend vor der Tür? Dann begann er zu stöhnen und vergaß alles über der Lust, die seine Frau ihm bereitete.

EPILOG
    London, England
    Der gewaltsame Tod der beiden Grafen im Innenhof einer wenig bekannten Burg in Cornwall kam dem König erst im Oktober zu Ohren. Zu seinem Mißvergnügen wußte ihm sein Schwiegersohn Dienwald de Fortenberry wenig Einzelheiten zu berichten, da er, wie seine bedauernde Miene verriet, leider nicht dabei gewesen war.
    Doch der König wollte unbedingt Näheres erfahren. Er merkte rasch, daß Dienwald ihm einiges verschwieg, und ahnte, daß Roland und Graelam de Moreton in die Angelegenheit verwickelt waren. Halb ärgerlich, halb befriedigt nahm er zur Kenntnis, daß die drei Männer treu zusammenhielten. Aber warum trauten diese lahmen Kerle denn ihrem König nicht?
    Sein Ärger hielt nur bis zum zweiten Kelch Wein an. Denn schließlich waren ihm damit zwei sehr reiche Besitzungen in die stets bedürftigen königlichen Hände gefallen, da die beiden Grafen keine Erben hinterlassen hatten. Der König vergab die Treuhänderschaft über Tyberton einem seiner vertrauten Ritter, allerdings mit der Ermahnung, falls er sich je wie ein hochmütiger Markgraf aufspiele, werde er, der König, dafür sorgen, daß sein Bier vergiftet würde.
    Kurz nach Neujahr entsann sich der König der Geschichte wieder und beschloß, sich die Wahrheit über den Vorfall aus berufenem Munde schildern zu lassen. Deshalb schickte er einen Boten nach Chantry Hall mit der Aufforderung, Roland de Tournay und Gattin hätten ihn in London zu besuchen und ihm einen ausführlichen Bericht zu erstatten.
    Roland gab dem Boten des Königs folgendes Antwortschreiben mit auf den Weg:
    Sire,
    ich bitte um Nachsicht und Verzeihung, doch Daria und ich können in den nächsten Monaten nicht nach London kommen, um uns in der Sonne Eurer Gegenwart zu erfreuen, da sie ein Kind erwartet. Wir bitten, uns im Spätsommer zu empfangen.
    Als Robert ihm den kurzen Brief vorgelesen hatte, räusperte sich der König. »Aber sie ist doch schon seit langem schwanger. Müßte das Kind nicht bereits zur Welt gekommen sein?«
    »Sie hat im letzten Sommer eine Fehlgeburt gehabt, Sire.«
    »Ja, richtig«, sagte der König. »Ich muß der Königin erzählen, daß schon wieder ein Kind unterwegs ist. Ihr wißt ja, sie kann Daria und Roland sehr gut leiden. So, das wär's. Ich habe durch diesen Vorfall Ländereien in die Hand
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