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Die Stadt der gefallenen Engel

Die Stadt der gefallenen Engel

Titel: Die Stadt der gefallenen Engel
Autoren: Rainer Wekwerth
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herabstieß. Das fledermausartige, lederne Gesicht war zur Fratze verzerrt. Die spitzen Zähne tropften vor Gier. Die Flügel weit ausgebreitet, die Krallen ausgestreckt, schoss er auf Gabriel zu, der nicht auswich, sondern blitzschnell sein Schwert nach oben riss, den dürren Leib aufspießte, nur um ihn in der gleichen Bewegung gegen die Wand zu schleudern. Schrilles Kreischen begleitete den Tod der Kreatur.
    Gabriel ließ sich von der lodernden Feuersäule ablenken und so sah er nicht, wie sich ein riesiger Feuerdämon nach vorn warf, um ihn zu packen und in der Luft zu zerreißen.
     
    Lakasan jagte seine Lanze in den Körper eines Feuerdämons und zog sie sofort wieder zurück. Der Stich war tödlich und das Wesen verging in einem Feuersturm.
    Auf der Suche nach einem neuen Gegner wandte er sich um und entdeckte Gabriel, der gerade einen Geflügelten vernichtet hatte, aber in diesem Augenblick einem Feuerdämon den ungeschützten Rücken darbot. Lakasan zögerte nicht.
    In einer einzigen, für menschliche Augen kaum sichtbaren Bewegung schleuderte er seinen Speer, der dem Dämon von hinten durch den Nacken fuhr und auf der anderen Seite des Schädels aus dem zum Schrei geöffneten Mund drang. Die mächtigen Hände griffen nach dem Holz, versuchten verzweifelt, die Waffe herauszuziehen, aber es war zu spät. Ein letztes Röcheln, dann verbrannte der Dämon zu Asche.
     
    Gabriel spürte die Bewegung mehr, als dass er sie sah. Er wirbelte herum. Mit überraschtem Blick registrierte er, wie ein gigantischer Feuerdämon auf ihn zustürzte, aber im letzten Augenblick von einer Lanze durchbohrt wurde und starb.
    Dankbar wandte er den Kopf und nickte Lakasan zu, der ihn anlächelte. Aber plötzlich wurde das Gesicht des Engels starr. Seine Augen waren weit aufgerissen und er senkte langsam den Kopf, um an sich herabzusehen.
    Im selben Augenblick entdeckte auch Gabriel die brennende Faust, die den Brustkorb des Engels durchschlagen hatte. Die Flammen griffen sofort auf den ganzen Körper über. Lakasan versuchte, sich umzudrehen, damit er sich dem Feind stellen konnte, aber die andere Pranke des Monsters zischte durch die Luft und enthauptete ihn. Noch einen Moment stand sein Körper aufrecht, dann gab es einen grellen Lichtblitz und Lakasan war verschwunden.
    Gabriel stieß einen wilden Schrei aus. Er überwand die Distanz zu dem Dämon, der Lakasan getötet hatte, mit einem weiten Satz. Noch während er sprang, hob er sein Schwert über den Kopf, dann stieß er herab und durchbohrte den mächtigen Brustkorb des Feuerdämons.
    Gabriel zog die Klinge sofort wieder heraus und stach erneut zu. Ein gewaltiges Brüllen erklang, als sich das Wesen zurückwarf und dem Stoß zu entkommen versuchte, aber Gabriels Zorn verlieh ihm zusätzliche Kraft, sodass es kein Entkommen gab. Wieder und wieder tauchte die Spitze des Schwertes in dämonisches Fleisch, bis aus schwarzem Blut rotes Feuer wurde und den Gegner verschlang.
     
    Lara saß auf der Bank. Wie betäubt verfolgte sie die um sie herum tobenden Kämpfe und sah ungläubig dabei zu, wie Körper in Licht und Feuer vergingen.
    Plötzlich entdeckte sie eine Gruppe Dämonen, die aus dem Tunnelschacht ans Licht kroch und nun ebenfalls am Kampf teilnahm. Die noch lebenden Engel und Damian wurden zurückgedrängt. Diese Dämonen waren kleiner und sie griffen in Gruppen an. Lara beobachtete, wie ein weiterer Engel starb.
    Langsam erhob sie sich. Wie in Trance drehte sie sich um die eigene Achse. Etwas geschah mit ihr. Sie fühlte ein Feuer in ihrem Inneren, das sie zu verschlingen drohte. Ihr Kopf war unendlich schwer und hinter ihren Augen hämmerte ein wilder Schmerz. Als würde ein Marionettenspieler an den entsprechenden Fäden ziehen, streckte sie ihre Arme aus, die Hände mit den Handflächen nach oben gekehrt. Erstaunt beobachtete Lara, wie Flammen in ihren Händen aufloderten, aber sie fühlte keinen Schmerz, nur eine wohltuende Wärme. Und die Hitze in ihrem Inneren wurde immer stärker, drängte darauf, in die Welt hinausgelassen zu werden.
    Sie stöhnte leise, ohne es zu bemerken.
    Dann machte sie den ersten Schritt vorwärts.
     
    Damians Klinge war ein Schemen, als sie herabfuhr und dem Golem die Hand abtrennte. Das Monster brüllte auf, ließ sich aber von der Wunde nicht aufhalten. Die andere Faust krachte gegen Damians Brust und schleuderte ihn gegen einen Fahrkartenautomaten. Ächzend sackte er zusammen und verlor für einen Moment den Überblick. Ein rasender
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