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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller
Autoren: Hänssler-Verlag
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Schlauch in den Hals, und eine Maschine begann, Atemluft in sie zu pumpen.
    Â»Sie sollten wirklich besser draußen warten.« Diesmal klang der Mann mitfühlender. Er war ein großer Kerl mit schütter werdenden, grauen Haaren.
    Doch Caleb konnte sich nicht rühren. Seine Füße waren wie einbetoniert, und der Raum begann sich zu drehen.
    Â»Ich muss hierbleiben«, beharrte er mit leiser und abwesender Stimme. Er hörte die Sirenen von anderen Wagen, die in die Einfahrt fuhren. Blaues Signallicht pulsierte durch die Fenster. Polizisten eilten die Treppe herauf, und ein zweites Sanitäterteam folgte. Bevor Caleb wusste, wie ihm geschah, wimmelte das ganze Haus von Rettungspersonal. Jemand führte ihn sanft in den Flur, und die Fragen begannen. Wann haben Sie sie gefunden? Hatte sie vorher schon gesundheitliche Probleme? Welche Medikamente nahm sie ein? Wie lange waren Sie weg?
    Stockend erklärte Caleb, dass er bei einem Freund gewesen sei, um sich ein paar Basketballspiele anzusehen. Er war neben Rikki ins Bett gekrochen, hatte ihr eine Frage gestellt und sie angestupst, als er keine Antwort bekam. Dann hatte er sie noch einmal angefasst und bemerkt, dass ihre Haut kalt war und sie nicht atmete. Von da an war alles wie in Trance passiert – aus dem Bett springen, Wiederbelebungsversuche starten, Hilfe rufen.
    Er wusste nicht, wie lange die Sanitäter an ihr arbeiteten, bevor der ältere Herr mit grimmigem Blick in den Flur kam. »Es tut mir leid«, sagte er. »Wir haben getan, was wir konnten.«
    Caleb spürte, wie seine Knie nachgaben, und packte den Arm eines Polizisten. Sie halfen ihm, sich auf den Boden zu setzen, und er senkte den Kopf zwischen die Knie, um zu Atem zu kommen.
    Â»Das kann nicht wahr sein«, sagte er.
    Â»Es tut mir leid«, murmelte einer der Polizisten.
    Nach einer Weile schaffte es Caleb, langsam wieder aufzustehen undzumindest einen Anschein der Fassung wiederzugewinnen, die ihn zu einer so respekteinflößenden Größe im Gerichtssaal machte. Er schaute zur Schlafzimmertür und wollte hineingehen.
    Eine Polizistin stellte sich ihm in den Weg. »Sie sollten besser nicht dort reingehen«, sagte sie.
    Er schob sie behutsam zur Seite. »Das ist mein Haus.«
    An der Tür blieb er stehen – im Raum lagen überall medizinische Geräte verstreut. Polizisten machten Fotos und wuselten geschäftig durcheinander, als sei das hier ein Tatort. Mindestens ein halbes Dutzend Leute erstarrten und sahen ihn an.
    Â»Ich muss einen Augenblick mit meiner Frau allein sein.«
    Die Polizisten und Sanitäter sahen einander an, und ein ranghöherer Polizist nickte. »Bitte bringen Sie nichts durcheinander«, sagte er. »Es ist nur Routine, aber wir brauchen alles genauso, wie wir es vorgefunden haben.« Die Leute gingen, ohne die Tür zu schließen. Zwei von ihnen blieben an der Tür stehen, in ein beiläufiges Gespräch verwickelt. Caleb wusste, sie beobachteten ihn.
    Er ging zu seiner Frau und zog ihr Nachthemd hinunter, um ihren nackten Körper wieder zu bedecken. Er zog die Daunendecke vom Bett und legte sie über sie, steckte sie um ihre Schultern und unter ihren Füßen fest. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und war erschrocken, wie sehr sie sich schon verändert hatte. Die Blässe. Der leblose Blick. Der Mund stand offen und sah aus wie ein angestrengter letzter Atemzug. Die Sanitäter hatten die Schläuche schon entfernt.
    Er dachte an die Fotos, die die Polizisten gemacht hatten, und er wusste, dass sie weitergegeben und die Runde im Internet machen würden. Aber dagegen konnte er jetzt nichts tun.
    Rikki Tate, die Frau des berühmten Strafverteidigers Caleb Tate. Im Leben ein Showgirl. Sie würde auch im Tod ein Showgirl sein.
    Caleb spürte eine Hand auf seiner Schulter. »Es tut mir leid, Mr Tate, aber wir müssen Ihnen noch ein paar Fragen stellen.«
    Caleb stand auf und erwiderte den Blick des Polizisten. Er konnte sich nicht an den Namen des Mannes erinnern, aber er hatte ihn schon mindestens ein oder zwei Mal im Kreuzverhör befragt. Jetzt war es genau umgekehrt.
    Caleb war realistisch. Er wusste, dass er Feinde auf jeder Stufe der Strafverfolgungsbehörden in Atlanta hatte. Und er wusste auch, dass er, sobald die Autopsieergebnisse vorlagen, ihr erster und einziger Verdächtiger sein würde.
    Caleb würde in vollem Umfang kooperieren. Er folgte
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