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Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)
Autoren: James Patterson , Maxine Paetro
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schnell da. Ich riss das Lenkrad herum und verlor die Kontrolle über meinen Wagen. Schliddernd kam ich zum Stehen, nur ein paar Zentimeter vor der Betonwand auf dem Mittelstreifen.
    Die vorbeiflitzenden Autos hupten. Mit zitternden Händen startete ich den Motor und schaffte es schließlich ohne weitere Zwischenfälle bis zur Ausfahrt. Jesses Maria, beinahe hätte ich meinen Wagen zu Schrott gefahren und mich selbst auch.
    Fünfundzwanzig Minuten nach Donahues Anruf stürmte ich durch die Eingangshalle des Krankenhauses und hämmerte auf den Fahrstuhlknopf ein, bis sich endlich die Türen öffneten.
    Als wäre mir mein Instinkt als Schnüffler angeboren, fand ich Colleens Zimmer auf Anhieb. Mit ausgestrecktem Arm stieß ich die Pendeltür auf. Donahue stand von seinem Stuhl auf, kam auf mich zu und schüttelte mir die Hand.
    »Gehen Sie behutsam mit ihr um. Ihr geht es nicht gut.«
    »Was ist passiert?«
    »Ich lasse euch beide jetzt mal allein.«
    Colleens Wangen waren gerötet, ihre Haare an den Schläfen feucht. Die weiße Decke bis zum Kinn hochgezogen, sah sie sehr klein aus im Bett, wie ein krankes Kind.
    Ich setzte mich auf den jetzt freien Stuhl, beugte mich vor und berührte Colleens Schulter. Ich hatte Angst um sie. Sie war nie krank gewesen, seit ich sie kannte. Keinen einzigen Tag.
    »Colleen. Ich bin’s, Jack.«
    Sie öffnete ihre blauen Augen und nickte, als sie mich sah.
    »Alles okay?«, fragte ich sie. »Was ist passiert?«
    »Ich gehe nach Hause«, brachte sie mit wegen der Medikamente schleppender Stimme heraus.
    »Was meinst du? Nach Dublin?«
    Mir kam ein schrecklicher Gedanke. »Warst du schwanger? Hast du das Baby verloren?«
    Colleens ausdrucksloses Gesicht verzog sich zu einem Lächeln, bis sie anfing zu lachen und schließlich eine Art hysterischen Anfall bekam, der sie zum Schluchzen brachte. Sie hob ihre Hände an die Wangen. Ich war schockiert, als ich ihre verbundenen Handgelenke sah. Blut sickerte durch die weiße Gaze.
    Was hatte sie getan?
    »Ich habe Mick gesagt, er soll dich nicht anrufen. Ich wollte nicht, dass du mich so siehst. Es ist alles in Ordnung. Bitte geh, Jack. Mir geht es jetzt gut.«
    »Was hast du dir dabei gedacht, Colleen?«
    Ich dachte an die vergangenen Wochen und Monate. Hatte ich nicht gemerkt, dass Colleen depressiv war? Wie hatte mir das entgehen können? Warum bekam ich so etwas nicht mehr mit?
    »Ich war völlig doof«, sagte sie. »Ich richte zu viel Schaden an. Du brauchst es mir nicht noch einmal zu sagen. Ich weiß, es ist vorbei.«
    »Colleen. Oh Colleen«, flüsterte ich.
    Als sie ihre Augen schloss, stieg mir die Schamesröte ins Gesicht. Mein schlechtes Gewissen und die Scham. Mir war Colleen wichtig, aber ich war ihr wichtiger. Es war selbstsüchtig von mir gewesen, noch so lange mit ihr zusammenzubleiben, als ich bereits gewusst hatte, dass ich mich ihr nicht weiter nähern konnte. Ich hatte ihr wehgetan– und dann hatte sie dasselbe mit sich getan. Was für eine furchtbare Geschichte.
    Ich weiß nicht, wie lange diese Stille zwischen uns anhielt. Vielleicht nur eine Minute, doch die Zeit reichte, um darüber nachzudenken, was mir Colleen bedeutete, und mir eine Zukunft mit uns beiden vorzustellen. Es war traurig, aber ich sah sie einfach nicht, eine gemeinsame Zukunft.
    »Zumindest brauchst du dir nicht mehr meine bescheuerte Aussprache anzuhören«, sagte sie.
    »Du weißt doch, dass ich es liebe, dir zuzuhören.«
    »Du warst so gut zu mir, Jack. Immer. Das werde ich nicht vergessen.«
    »Verdammt, Molloy. Ich möchte, dass du glücklich bist.«
    Tränen rannen an ihren Wangen hinab, als sie nickte.
    »Du auch«, sagte sie. »Ich möchte, dass du auch glücklich bist.«
    Keiner von uns sagte mehr ein Wort.
    Ich gab ihr einen Abschiedskuss und ging hinaus. Ich wusste, ich würde Colleen nie wiedersehen, was ich als einen großen Verlust empfand.
    Wieder hatte ich eine tolle Frau gehen lassen. Irgendetwa s st immte nicht mit mir, verdammt noch mal. Aber was?

1 1 9
    Ich hatte im Pacific Dining Car eine Abschlussparty geplant, um allen Mitarbeitern aus dem Labor sowie den Hauptbeteiligten bei der Aufklärung des Schulmädchenfalls für ihre hervorragende Arbeit zu danken.
    Nach meinem Besuch bei Colleen konnte ich nicht feiern und auch nicht so tun, als hätte ich gute Laune.
    Deshalb rief ich Sci an, entschuldigte mich mit einem familiären Notfall und bat ihn, für mich als Gastgeber einzuspringen. Dann tat ich das Undenkbare: Ich schaltete
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