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Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)
Autoren: James Patterson , Maxine Paetro
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wie Butter. »Sie hieß Connie Yu, war ein gescheites Mädchen. Elfte Klasse, erst sechzehn Jahre alt.«
    »Wenn sie so schlau war, warum ging sie dann allein hier die Straße entlang?«, überlegte Justine.
    »Diese Mädchen werden in meinem Viertel umgebracht, Justine. Sie sind viel zu hart drauf, um Angst zu zeigen.«
    »Entschuldige, Emilio. Das ist einfach nur mein Frustgequatsche. Ich bin verzweifelt und fühle mich schuldig. Wieso habe ich von dem Kerl nicht einmal annähernd eine Spur?«
    »Rede ruhig weiter. Ich stehe dir eh kostenlos zur Seite. Ich hasse es, umsonst zu arbeiten.«
    Und Cruz hasste es zu verlieren. Vielleicht noch mehr als Jack. Früher war er preisgekrönter Berufsboxer gewesen, dann Polizist und schließlich Spezialermittler der Staatsanwaltschaft unter Bobby Petino. Drei Jahre später hatte Bobby Petino ihn Jack vorgestellt, der ihn schließlich als Privatermittler eingestellt hatte. Justine bewunderte ihn für seine Hartnäckigkeit, wenn es darum ging, die Wahrheit herauszufinden. Diese und sein Charme machten ihn zu einem begnadeten Ermittler. Und nur die begnadeten schafften es bei Private.
    »Was wissen wir sonst noch über Connie Yu, wenn überhaupt?«, fragte Justine.
    »Hey, ich muss mich entschuldigen, Justine. Du hast Recht. Wenn das Mädchen schlau war, was passt dann hier nicht ins Bild? Vor allem, nachdem du in alle Schulen gegangen bist, um die Mädchen zu warnen. Du solltest keine Schuldgefühle haben– du leistest bei diesen Ermittlungen mehr als alle anderen.«
    Cruz drosselte das Tempo und hielt zwischen zwei Streifenwagen, die ein paar Straßenzüge von der Hyperion Bridge entfernt eine Gasse blockierten.
    Justine stieg aus, schob die Hände in ihre Jackentaschen und ging auf das schwarz-gelbe Band zu, mit dem die Gasse abgesperrt wurde. Dahinter sah sie die leitende Ermittlerin des LAPD in dem Schulmädchenfall, Lieutenant Nora Cronin.
    Cronin war eine aufgeweckte, clevere Polizistin, die sich vielleicht zu viel auf sich einbildete. Da sie in Cruz verknallt war, bedachte sie Justine nur mit einem finsteren Blick. Ihr ganzer Körper, ihre gesamten neunzig Kilo strahlten aus, wie sehr sie die Einmischung von Private in ihren Fall hasste.
    »Der Staatsanwalt schickt uns«, sagte Justine kurz angebunden.
    »Aha. Ihr Liebhaber ruft an, und schon erscheinen Sie an einem Tatort. Echt krass.«
    Justine ließ die genervte Frau stehen, trug sich und Cruz in die Anwesenheitsliste ein und duckte sich unter dem Absperrband hindurch.
    »Hey, Madeleine«, rief sie der Gerichtsmedizinerin, Dr. Madeleine Calder, zu, mit der sie gut befreundet war. »Wir müssen uns das Opfer mal ansehen.«
    »Na, wie geht’s, Justine? Cruz?«, grüßte Calder. Sie war zierlich und schlank, doch stark genug, um bei Bedarf an einem Tatort die Leiche umzudrehen. Sie trat zur Seite, um Justine einen Blick auf das Mädchen zu gewähren, das man dort zwischen dem Müll und der verdreckten Tür eines Schnellrestaurants gefunden hatte.
    Justine ging neben Connie Yu, deren Kopf in einer großen Blutlache lag, in die Hocke. In Connies linkem Ohr funkelte ein goldener Stecker.
    »Justine, sieh dir das hier an«, forderte Madeleine Calder sie auf.
    Am rechten Ohr fehlte der Stecker.
    Dort befand sich nicht einmal ein Ohr.
    »Das Ohr ist verschwunden«, erklärte Dr. Calder. »Unsere Leute haben die Müllcontainer und die ganze Straße danach abgesucht. Das Ohr ist nirgendwo zu finden. Ich vermute, der Täter wird uns in ein paar Tagen verraten, wo er es versteckt hat.«
    Am Absperrband ertönten entsetzliche Schreie. Justine blickte zu Cruz hinauf. »Connie Yus Familie ist da«, sagte sie. »Lass uns verschwinden, Emilio. Diesen armen Menschen können wir nicht helfen. Jedenfalls nicht hier.«

7
    Justine war dem Leichenwagen zum Leichenschauhaus gefolgt. Um kurz nach zwei in der Nacht rief sie den Chefkriminalisten von Private an, Seymour Kloppenberg, Spitzname Science, Kurzform Sci, und bat ihn, sofort zu kommen.
    Sci sagte seiner Freundin Kit-Kat, er müsse ins Büro, stellte Trixie, seinem ziemlich außergewöhnlichen Haustier, etwas zu fressen hin und verließ die Wohnung mit seinem Helm unter dem Arm.
    In der Tiefgarage stand sein liebevoll restauriertes Motorrad mit Seitenwagen aus dem Zweiten Weltkrieg. Er startete den Motor, fuhr zur Hauser Street hinauf und von dort ins Private-Büro im Zentrum von L. A.
    Nachdem er dem Wachmann seine Karte vorgezeigt hatte, fuhr er mit dem Fahrstuhl in den Keller, wo
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