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Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)
Autoren: James Patterson , Maxine Paetro
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in eine Zeit, die noch nicht ganz so weit zurücklag.
    Aufnahmen aus dem Leichenschauhaus tauchten vor ihr auf. Junge Mädchen, die in den vergangenen zwei Jahren umgebracht worden waren. Alle hatten die Highschool besucht, die meisten im Ostteil von L. A. Das letzte Mädchen war erst einen Monat zuvor tot aufgefunden worden.
    Wegen des verstärkten Polizeieinsatzes und des Medienrummels hatte Justine gehofft, der Mörder würde sich vorerst zurückhalten oder hätte ganz aufgegeben. Vielleicht saß er im Gefängnis. Oder war gestorben. Wäre das nicht schön?
    Doch jetzt hatte Bobby diese Fantasie zerstört. Und mindestens noch eine weitere, die diesen Abend samt seinen Möglichkeiten betraf.

5
    »Ich muss unbedingt Jack anrufen. Jetzt sofort«, sagte Justine zu Bobby. »So ein verdammter Mist!«
    Er drückte ihre Hand. »Ich habe ihn schon angerufen. Du wirst in zwanzig Minuten hier abgeholt. Du wirst fast die ganze Nacht auf den Beinen sein und arbeiten müssen, Justine. Iss ein paar Nudeln. Bitte, Schatz. Du wirst froh sein, wenn du wenigstens ein bisschen gegessen hast.«
    Ein Kellner legte eine frische Tischdecke auf und füllte Justines Weinglas nach. Doch all das bekam sie schon nicht mehr mit. Sie griff zur Gabel und stach in ihre Tortellini, um Bobby zufriedenzustellen und in Gedanken den Fall in aller Ruhe durchgehen zu können, weil sie während des Kauens nicht sprechen musste.
    Alle elf Mädchen waren auf verschiedene Weise getötet worden. Das war äußerst ungewöhnlich. Die Mordwaffen waren ebenso wie die Handtaschen und Rucksäcke der Opfer vom Tatort verschwunden. Der Mörder hatte immer Trophäen mitgenommen: eine Haarsträhne, eine Kontaktlinse, ein Höschen, einen teuren Ring. Im Polizeijargon spricht man von Mord-Memorabilien.
    Ab einem gewissen Punkt hatte der Mörder sein Schema dreist geändert und sich in einer nicht zurückverfolgbaren E-Mail an den Bürgermeister zum ersten Mal zu einem der Morde bekannt.
    Er hatte geschrieben, er habe die Trophäen fast aller Morde in einem Pflanzkasten vor einem Bürogebäude an der Ecke Sunset Boulevard und Doheny Drive versteckt. Seine Nachricht hatte er mit »Steemcleena« unterschrieben, ein Name, der ihnen bisher noch nichts sagte.
    Die E-Mail hatte ihre Zeit gebraucht, bis sie sich durch das System geschlängelt hatte, und noch mehr Zeit, bis sie ernst genommen worden war.
    Erst drei Tage nach dem Versand der verschlüsselten E-M ail war der Pflanztrog umgegraben worden. Die Plastiktüte, die man dort gefunden hatte, hatte Gegenstände des letzten Opfers enthalten, allerdings ohne DNA , ohne Fingerabdrücke, ohne sonstige Spuren. Die Polizei hatte das Nachsehen. Wer zuletzt lacht, lacht am besten– und das war in diesem Fall der Mörder.
    Justine hatte sich bereit erklärt, sich mit der Polizei zu beraten. Sie war dazu eingeladen worden. Jetzt erinnerte sie sich, wie ihr beim Anblick der persönlichen Sachen des Mädchens übel geworden war. Der Mörder hatte mit ihnen herumhantiert, sie gesäubert und der Polizei mit einer bedeutungslosen Unterschrift und einer Herausforderung zurückgeschickt.
    Justine war eine Idee gekommen. Sie hatte Jack Morgan und Bobby Petino zusammengebracht. Anschließend hatte die Staatsanwaltschaft in einer kontroversen, nach Auffassung der Mordkommission von Los Angeles empörenden Vereinbarung zugestimmt, Private Investigations an dem Fall mitarbeiten zu lassen– unbezahlt.
    Und jetzt war ein weiteres Mädchen tot.
    Bobby nahm gerade ein Gespräch an und versuchte Justines Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Justine. Justine, draußen wartet der Fahrer auf dich.«

6
    Verdammt! Justine umklammerte die Armlehne des schicken, schwarzen, lächerlich schnellen Mercedes S65, als Emilio Cruz, ihre »Mitfahrgelegenheit« und ihr Kollege von Private, im Silver-Lake-Viertel im Osten von L. A. scharf nach rechts auf die Hyperion Avenue abbog.
    Die vierspurige Straße war von Einkaufszentren und Schnellrestaurants jeder Couleur gesäumt, die alle von der John Marshall High School leicht zu Fuß erreichbar waren. Zwei der ermordeten Mädchen waren hier zur Schule gegangen.
    Justine blickte Emilio an. »Was weißt du über das Opfer?«, fragte sie schließlich.
    Emilio Cruz musste sich nicht bemühen, gut auszusehen. Er hielt sein schwarzes Haar mit einem Gummiband zurück, zog seine alte Lederjacke über egal was und sah damit wie ein Kinostar aus, der nur darauf wartete, endlich loslegen zu können.
    Cruz’ Stimme war weich
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