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Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)
Autoren: James Patterson , Maxine Paetro
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fragte, ob ich jemand Wichtiges sei.
    Ich lachte. »Quatsch. Ich bin nur das nette Beiwerk.«
    Guin ließ meine Hand los, um Ryan Seacrest zu umarmen, der sie ins Scheinwerferlicht zog. Die Fans wollten sie, doch sie legte einen Arm um meine Taille und zog mich fürs Foto zu sich heran.
    Seacrest spielte mit, bewunderte den Schnitt meines Smokings und fragte nach meinem Namen. Mit gerunzelter Stirn überlegte er, ob er mich kannte, bis Scarlett Johansson dazukam und mich mit »Hallo, Jack« begrüßte. Guin und ich wurden wie beim Spießrutenlaufen weitergeschoben, zwischen den johlenden Fans hindurch bis zum Eingang des Beverly Hilton.
    Mein Telefon klingelte im falschen Moment.
    »Geh nicht ran, Jack«, verlangte Guin. »Du hast frei. Heute Abend gehörst du mir, okay?« Ihr Lächeln verblasste, Sorgen überschatteten ihr hübsches Gesicht. »Okay, Jack?«
    Ich blickte auf die angezeigte Rufnummer. »Es dauert nur eine Sekunde.«
    Der Anrufer war Andy Cushman. Ich konnte es nicht glauben, Andy war ein Fels in der Brandung, doch jetzt, am Telefon, klang seine Stimme, als bräche er gleich in Tränen aus.
    »Jack, du musst sofort herkommen. Ich brauche dich, sofort.«
    »Andy, das passt jetzt grad überhaupt nicht. Glaub mir. Was ist los?«
    »Es geht um Shelby. Sie ist tot, Jack.«

2
    Tot? Wie konnte Shelby tot sein? Es musste ein Missverständnis vorliegen. Bloß welches?
    Shelby und Andy hatten sich über mich kennengelernt. Vor knapp einem halben Jahr war ich Andys Trauzeuge auf ihrer Hochzeit gewesen. Letzte Woche hatte ich mit ihnen im »Musso and Frank’s« zu Abend gegessen. Andy hatte erzählt, sie würden ihr erstes Kind Jack nennen. Nicht John oder Jackson, sondern Jack.
    Hatte Shelby einen Herzinfarkt gehabt– in ihrem Alter? Oder einen Autounfall? Andy hatte nichts dergleichen erwähnt, doch er war am Boden zerstört. Und ich litt mit ihm.
    Ich schob einem Mitarbeiter vom Parkdienst ein Bündel Scheine in die Hand, begleitete die sichtbar verärgerte Guin mit einer Entschuldigung zum Ballsaal und übergab sie Matt Damon. Als ich nach draußen kam, stand dort bereits mein Auto.
    Aufgewühlt raste ich mit meinem protzigen Sportwagen, dem Geschenk eines Kunden, dessen schreckliches Geheimnis ich wahrte, zu den Cushmans nach Hause. Wenn der Wagen nicht gerade in der Werkstatt war, zog er alle Polizisten magnetisch an.
    Ich drosselte das Tempo, als ich das Bluffs-Viertel von Pacific Palisades erreichte, das von Polizeistreifen gut überwachte Viertel aus kleinen Geschäften und Häusern in Fußnähe zum Meer. Zehn Minuten später hielt ich auf der kreisförmigen Auffahrt vor Andys Haus.
    Nebel zog herauf. Im Haus brannte kein Licht, die Haustür stand sperrangelweit auf, der Türrahmen war gesplittert.
    War ein Einbrecher im Haus? Das bezweifelte ich, doch ich nahm meine Waffe aus dem Handschuhfach, bevor ich durch die offene Tür trat.
    Sechs Jahre Krieg auf dem Pilotensitz einer CH -46 hatten meine Sehfähigkeit geschärft. Ich konnte Instrumente im Auge behalten und in der nächsten Sekunde den Boden auf Bewegung, Staubwolken, Rauch, Spiegelungen, menschliche Umrisse oder Lichtblitze absuchen.
    Als Ermittler verfügte ich über eine weitere praktische Verwendung meiner irgendwie ungewöhnlichen Fähigkeit, Unregelmäßigkeiten wahrzunehmen. Noch während ich einen Tatort betrachtete, konnte ich sagen, was nicht stimmte– ein Blutfleck, eine Delle in der Wand, ein Haar auf einem Flokati.
    Als ich das Haus der Cushmans betrat, ließ ich zuerst meinen Blick durchs Wohnzimmer schweifen. Alles hier war ordentlich: die Kissen auf dem Sofa, die Teppiche auf dem Boden, die Bücher in den Regalen und die Gemälde an den Wänden.
    Ich rief Andys Namen. »Jack?«, antwortete er. »Jack! Ich bin im Schlafzimmer. Komm her, bitte.«
    Mit gezogener Waffe huschte ich durch die luftigen Räume zum Schlafzimmer im hinteren Teil des Hauses.
    Ich tastete an der Wand neben der Tür entlang und schaltete das Licht ein. Andy saß vornübergebeugt auf der Bettkante und stützte den Kopf in seine blutverschmierten Hände.
    Heiliger Strohsack! Was war hier passiert?
    Das Schlafzimmer sah aus wie nach einem Wirbelsturm: zerschlagene Lampen und Bilderrahmen, ein von der Wand gerissener Fernseher, dessen Kabel noch in der Steckdose steckte, wild durcheinandergeworfene Kleider, Schuhe und Unterwäsche. Du meine Güte!
    Shelby lag in der Mitte des Bettes auf dem Rücken. Splitternackt und mausetot.
    Ich versuchte das Bild zu
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