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Die Sherbrooke Braut

Titel: Die Sherbrooke Braut
Autoren: Catherine Coulter
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nicht, verdammt noch mal!«
    »O doch, bist du noch, du dummes Gänschen. Sag mir eins, Alex. Kann Melissande Französisch?«
    »Nein, Sprachen liegen ihr überhaupt nicht, ihr Akzent ist noch grauenhafter als meiner, aber dafür kann sie sehr gut malen.«
    »Siehst du, deshalb konnte sie auch nicht versuchen, mich zu retten. So wie du.«
    »Das hat überhaupt nichts damit zu tun.«
    Douglas grinste sie immer noch breit an. »Ich möchte gerne wissen, wie man das auf Französisch sagen würde. Hör gut hin, Alex.«
    »Du hast mich ja Alex genannt!«
    »Ja, sicher. Wenn du Liebling bevorzugst, kannst du das auch gerne hören. Und halsstarrig, hochgeschätzt, aufmüpfig und wunderbar. Jetzt, hör mich an. Ich finde deine Schwester wunderschön. Das ist nichts Neues. Aber sie ist nicht du. Aber das spielt jetzt alles keine Rolle. Was für Tony zählt, ist, daß sie sich unter seiner sanften Führung überraschend gut entwickelt hat. Tony hat mir gestern gegenüber erwähnt, daß sich ihr Charakter ihrer Schönheit angleichen könnte.«
    »Tatsächlich, Douglas?«
    »Tatsächlich was?«
    »Hochgeschätzt?«
    Fr küßte sie. Dann vernahm er Gelächter und hob langsam seinen Kopf. Sinjun stand vor ihm und feixte von einem Ohr zum anderen. Seine Mutter stand mit leicht gespitztem Mund dahinter und zeterte:
    »Wo hast du gesteckt? Was geht hier eigentlich vor? Ich verlange es sofort zu erfahren. Warum trägst du sie?«
    » Bald, Mutter. Was die Kleine hier betrifft, sie ist krank gewesen.«
    »Auf mich macht sie einen recht gesunden Eindruck. Warum hat man sie in eine Decke gewickelt?«
    Weil«, antwortete Douglas und trat einen Schritt auf sie zu.
    Weil sie darunter völlig nackt ist.«
    »Douglas! Du weißt genau, daß das nicht stimmt.« In der Tat trug sie eins von Janine Daudets Kleidern, ein ziemlich häßliches allerdings. Zweifellos Janines Rache für die Prügel, die ihr Alexandra verpaßt hatte. Die Füße, die jedoch aus der Decke lugten, waren tatsächlich nackt. Douglas hatte sich nicht mit Schuheinkäufen aufhalten wollen. Sie hatte nichts dagegen einzuwenden gehabt. Es war angenehm, von ihrem Mann getragen zu werden.
    »Nun, wenn sie glaubt, du seist nackt, entkomme ich meiner Mutter mit dir um so schneller.«
    »Was ist passiert?« fragte Sinjun.
    »Wir werden das alles später berichten.« Douglas drehte sich um und verkündete mit lauter Stimme: »Wir sind alle gesund und munter und froh, wieder zu Hause zu sein. Dank an alle, die sich um uns Sorgen gemacht haben.«
    Die Dienerschaft jubelte ihm zu. Hollis verschränkte zufrieden seine Arme über der Brust. Alexandra spürte ein Gefühl der Erleichterung in sich aufsteigen. Vielleicht würde sich alles zum Guten wenden. Vielleicht würde sogar ihre Schwiegermutter netter werden. Vielleicht verehrte Douglas sie, Alexandra, wirklich. Vielleicht.
    Douglas trug sie in sein Schlafzimmer. Er küßte sie, dann setzte er sie behutsam auf die Bettkante und wickelte sie aus der Decke. »Zweifellos hält dich Mutter für ein lockeres Frauenzimmer, das seine Kleider verbrannt hat, um mich zu kompromittieren. Ich werde ihr eröffnen, daß ich bereits gründlich kompromittiert bin, daß du mich ohne Unterlaß verführt hast und ich mich so daran gewöhnt habe, daß ich nicht mehr ohne deine körperlichen Reize und deine Gesellschaft auskommen kann.«
    Sie starrte ihn regungslos an; sie saß nur da in Janines Kleid, das ihr zu weit und zu lang war, und ließ die Füße über die Bettkante baumeln.
    Sie befeuchtete ihre Lippen.
    »Schätzt du mich, Douglas? Vielleicht nur ein wenig?«
    »Vielleicht«, antwortete er.
    Er ging lächelnd in ihr angrenzendes Schlafzimmer, um gleich darauf mit einem Nachthemd zurückzukehren. ».Komm, laß dir das anziehen. Du brauchst jetzt Ruhe.«
    Er zog ihr das Kleid über den Kopf, wobei er einen Blick auf ihre Brüste riskierte. Dabei schluckte er heftig und zog ihr schnell das feine Leinennachthemd an. »So, das wär’s.« Er legte sie unter die Bettdecke, setzte sich neben sie, ordnete ihre Haare auf dem Kissen und bemerkte nachdenklich: »Bis jetzt ist unsere Ehe nicht gerade reibungslos verlaufen. Könntest du vielleicht deinen Tatendrang etwas zügeln? Vielleicht überlegst du vorher, ehe du wieder blindlings losrennst, um irgend etwas Haarsträubendes zu veranstalten, ja? Also weder vor mir weglaufen noch dich entführen und in ein fremdes Land verschleppen zu lassen, ja? Oder der Versuch, mich zu retten, wenn in Wahrheit du
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