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Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Titel: Die Sextherapie: Roman (German Edition)
Autoren: Amber Stevens
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habe mich schon so darauf gefreut.«
    Briony zuckte die Achseln. »Tut mir leid, Kleines. Bei so was irren Wissenschaftler sich nie.«
    Shelley steckte eine Gabel voll Salat in den Mund und kaute nachdenklich. Nicht dass sie etwas gegen Sex hatte, aber... nun, sie war darin eben keine Leuchte. Sobald sie sich in Gegenwart eines Mannes ausziehen sollte, erstarrte sie. Sie hatte alle einschlägigen Zeitschriften gelesen, besaß eine Sammlung anregender Romane und sogar ein paar Videos. Also kannte sie sich theoretisch aus, was es fast noch schlimmer machte. Sie wusste eigentlich, was sie zu tun hatte, und dass sie es nicht über sich brachte, ließ ihren Verstand rattern und steigerte ihre Hemmungen nur noch mehr. Ständig war sie in Sorge, der Mann könnte sie abstoßend finden, denn auf der Uni war es ihr einmal sogar passiert, dass der Betreffende sich währenddessen unter einem Vorwand aus dem Staub gemacht hatte. Selbst in ihrer jugendlichen Unschuld hatte Shelley gewusst, dass ziemlich viel dazugehörte, wenn ein Mann freiwillig verzichtete.
    »Und was ist mit Gavin?«, riss Briony sie aus ihren Gedanken.
    Shelley starrte sie entgeistert an. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
    »Darauf willst du also hinaus? Willst du etwa immer noch, dass ich mit Gavin ausgehe?«
    »Eigentlich wäre mir lieber, wenn du mit ihm zu Hause bleibst und ihn vögelst, bis ihm der Schwanz abbricht.«
    Gavin war der beste Kumpel von Brionys Exfreund. Shelley hatte ihn auf einer Party kennengelernt. Wahrscheinlich hatte man sie einander vorgestellt, weil sie auch ein Strebertyp war, so wie man bei der Gründungsfeier für eine Zeitschrift die einzigen beiden anwesenden Immobilienmakler miteinander verkuppelt. Hoffentlich funkt es zwischen ihnen, denn sonst ist niemand Passender da . Shelley war empört gewesen. Kapierte denn niemand, dass es auch unter Strebern eine Rangordnung gab? Shelley war nur ein leichter Fall, während Gavin ein absoluter Überstreber war. Er sah aus, als hätte er den Roboter, der ihm die Haare schnitt, selbst entwickelt und konstruiert. Außerdem war er eindeutig zu dick, was nicht heißen sollte, dass nur Äußerlichkeiten zählten. Gavin hatte sich den ganzen Abend an Shelleys Fersen geheftet und ohne Punkt und Komma über Mangas geredet − in ihren Augen frauenfeindliche japanische Comichefte, die vor Interpunktionsfehlern nur so strotzten.
    Offenbar hatte Briony ihm erzählt, Shelley sei Single und ein großer Manga-Fan.
    »Warum hast du das getan?«, hatte sie gezischt, als Gavin zu einer seiner regelmäßigen Pinkelpausen verschwunden war.
    »Ich hatte ja keine Ahnung, dass Mangas Comics sind«, hatte sich Briony verteidigt.
    »Was dann?«
    »Ich dachte, das wäre ein spanischer Filmregisseur«, hatte Briony verlegen erwidert. »Du stehst doch auf solche Sachen.«
    Um das Maß vollzumachen, hatte Briony Gavin Shelleys Telefonnummer gegeben und ihn aufgefordert, sie anzurufen, um sich mit ihr zu verabreden. Shelley und Briony waren darüber in einen heftigen Streit geraten, in dessen Verlauf sogar Aschenbecher geflogen waren. Sie bewegten sich jetzt also auf sensiblem Terrain.
    »Ich habe angedeutet, du hättest vielleicht Lust, dich heute Abend mit ihm zu treffen.«
    » Was hast du?«
    »Tja, du hast selbst gesagt, du hättest noch nichts vor. Er meinte, er hätte Karten für dieses Abba-Musical, und du magst Musicals.«
    »Ich hasse Musicals.«
    »Das stimmt nicht. Schließlich gehst du dauernd ins Theater.«
    »Ja, ins Theater. Ich liebe das Theater. Hörst du mir eigentlich nie richtig zu?«
    »Theater und Musical sind doch das Gleiche. Außerdem dachte ich, ich sollte dir helfen, denn offensichtlich kriegst du es allein nicht auf die Reihe. Ich wollte dafür sorgen, dass du möglichst bald mit jemandem Sex hast. Mit wem, ist mir eigentlich egal.«
    Inzwischen hatte der Mann am Nebentisch sichtlich aufgemerkt und versuchte, Blickkontakt mit Shelley aufzunehmen. Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Wirklich, Briony, du bist eine gute Freundin und hast immer zu mir gehalten. Ich weiß, das du nur mein Bestes willst. Aber Gavin kommt überhaupt nicht in Frage, tut mir leid.«
    »Schau, er steht auf dich. Was verlangst du mehr? Wie viele Männer haben dich in letzter Zeit gefragt, ob du mit ihnen ausgehen willst?«
    »Oh Gott.« Mit einem Aufstöhnen schlug Shelley die Hände vors Gesicht. »Wenn man ein hässliches Entlein ist, wird man eben nur von hässlichen Erpeln eingeladen.«
    »Du
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