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Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Titel: Die Sextherapie: Roman (German Edition)
Autoren: Amber Stevens
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vorgestellt wurden.«
    »Ja«, bestätigte Shelley. »Auf der...«, wieder errötete sie. Was war denn nur los mit ihr? »Auf der Weihnachtsfeier letztes Jahr.«
    »Aber natürlich«, sagte Aidan strahlend. »Macarena, richtig?«
    »Ich... Nein... Das war...«, stammelte sie.
    »Also«, sagte er und warf einen Blick auf die Papiere, die vor ihm lagen. »Da wir nicht viel Zeit haben, möchte ich gleich auf den Punkt kommen. Ihre Kolumne ist zwar gut geschrieben und sehr amüsant, aber sie passt nicht zur neuen Ausrichtung der Zeitschrift.«
    Shelley war enttäuscht, obwohl sie mit so etwas gerechnet hatte. Fast hatte sie gehofft, ihre Kolumne könnte die einzige sein, die Aidan nicht ändern würde, weil er so begeistert davon war.
    »Ich würde Sie lieber im investigativen Bereich einsetzen«, fuhr Aidan fort. »Es bringt uns nicht weiter, wenn Sie im Büro sitzen und so schreiben wie bisher. Ich möchte Sie raus auf die Straße schicken, damit Sie mir tolle Sensationsgeschichten beschaffen.«
    Shelley traute ihren Ohren nicht. Konnte es tatsächlich sein, dass Aidan sie zur gnadenlosen investigativen Reporterin machen wollte? Genau aus diesem Grund war sie ja Journalistin geworden. Davon hatte sie während ihrer ganzen Schulzeit und an der Universität geträumt. Sie malte sich aus, wie sie in den Kneipen rings um Westminster herumsaß, immer auf Ausschau nach Ministern, die bereit waren zu einem inoffiziellen Interview. Oder wie sie sich in Südlondon an das Gefolge eines Gangsterrappers und Bandenchefs heranmachte.
    »Ihren ersten verdeckten Einsatz habe ich bereits arrangiert«, sprach Aidan weiter.
    Shelley beugte sich vor.
    »Es wird viel Arbeit. Ich erwarte einige Tausend Wörter pro Tag.«
    Shelley zog die Augenbrauen hoch, nickte aber. Sie würde es schaffen. Da war sie ganz sicher.
    »Falls Sie das hinkriegen, gibt es einen Bonus«, fügte Aidan hinzu.
    Shelley versuchte, nicht an flaschenweise trockenen Weißwein im Crown zu denken. »Wovon sollen die einige Tausend Wörter denn handeln?«, fragte sie.
    Mit einem breiten Grinsen lehnte er sich zurück.
    »Von dem geheimen Tagebuch einer Sexsüchtigen.«
    Darauf folgte eine lange Pause. Das Ticken von Kate Hurleys alter Uhr zählte die trügerischen Sekunden, während Shelley ihren Chef entgeistert anstarrte.
    Sicher hatte sie sich verhört. »Verzeihung, ich glaube, ich habe Sie nicht richtig verstanden«, erwiderte sie. »Das geheime Tagebuch von was für einer Süchtigen?«
    »Sexsüchtigen«, wiederholte Aidan und sah sie unverwandt an.
    Shelley war entsetzt. Sie hatte gehofft, den schwülstigen Liebesgeschichten und dem Klatsch endlich entrinnen zu können. So sehr hatte sie sich gewünscht, endlich eine mit allen Wassern gewaschene wirkliche Journalistin zu sein. Stattdessen schien Aidan fest entschlossen, diesen Fortschritt zu verhindern. Wie sollte ausgerechnet sie eine Kolumne aus der Sicht einer Sexsüchtigen schreiben?
    »Sie müssen so tun, als wären Sie süchtig nach Sex«, fuhr Aidan fort und blätterte einige Papiere auf seinem Schreibtisch durch. »Wir lassen uns schon eine überzeugende Geschichte für Sie einfallen. Sie bekommen die Möglichkeit, einen Kurs zu belegen. Übrigens habe ich das Meiste schon in die Wege geleitet. Sie haben eine Woche, um ein paar Artikel zu verfassen, die Sie an mich weiterleiten, damit ich sie auf die Blog-Seite stellen kann. Den besten bringen wir dann in der ersten Ausgabe. Aber sie müssen sexy sein, wenn Sie verstehen, was ich meine. Wir brauchen Einzelheiten.«
    Shelley drehte sich der Kopf. Wollte Aidan sie auf die Probe stellen? Oder hatte er vor, sie zu vergraulen? Hatte er es darauf abgesehen, dass sie wutentbrannt aus seinem Büro stürmte? Sollte sie Sterngucker und Maya in Benny’s Weinbar folgen, ihre Sorgen ertränken und an ihrem Kündigungsschreiben feilen?
    Aidan schwieg.
    Nein, sie konnte jetzt unmöglich das Handtuch werfen. Diese Genugtuung gönnte sie der selbstgefälligen Freya nicht. Bestimmt gab er ihr diesen herausfordernden Auftrag, weil alle glaubten, dass sie scheitern würde, und sie für schwach hielten. Aber sie war nicht schwach. Sie war eine hartgesottene Journalistin, sie würde sich von nichts und niemandem unterkriegen lassen.
    Auch nicht von Sex?
    »Einverstanden«, verkündete sie mit fester Stimme.
    »Ausgezeichnet«, sagte er mit einem erneuten Blick auf seine Papiere. »Der Kurs beginnt am Montag, doch Sie müssen schon am Sonntag zur Einführungsveranstaltung in der
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