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Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Titel: Die Sextherapie: Roman (German Edition)
Autoren: Amber Stevens
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Aufgaben einweisen. Der Mann war zwar ein Sahneschnittchen, aber trotzdem ein Mitglied des Vorstands, und er warf ständig mit dem Ausdruck »nach vorne schauen« um sich: »Wir müssen neue Synergien entwickeln und nach vorne schauen.« Oder: »Wir werden die Quartalszahlen schaffen und nach vorne schauen.« Die Sprachwissenschaftlerin in Shelley hätte ihn zu gerne darauf hingewiesen, dass sich diese Ziele bei einer rückwärtsgewandten Haltung wohl kaum verwirklichen ließen.
    »Stehst du auf ihn?«, fragte Briony.
    »Du?«, entgegnete Shelley.
    »Ja, natürlich. Der springende Punkt ist, ob du auf ihn stehst.«
    »Was soll daran so wichtig sein?«
    »Dass Aidan sich ganz offensichtlich nicht für mich interessiert, sondern für dich.«
    »Mach dich nicht lächerlich«, protestierte Shelley. »Wenn er heute jemanden angeschaut hat, dann Freya.«
    Briony schnaubte. »Nur weil sie ständig um ihn herumscharwenzelt ist und ihm im Weg gestanden hat. Aidan Carter würde sich nie mit so einer einlassen.«
    Während sie das sagte, jagte sie eine störrische Kirschtomate mit der Gabel über den Teller.
    »Warum nicht?«, hakte Shelley neugierig nach.
    Als Briony die Tomate grausam aufspießte, spritzte der Saft in alle Richtungen. Dann hob sie den Kopf und sah Shelley mit einem spitzbübischen Grinsen an.
    »Weil er ein Mann ist, der die Herausforderung liebt.«
    Shelley erschauderte.
    »Vermutlich ist das der Grund, warum er sich nicht für dich interessiert«, war die beste Retourkutsche, die ihr einfiel.
    Briony lachte. »Wahrscheinlich. Und was willst du unternehmen?«
    »Gar nichts«, erwiderte Shelley und schenkte sich Cola Light nach, um Brionys selbstgefälliges Grinsen nicht sehen zu müssen. »Woher weißt du eigentlich so viel über Aidan?«
    »Ich habe seinen Lebenslauf gelesen.«
    »Was?«
    »Spiel hier nicht das Unschuldslamm. Mir ist nämlich bekannt, dass du ihn nach der Weihnachtsfeier gegoogelt hast.«
    »Das ist ja widerlich!«, empörte sich Shelley. »Und außerdem nicht wahr.«
    Briony verdrehte seufzend die Augen. »Ich meinte damit, dass du dich bei Google über ihn informiert hast.«
    »Ja, gut, meinetwegen«, gab Shelley zu. »Ich habe dich vorhin falsch verstanden.«
    Briony machte ein verdutztes Gesicht.
    »Heutzutage veröffentlichen viele Leute Dinge über sich in Internetforen wie Facebook oder MySpace. Wenn man etwas über jemanden erfahren will, schaut man einfach nach. Aidan Carters Seite bei MySpace ist sehr vielsagend.«
    »Wirklich? Was steht denn da?«
    »Dass er Single ist und die Liebe sucht. Seine Traumfrau muss ihm intellektuell ebenbürtig sein und im Büro und im Bett ebenso viel geben wie nehmen können.«
    Shelley erbleichte.
    »Dann bin ich wohl aus dem Rennen.«
    »Soll das heißen, dass du ihm beruflich nicht das Wasser reichen kannst?«, erkundigte Briony sich hinterhältig.
    »Ich meinte im Bett«, entgegnete Shelley.
    »Unsinn«, widersprach Briony. »Du bist nur aus der Übung.«
    »Und angesichts meiner Arbeitszeiten stehen die Chancen praktisch bei null, dass ich in nächster Zukunft welche kriege«, antwortete Shelley.
    »Das sind doch nur faule Ausreden. Dein Problem ist, dass du dich zu selten unters Volk mischt und kaum noch ausgehst. In den letzten beiden Jahren warst du dreimal mit einem Typen aus. Wie oft hattest du letztes Jahr eigentlich Sex?«
    »Ich hatte Sex auf meiner Geburtstagsfeier«, beteuerte Shelley ein wenig zu laut, was neugierige Blicke von den Nachbartischen nach sich zog. »Mit dem Steuerberater«, fügte sie, ein wenig leiser, hinzu.
    Briony grinste weiter. »Ach, das Gefummel in der Garderobe im Jerusalem mit diesem Hänfling zwei Tage nach deinem fünfundzwanzigsten Geburtstag. Und davor?«
    Shelley überlegte angestrengt. Im nächsten Augenblick traf es sie wie ein Blitzschlag. »Auf der Party zu meinem vierundzwanzigsten Geburtstag. Mit dem Typen von der Videothek.«
    »Und die war eine Woche, bevor du tatsächlich Geburtstag hattest«, stellte Briony fest. »Das bedeutet...«
    »Dass ich während meines gesamten fünfundzwanzigsten Lebensjahrs kein einziges Mal Sex hatte«, beendete Shelley bedrückt den Satz.
    Um ihr den Todesstoß zu versetzen, förderte Briony ihre Zeitschrift zutage, die bereits bei dem entsprechenden Artikel aufgeschlagen war. »Frauen sind heute mit fünfundzwanzig sexuell am aktivsten«, lautete der Titel.
    »Das stimmt nicht!«, rief Shelley aus. »Alle Welt weiß, dass bei Frauen vierzig das beste Alter ist. Ich
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