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Die Seherin von Knossos

Die Seherin von Knossos

Titel: Die Seherin von Knossos
Autoren: Suzanne Frank
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mythologischen Geburtsstätte der Azteken. Mehr als jede andere Kultur werden die Azteken mit Atlantis in Verbindung gebracht. Um dieser gedanklichen Verbindung und der Theorie, die Azteken seien Abkömmlinge der Atlanten, zu entsprechen, habe ich ein paar ausgewählte azteki-sche Eigenschaften in mein Aztlan importiert. Die Pyramide der Tage mit ihren dreihundertfünfundsechzig Stufen habe ich ebenso den Azteken entlehnt wie den von Federn gesäumten zeremoniellen Umhang, den Kalender und den rituellen Eid mit der Obsidianklinge. Die Begründung für den aztlantischen Kannibalismus entspricht jener der Azteken und fügt sich in das moderne Verständnis der Psychologie des Kannibalismus. Im Wesentlichen besitzen die Verstorbenen Macht, die ihre Hinterbliebenen in sich aufnehmen wollen. Der Vorgang ist eine große Ehre und ein religiöser Ritus.
    Sinn und Form des minoischen Stiertanzes wurde von Dutzenden von Autoren erforscht. Das Schöne am Romanschreiben ist, dass man seine eigenen Mutmaßungen und Theorien spinnen kann. Aus astrologischer Sicht war die Welt eben aus dem Zeitalter des Stieres herausgetreten. Während jener Epoche wurden überall auf der Welt Stiere verehrt.
    Wenn Atlantis und Ägypten so eng miteinander verbunden gewesen wären wie von mir dargestellt, dann hätten sie durchaus denselben Glauben teilen können, vor allem, was die Verehrung Apis’ betrifft. Das Serapeum in Ägypten wurde für die Mumien von Apis-Stieren erbaut. In den kretischen Legenden und Mythen wimmelt es von Stieren, angefangen vom Labyrinth bis zu Zeus’ Verführung der Europa. Plato versichert uns, dass die vormaligen Bewohner von Atlantis den heiligen Stier mit Stäben und Schlingen durch den Palast gejagt hätten. Das Ritual der Taufe in Stierblut wird so, wie von mir beschrieben, immer noch auf der ägäischen Insel Lesbos praktiziert. Bis zum heutigen Tag haben die Kirchen in der Ägäis Glockentürme in Form von Stierhörnern.
    Für die ägyptischen Szenen war Normandi Ellis’ wunderbare Interpretation des Totenbuches, Awakening Osiris, besonders wichtig und inspirierend.
    Von sechs Büchern habe ich mich auf dieser Reise führen lassen: von Charles Pellegrinos Unearthing Atlantis; Edith Hamiltons Mythology; außerdem The Pyramids, an Enigma
    Solved von Davidovits und Margie Morris; David Rohls Pharaohs and Kings, a Biblical Quest; Fodors Griechenland; sowie dem provokativsten Blick in die Gedankenwelt der Mi-noer, der mir je untergekommen ist - The Thread of Ariadne von Charles Herberger.
    War Atlantis tatsächlich eine vorzeitliche Hochkultur? Ich bin der Meinung, Archäologie und Geschichte belegen das. Ihre Überlegenheit zeigte sich nicht nur in ihrem Verständnis von Wissenschaft, Handel und Gesellschaft, gemessen an jenem auf dem griechischen Festland, wo man noch in Hütten hauste. Haben sie den Erdkreis umsegelt, besaßen sie Kenntnisse in der Baukunst, Medizin, sogar Aerodynamik und Zeitmessung? Der Sage nach wurden in der Bibliothek von Alexandria Schriftrollen aufbewahrt, die all das belegten. Ob die Ägypter, die Chinesen oder eine Kultur wie die aztlantische sie zuerst entdeckten, werden wir möglicherweise nie erfahren. Was zählt, ist die Erkenntnis, dass die Menschen in der Antike mehr wussten, weiter reisten und viel gebildeter waren, als wir glauben.
    Haben sie sich selbst ausgelöscht?
    Letzten Endes kannibalisiert sich jede Kultur irgendwann selbst. Die Ägypter, Griechen, Römer, Byzantiner . aber möglicherweise haben die Bewohner von Atlantis, verlockt durch den fruchtbaren Vulkanboden, auch nur eine folgenschwere Fehlentscheidung beim Grundstückkauf getroffen. Wie alle Menschen führten sie ihr Leben, brachten Kinder zur Welt, heirateten und starben, ohne sich bewusst zu sein, dass sie in einer entstehenden Mythologie lebten.
    Und so segeln wir weiter durchs Mittelmeer.
    Suzanne Frank 19. Oktober 1997 Dallas, Texas
    DANKSAGUNG
    Unzählige Menschen haben großzügig ihre Ideen, ihr Wissen und ihre Weisheit mit mir geteilt, während ich an diesem Buch geschrieben habe. Mein Dank gilt jenen, die für mich gelesen haben, auszugsweise oder ganz: Melanie, Barbara, Eric, Erick, Dan, Dana, David, Dwayne, Diane, Hanne, Joe, Rob, Rene, River, meiner Mutter und meiner Klasse. Ihre Einwände und Gedanken waren unbezahlbar. Ich danke ihnen allen für die aufgebrachte Zeit und Geduld.
    Ich sehe mich außer Stande, alle Online-Bekannten aufzuzählen, die mich gefragt haben: »Hast du auch daran gedacht,
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