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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance
Autoren: Heather Graham
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stimmte Jed zu.
    Jerry kam ihm wieder zu Hilfe. “Hören Sie, sein eigener Partner dachte damals, er wäre schuldig. Zum Teufel, er war derjenige, der ihn erschossen hat. Und Robert Gessup, der Staatsanwalt, hatte genügend Beweismaterial für eine Verhaftung und eine Anklage zusammengetragen.” Jerry räusperte sich. “Und bis jetzt hat uns niemand etwas Gegenteiliges beweisen können. Vielleicht hat das alles mit damals gar nichts zu tun? Mit der Problematik von Nachahmungstätern sind wir doch alle bestens vertraut.”
    “Die Sache mit Nachahmungstätern ist die, irgendwas machen sie immer falsch, irgendeine Kleinigkeit”, sagte Doc Martin. “Unglücklicherweise war ich bei den früheren Opfern nicht der zuständige Gerichtsmediziner. Das war der alte Dr. Mackleby, aber der ist letzten Sommer einem Herzanfall erlegen, und Dr. Austin, der jüngere Kollege, der auch an dem Fall gearbeitet hat, fiel einem Verkehrsunfall zum Opfer. Aber machen Sie sich keine Sorgen, wenn hier irgendetwas nicht koscher ist, dann finde ich es heraus. Ich bin gut. Verdammt gut.”
    “Lieber Himmel, Doc”, sagte Jerry Dwyer und fügte trocken hinzu: “Das wussten wir bereits, bevor Sie uns daran erinnert haben.”
    Martin grunzte und stellte den Kassettenrekorder wieder an. Jerry warf Jed einen Blick zu und hob die Schultern. Er hatte Jed gewarnt, dass es Schwierigkeiten geben könnte. Er hatte ihm vorher gesagt, wenn Martin der Meinung war, er müsse verschwinden, dann müsste er eben verschwinden.
    Eine Autopsie war ein langer, komplizierter Vorgang, und Jed wusste das nur zu gut. In seinen fünf Jahren bei der Mordkommission hatte er gelernt, was alles aufs Genaueste und aufs Langweiligste getan werden musste. Und aufs Schmutzigste.
    Er hätte nie gedacht, einmal einer Autopsie beizuwohnen, obwohl seine Anwesenheit für die Lösung des Falles gar nicht zwingend erforderlich war, aber eigentlich musste er heute auch gar nicht hier sein.
    Außer für sich selbst.
    Die Frau auf dem Tisch steckte nicht mehr in einem Leichensack. Es gab keinen Grund, zuerst ihre Kleidungsstücke zu inspizieren. Sie war gänzlich ohne gefunden worden.
    Die Entdeckung ihrer Leiche am Interstate Highway 4 war für die Polizei und auch jeden sonst, der sich vor zwölf Jahren während der ursprünglichen Mordserie in der Gegend aufgehalten hatte, nicht nur eine Tragödie, sondern auch ein Schock gewesen. Ihr Name war Sherri Mason und sie kam in die Gegend, weil hier die großen Vergnügungsparks angesiedelt waren, die wichtigen Hotels und die gehobene Gastronomie, und weil sie hier eine steile Karriere machen wollte. Die Polizei wusste, wer sie war, weil ihre Handtasche – nicht nur mit ihrem Pass, auch mit fünfundfünfzig Dollar und Kleingeld und mehreren Kreditkarten – in der Nähe ihrer nackten Leiche aufgefunden worden war.
    Sherri Mason hatte nicht einfach nur dagelegen, sie war sorgfältig zur Schau gestellt, arrangiert worden, auf dem Rücken ausgestreckt, als würde sie schlafen, die Arme über der Brust gekreuzt, wie bei einer Mumie. Man nahm an, eine Annahme, die durch die Autopsie noch bestätigt werden musste, dass sie sexuell missbraucht worden war.
    Genau wie die anderen fünf Opfer – die vor zwölf Jahren umgebracht worden waren.
    Das Problem war, dass die Anwohner von Theme Park Central die letzten zwölf Jahre in der Überzeugung verbracht hatten, dass der Mörder dieser fünf jungen Frauen – gefunden neben demselben Highway, abgelegt in genau der gleichen Position – seine Taten selbst nicht überlebte. Er war ein Polizist namens Beau Kidd gewesen, erschossen von seinem eigenen Partner, der ihn bei der Leiche des fünften Opfers entdeckt hatte. Beau hatte seine Waffe gezogen und seinem Partner keine andere Chance gelassen, als zu schießen. Er war nie vor Gericht gestellt worden, weil er an Ort und Stelle für tot erklärt wurde, nachdem er sein Leben über der Leiche seines letzten Opfers ausgehaucht hatte.
    Falls es sich bei ihm wirklich um den Mörder gehandelt hatte. Was die an dem Fall beteiligten Detectives und die Staatsanwaltschaft glaubten, da es genügend Indizien dafür gegeben hatte.
    Diese Indizienbeweise waren durchaus stichhaltig gewesen, das wusste Jed. Er hatte den Fall selbst noch einmal aufgerollt, nachdem er aus dem Polizeidienst ausgeschieden war. Er sprach mit jedem, der irgendwie mit dem Fall zu tun hatte und den er auftreiben konnte. Sein erstes Buch, dem er seine Reputation als Schriftsteller
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