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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit
Autoren: Anne Bishop
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lieben .*
    Was immer sie hatte erwidern wollen, blieb ungesagt. Sie starrte ihn an, als sei er etwas Unbekanntes. Dann trat sie zögernd einen Schritt auf ihn zu.
    Sie wird den Köder schlucken , flüsterte der Sadist in seinem Innern. Sie wird den Köder schlucken und in die hübsche Falle tappen .
    Noch ein Schritt.
    Tödliche, tödliche Seide.
    Noch einer.
    Eine süße Falle, gesponnen aus Liebe und Lügen ... und der Wahrheit.
    *Ich habe siebenhundert Jahre lang auf dich gewartet*, sang er. *Auf dich.* Seine Lippen verzogen sich zu einem verführerischen Lächeln. *Ich bin dazu geboren, dein Geliebter zu sein.*
    *Geliebter?*
    Beinahe in Reichweite.
    Ohne seinen Körper waren die Verführungsfäden weniger wirkungsvoll, dennoch konnte er sehen, wie sich ihr Blick veränderte, als die Fäden sie erreichten.
    Immer noch verharrte sie außer Reichweite. *Warum willst du dann den Körper?*
    *Weil jener Körper mich umhüllen kann, sodass ich in der Lage bin, dir Vergnügen zu bereiten.* Er beobachtete, wie sie über seine Worte nachdachte. *Gefällt dir mein Körper? *
    *Er ist wunderschön*, gab sie unwillig zu, um dann rasch hinzuzufügen: *Aber du siehst hier genauso aus und Hexe kann deine Männlichkeit umhüllen.*
    Der Sadist streckte ihr die Hand entgegen. *Warum finden wir es nicht heraus?*
    Sie ergriff seine Hand und ließ sich graziös mit gespreizten Beinen auf seine Schenkel sinken. Dann blickte sie ihn erwartungsvoll an.
    Er lächelte sie an, während seine Hände sie besänftigend und erregend zugleich erkundeten. Er zog sie fester auf sich, schlang ihr einen Arm um die Hüften, um sie ruhig zu halten, während seine andere Hand durch ihre goldene Mähne fuhr und ihren Kopf hielt. Dann küsste er sie. Ein zärtlicher, schmelzender Kuss. Sie seufzte auf, als er ihre Brüste streichelte, und erbebte, als er das winzige, spiralförmige Horn berührte.
    Als er sicher war, dass sie den Köder geschluckt hatte, sagte er: *Mein Schatz, du hast Recht. Dieser Ort ist zu dunkel für mich. Der Kelch ist zu zerbrechlich und ich ... ich leide Schmerzen.*
    Sie sah ihn mit Bedauern an, nickte jedoch.
    *Warte*, meinte er, als sie versuchte aufzustehen. *Kannst du mit mir nach oben kommen? Hoch zu meinem inneren Netz?* Er leckte ihr Ohr. Seine Stimme wurde zu einem pulsierenden Schnurren. *Dort wären wir immer noch in Sicherheit.*
    Er zügelte die Dringlichkeit, die sich in ihm breit machte, und harrte ihrer Antwort. Wie viel Zeit oben am Altar vergangen sein mochte, wusste er nicht. Genauso wenig konnte er wissen, ob ihre Körper noch dort waren, ob der ihre noch lebte, und ob jene Ungeheuer aus Briarwood die heilige Stätte erreicht hatten. Er hatte nicht die leiseste
Ahnung, was in diesem Augenblick mit seinem Körper geschehen mochte.
    Er verbannte den Gedanken. Eine Verbindung zu seiner Hülle besaß er im Moment nicht, der Priester hingegen schon. Was auch immer Daemon jetzt tat, war im Grunde Saetans Problem.
    Der schnelle Aufstieg überrumpelte ihn. Er packte sie im selben Augenblick, in dem sie die Beine um ihn schlang.
    *Geliebter*, sagte sie und lächelte ihn an. Dann kicherte sie.
    Er fragte sich, ob sie sich nach ihrem ewigen Wandern in jener seltsamen Mischung aus kindlicher Unschuld und furchterregendem Wissen einen Begriff davon machen konnte, was jenes Wort bedeutete.
    Einerlei , flüsterte der Sadist. Sie hat den Köder geschluckt.
    Sie stiegen empor, bis sie weit ins Schwarze vorgedrungen waren, ein gutes Stück über sein inneres Netz.
    *Besser?*, wollte sie zaghaft wissen.
    *Viel besser*, erwiderte er und seine Lippen schlossen sich über die ihren.
    Er küsste sie, bis sie sich entspannte, dann seufzte er erneut.
    Beeil dich , flüsterte der Sadist.
    Daemon lehnte die Stirn an die ihre und schrie auf, als er gegen das winzige, spiralförmig gewundene Horn stieß.
    Sie kicherte und küsste ihn auf die Stirn. *Küsse lassen es besser werden?*
    Einen Augenblick lang überkam ihn eine Woge der Abscheu. Es war die Stimme eines Kindes. Eines kleinen Kindes.
    Er blickte über ihre Schulter und versuchte, ihren weiblichen Körper, der ihn umschlungen hielt, mit jener Stimme in Einklang zu bringen. Da sah er kleine Kristallsplitter, die durch das Schwarze nach unten schwebten.
    Stücke von ihr. Ein Splitter nach dem anderen. Ein Teil
von ihr war immer noch ganz, musste es sein. Der Teil, der das Wissen über die Kunst aufbewahrte. Wie sonst hätte sie ihn wieder zusammensetzen können? Doch wenn sie immer
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