Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
Hoden zerreißen, bevor das Töten mit einer grauen Explosion zu Ende geführt wird. Der Zauber wird vom Körper aufgesogen, sodass er keinerlei nachweisbare Spuren hinterlässt. Normalerweise verknüpfe ich ihn mit einem Zeitzauber, der die Abläufe hinauszögert, aber wir wollen die Kerle schnell und brutal treffen.«
    Cassandra wirkte schockiert. »Wo hast du gelernt, so etwas zu erschaffen?«
    Kopfschüttelnd ging Surreal auf einen anderen Gang zu, um die nächste Falle zu stellen. Es war nicht der rechte Zeitpunkt, um Cassandra zu erzählen, dass Sadi ihr diesen kleinen Zauber beigebracht hatte. Besonders da sie sich im Nachhinein wünschte, er hätte ihn stattdessen an Jaenelle weitergegeben.

    Langsam öffnete Daemon die Augen.
    Er wusste, dass er auf dem Rücken lag und sich nicht bewegen konnte. Außerdem wusste er, dass er nackt war. Warum war er nackt?
    Nebel wirbelte um ihn her, neckte ihn, ohne ihm irgendwelche Anhaltspunkte zu geben. Nicht dass er erwartete, irgendetwas Vertrautes vorzufinden, doch selbst der Geist verfügte über Orientierungspunkte. Allerdings handelte es sich hierbei um Jaenelles Geist, nicht um den seinen, der sich noch dazu an einem Ort befand, der für den Rest der Blutleute zu tief lag, um ihn jemals zu erreichen.
    Er erinnerte sich daran, etwas von ihr gespürt zu haben, als er den Abgrund abgetastet hatte; er entsann sich, eingetaucht, gefallen zu sein, bis er zerbarst.
    Etwas bewegte sich in dem Nebel. Er konnte ein leises Klirren hören, als stoße Glas an Glas.
    Er drehte den Kopf in Richtung des Geräusches, wobei es sich anfühlte, als verbrauche diese kleine Bewegung all seine Kräfte.
    *Rühr dich nicht*, sagte eine federnde, lyrische Stimme, die nach tiefen Höhlen und mitternächtlichen Himmeln klang.
    Der Nebel wich so weit zurück, dass er sie sehen konnte. Sie stand neben Steinplatten, die zu einem behelfsmäßigen Altar aufgeschichtet waren.
    Ein Schock durchfuhr ihn und die Kristallscherben auf dem Altar klirrten zur Antwort.
    *Rühr dich nicht*, meinte sie unwirsch, während sie behutsam eine weitere Scherbe des zerschmetterten Kelches an die ihr angestammte Stelle setzte.
    Es war Jaenelles Stimme, aber ...
    Sie war mittelgroß, schlank und hellhäutig. Ihre goldene Mähne – nicht ganz Haar, aber auch nicht ganz Pelz – war hochgekämmt und gab den Blick auf ihr exotisches Antlitz und die leicht spitzen Ohren frei. In der Mitte ihrer Stirn saß ein winziges, spiralförmiges Horn. Ein schmaler Streifen
goldenen Pelzes zog sich ihre Wirbelsäule hinab und lief in einem kleinen, gold-weißen Rehkitzschweif aus, der ruckartig über ihr nacktes Gesäß strich. Die Beine waren menschlich und wohlgeformt, anstatt Füßen besaß sie jedoch zierliche Pferdehufe. Ihre Menschenhände wiesen wie die Pfoten einer Katze einziehbare Krallen auf. Als sie sich bewegte, um eine weitere Scherbe einzusetzen, konnte er die kleinen, runden Brüste sehen, die weiblich-runden Formen ihrer Taille und Hüften sowie das dunkelgoldene Löckchendreieck zwischen ihren Beinen.
    Wer ...?
    Doch er wusste es. Noch bevor sie zu ihm kam und ihn ansah, noch bevor er die wilde Intelligenz in jenen uralten, gehetzten Saphiraugen gewahrte, wusste er es.
    Furchterregend und wunderschön. Menschlich und doch vollkommen anders. Sanft und gewalttätig. Unschuldig und weise.
    *Ich bin Hexe *, erklärte sie, ein kleines, trotziges Beben in der Stimme.
    *Ich weiß.* In seiner Stimme schwang ein verführerischer Klang mit, ein Hunger, den er weder kontrollieren noch verbergen konnte.
    Neugierig sah sie ihn an, bevor sie mit den Schultern zuckte und an den Altar zurückkehrte. *Du hast den Kelch zerschmettert. Deshalb kannst du dich noch nicht bewegen. *
    Er versuchte, den Kopf zu heben, und verlor das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kam, hatte sie den Kelch noch weiter zusammengesetzt und es wurde ihm klar, dass es sich nicht um denselben Behälter handelte, den Tersa ihm gezeigt hatte.
    *Das ist nicht dein Kelch*, rief er glücklich und war zu erleichtert, um sich darum zu kümmern, dass er sie erschreckt hatte – bis sie die Zähne bleckte und ihn wütend anfauchte.
    *Nein, du dummer, sturer Mann, es ist deiner .*

    Das ernüchterte ihn kurzzeitig, doch ihre Antwort klang so sehr nach Jaenelle , dass er sich auch darum nicht weiter kümmerte.
    Behutsam stützte er sich auf einen Ellbogen auf. *Dann ist dein Kelch nicht zerschmettert worden.*
    Sie wählte ein anderes Stück und setzte es an die Stelle,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher