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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit
Autoren: Anne Bishop
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seinen Armen. Er lauschte ihrer Einsamkeit und Verwirrung, den Schreckensgeschichten aus Briarwood, den kleinen Geschichten über Freundinnen und Freunde, die echt wirkten, jedoch nicht echt waren. Er lauschte und verstand, was sie nicht verstand, nicht verstehen konnte.
    Wenn sie ihren zerbrochenen Geist nicht wieder zusammenfügte und nicht erneut die Verbindung mit ihrem Körper
suchte, wenn sie das vierseitige Dreieck nicht wieder bildete, würde sie hier gefangen sein und sich in den Scherben ihres Selbst verirren, bis sie nie mehr einen Weg fände, das zu erreichen, was sie am meisten liebte.
    *Nein*, sagte er sanft, als ihre Worte endlich versiegten, *sie wollen dich nicht. Sie lieben dich nicht und können dich nicht lieben. Aber ich liebe dich. Der Priester liebt dich. So viele lieben dich. Wir haben so lange darauf gewartet, dass du kommst, und brauchen dich bei uns. Du musst unter uns wandeln.*
    *Ich will den Körper nicht*, wimmerte sie. *Er tut weh.*
    *Nicht immer, mein Schatz. Nicht immer. Wie willst du denn ohne deinen Körper den Vogelgesang hören? Wie den warmen Sommerregen auf der Haut spüren? Wie willst du Nussstollen schmecken? Wie willst du bei Sonnenaufgang einen Strand entlangspazieren und den Sand und die Brandung unter deinen ... Hufen ... spüren?*
    Er konnte spüren, wie sich ihre Stimmung hob, noch bevor er das leise Kichern vernahm. Als sie den Kopf hob, um ihn anzusehen, schoben sich ihre Schenkel dort, wo sie mit gespreizten Beinen auf ihm saß, ein Stück empor.
    Die Bewegung entfachte ein Feuer in seinen Lenden und zum ersten Mal in seinem Leben spürte Daemon, dass sich etwas zwischen seinen Beinen gierig regte.
    Sie lehnte sich zurück und beobachtete, wie er hart wurde und sich aufrichtete.
    In ihrem Antlitz spiegelte sich die Neugier einer Katze wider. Er sah einen weiblichen Körper vor sich, der kein Kind mehr war.
    Er biss die Zähne zusammen und fluchte innerlich, als sie anfing, ihn behutsam zu streicheln.
    Sie streichelte und beobachtete die Reaktion, als hätte sie noch nie zuvor einen Mann in erregtem Zustand gesehen. Streichelte. Beobachtete.
    Er wollte sie von sich stoßen. Er wollte sie auf sich ziehen. Es brachte ihn um. Und war so wunderbar.

    Als er nach ihrer Hand griff, um ihr Einhalt zu gebieten, sagte sie mit ruhiger, erstaunter Stimme: *Deine Männlichkeit hat keine Stacheln.*
    Die Wut ließ ihn erstarren. Die Scherben des Kelches klirrten, als er den Zorn zügelte, dem er hier nicht Luft machen konnte. Einen Augenblick lang strengte er sich sehr, sehr heftig an, sich einzureden, dass sie ihn mit den Männern eines der anderen Völker verglich, doch er wusste zu viel über die perversen Widerlinge, denen es Spaß bereitete, junge, starke Hexen in ihrer Jungfrauennacht zu zerbrechen.
    Mutter der Nacht! Kein Wunder, dass sie nicht zurückkehren wollte.
    Verwirrt musterte sie ihn. *Hat die Männlichkeit an deinem Körper Stacheln?*
    Daemon zwang sich, die Wut hinunterzuschlucken. Der Sadist in ihm verwandelte sie in tödliche Seide. *Nein*, sagte er. *Meine Männlichkeit hat keine Stacheln.*
    *Weich*, meinte sie, wobei sie weiter streichelte und erkundete.
    Seine Hände glitten kaum spürbar über ihre Schenkel, ihre Hüften. *Sie könnte dir Vergnügen bereiten*, fuhr er seinen zärtlichen Singsang fort.
    *Vergnügen?* In ihren Augen glitzerte erwartungsvolle Neugier.
    Ihr kindliches Vertrauen traf ihn mitten ins Herz.
    Sie musste eine Veränderung in ihm gespürt haben. Bevor er sie aufhalten konnte, trat sie ihm wütend gegen den Schenkel, als sie von ihm wegsprang. Außer Reichweite kauerte sie, die Arme um den Körper geschlungen, und blickte ihn zornig an.
    *Du willst dich mit dem Körper paaren. Wie die anderen. Du willst, dass ich sie heile, damit du deine Männlichkeit in sie stecken kannst!*
    Wut durchflutete ihn. *Wer ist sie?*, wollte er zu leise wissen.
    *Jaenelle.*
    *Du bist Jaenelle.*
    *Ich bin Hexe !*
    Die Anstrengung, der es bedurfte, sie nicht zu packen, ließ ihn erbeben. *Jaenelle ist Hexe , und Hexe ist Jaenelle.*
    *Sie werden mich nie wollen.* Sie schlug sich mit der Faust gegen die Brust. *Nicht mich . Sie wollen nicht mich in dem Körper. Sie wollen sich mit Jaenelle paaren, nicht mit Hexe .*
    Er spürte, wie sie immer weiter zerfiel.
    *Ich bin Hexe !*, schrie sie ihn an. *Ich bin es, die in dem Körper gelebt hat. Willst du dich mit Hexe paaren?*
    Vor Zorn schlug er wild um sich. *Nein, ich will mich nicht mit dir paaren . Ich will dich
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