Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
Schmerzen. *Nein, Jaenelle. Uns wirst du an jenem nebligen Ort nicht sehen. Wenn du deinen Körper nicht heilst, werden Daemon und ich vernichtet werden.*
    Daemons Atem kam zischend durch seine Zähne. Der Sadist war nicht der Einzige, der in der Lage war, eine tödliche Falle zu spinnen.

    Ihr Wehklagen füllte ihre Geister und schließlich ihre Ohren, als das Geräusch zurückgeworfen wurde.
    Eine Flutwelle dunkler Kraft schoss aus dem Abgrund empor und er konnte spüren, wie sie den jungen Körper, den er in den Armen hielt, füllte und zerschundenes Fleisch heilte.
    Ihr Körper entspannte sich und wurde schlaff.
    Daemon hob zitternd die Hand, um ihr über das goldene Haar zu streicheln.
    »Ich bin krank«, sagte Jaenelle, deren Stimme von seiner Brust abgedämpft wurde.
    »Nein, mein Schatz«, verbesserte er sie sanft. »Du bist verletzt. Das ist etwas anderes. Aber wir bringen dich an einen sicheren Ort und ...«
    Die heilige Stätte erbebte, als jemand die Energien eines dunklen Juwels freisetzte.
    Eine ärgerliche Männerstimme wurde zu einem entsetzten Kreischen.
    Jaenelle stieß einen Schrei aus.
    Daemon tauchte eine Sekunde, bevor sie es tat, in den Abgrund und fing sie bei Rot auf, als sie versuchte, ihrem Körper zu entkommen.
    Er hielt sie fest, indem er Kraft von dem Kelch schöpfte.
    Einzelne Stücke wankten.
    *Nein, Daemon*, schrie sie ihn schrill an. *Das kannst du nicht. Du kannst es nicht.* Auf einmal barg sie kraftlos das Gesicht an seiner Brust. *Ich habe den Körper geheilt. Er ist noch verletzt, aber das wird sich geben. Lass mich gehen. Bitte, lass mich gehen! Du kannst den Körper haben. Du kannst den Körper benutzen.*
    Daemon hielt sie fest an seine Brust gedrückt und legte die Wange an ihre goldene Mähne. *Nein, mein Schatz. Niemand außer dir wird deinen Körper benutzen.* Er schloss die Augen und hielt sie ganz fest. *Hör mir zu, Lady Hexe . Ich habe dich belogen und das tut mir Leid. Sehr, sehr Leid. Aber ich habe nur gelogen, weil ich dich
liebe. Ich hoffe sehr, dass du das eines Tages begreifen wirst.*
    Sie sackte gegen ihn, ohne etwas zu sagen.
    *Hör mir zu*, sagte er leise. *Wir bringen deinen Körper fort von hier. Wir werden ihn bewachen. Gibt es einen Orientierungspunkt an dem nebligen Ort, den du jederzeit finden kannst?*
    Sie nickte matt.
    *An deinem Bein ist ein Haltestrick. Nimm ihn ab und binde ihn an jenem Orientierungspunkt fest. Auf diese Weise wird dir der Strick den Weg zurückweisen, sobald du so weit bist.* Es dauerte einen Moment, bevor er den Rest hervorbrachte. *Bitte, Jaenelle, bitte erneuere den Kelch. Such die Scherben und setz sie wieder zusammen. Kehre zu deinem Körper zurück, sobald der Priester dich wissen lässt, dass es sicher für dich ist. Werde erwachsen und lebe ein reiches, ausgefülltes Leben. Wir brauchen dich, Lady. Komm zurück und wandle unter denen, die dich lieben und die sich schon immer nach dir gesehnt haben!*
    Er ließ sie los.
    Einen Augenblick zögerte sie, dann sprang sie fort von ihm. Als die Entfernung zwischen ihnen groß genug war, drehte sie sich zu ihm um.
    Daemon schluckte hart. *Versuch dich daran zu erinnern, dass ich dich liebe. Und wenn du kannst, dann vergib mir bitte.*
    Er spürte, wie sie seinen Geist leicht berührte und ihre dunkle Kraft die dünne Haut heilte, die ihn zusammenhielt.
    Sie schloss ihre saphirnen Augen.
    Er sah zu, wie sich ihre Gestalt wandelte.
    Als sie die Augen wieder aufschlug, stand Jaenelle vor ihm, noch nicht ganz Frau, aber auch kein Kind mehr. *Daemon*, sagte sie, ihre Stimme eine weiche Liebkosung.
    Dann sprang sie in den Abgrund – und sein Herz zerplatzte.

    Ein letztes Mal stieg er empor und taumelte in seinen Körper.
    Von den äußeren Räumen drangen wütende Männerstimmen an sein Ohr. Er hörte Schmerzensschreie. Zerberstendes Gestein. Das Zischen, das erklang, wenn Macht auf Macht stieß.
    Er rührte sich nicht, versuchte es gar nicht. Sein Kopf ruhte auf Jaenelles Brust und er weinte leise, bittere Tränen.
    *Daemon.* Saetan strich an seinem Geist vorbei und zog sich gleich darauf wieder zurück. *Daemon, was hast du getan?*
    *Ich habe sie gehen lassen*, rief Daemon. *Ich sagte ihr, du würdest ihr Bescheid geben, sobald sie gefahrlos zurückkehren kann. Ich habe ihr von dem Haltestrick erzählt. Ich habe sie gehen lassen, Priester. Süße Dunkelheit, ich habe sie gehen lassen.*
    *Was hast du dir selbst angetan?*
    *Ich habe den Kelch zerschmettert. Ich habe sie angelogen. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher