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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit
Autoren: Anne Bishop
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von jenen Scherben umgeben war, sie verließ und wieder in sie hineinschlüpfte ...
    Wie Tersa. Schlimmer als Tersa.
    *Daemon?*
    Die Mitternachtsstimme, in der eine tödliche Schärfe mitschwang.
    Denk immer an diese Seite ihres Wesens , warnte der Sadist. Achte nicht auf den Rest.
    Daemon lächelte ihr zu. *Geliebte*, sagte er und knabberte an ihrer Unterlippe. Dann verwandte er jeden ihm bekannten Trick, um ihr den Köder zu versüßen.
    Doch er konnte nicht zulassen, dass sie die Hüften hob, um ihn in sich aufzunehmen.
    *Immer noch zu dunkel*, keuchte er. *Lass uns Rot aufsuchen. Das ist mein Geburtsrecht.*
    Sie versuchte, die Verführungsfäden abzuschütteln, in die er sie eingesponnen hatte, doch er hatte seine Falle geschickt vorbereitet.
    *Dort können wir uns ein Bett richten*, lockte er.
    Sie erschauderte. Wimmerte. Das Geräusch barg nicht die geringste Freude.
    Ein Bild erschien. Ein Bett, das gerade groß genug war, um zwei Personen zu fassen, und an den Enden Stricke aufwies, mit denen sich Handgelenke und Knöchel fesseln ließen.
    Er wies das Bild von sich und ersetzte es mit seinem eigenen. Einem geräumigen Gemach mit tiefen, weichen Teppichen. Ein großes Bett, dessen Baldachin aus Gaze und Samt bestand. Seidene Laken und Daunendecken. Berge von Kissen. Das einzige Licht stammte von einem gemütlichen Kaminfeuer und einem Dutzend Duftkerzen.
    Von der romantischen Kulisse geblendet, stieß sie einen Seufzer aus und ließ sich an seine Brust sinken.

    Er hielt das Bild aufrecht, neckend, während sie auf Rot zustiegen.
    Als sie sich zwischen Seide und Kissen niederließen, versuchte er, eine Verbindung herzustellen – zu seinem Körper, dem Priester, irgendetwas – und erstickte beinahe vor Frustration. So nah. So nah, und es gab nichts, das er hätte anzapfen können, um es zu Ende zu führen – abgesehen von der Kraft, die Jaenelle um den Kelch gelegt hatte, um die Scherben zusammenzuhalten.
    Streichelnd und besänftigend, liebend und lügend lenkte er sie ab, während er vorsichtig von der Kraft schöpfte, welche die innere Haut des Kelches bildete.
    Die Haut zog sich zusammen, schrumpfte gleichsam. Die oberen Scherben begannen lose zu werden, hielten jedoch.
    Genug.
    Als er den Geist nach Saetan ausstreckte, fand er Erschöpfung und mörderische Wut vor.
    Er schlug zuerst zu. *Ssscht, Priester.* Einen Augenblick später zapfte er ein wenig mehr von der Kraft an, die den Kelch zusammenhielt. *Nimm jetzt, was immer dir zur Verfügung steht. Und mach dich auf einen Kampf gefasst. Ich bringe sie zurück.*
    Als Nächstes ertastete er seinen Körper, der immer noch ausgestreckt neben Jaenelle auf dem Altar lag. Er verstärkte die Verbindung so weit, dass sein Körper seine geistigen Bewegungen nachahmen würde.
    Lächelnd rollte sich Daemon langsam auf sie und hielt ihre Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes fest.
    Er küsste sie, liebkoste sie, während sie immer weiter emporstiegen.
    *Geliebter*, schluchzte sie.
    *Bald*, log er. *Bald.*
    Höher und höher.
    Er war Augenblicke davon entfernt, zurück in seinen Körper zu schlüpfen, als sie die Augen aufriss und spürte, wie die Falle um sie her zuschnappte.

    *Nein!*, schrie sie.
    Mit gebleckten Zähnen schleuderte er sie beide zurück in ihre Körper.
    Ihre Schreie hallten im Altarraum wider. Zwischen ihren Beinen strömte Blut hervor.
    »Heile den Körper, Jaenelle!«, rief Daemon, der darum kämpfte, sie mit ihrem Körper verbunden zu halten, während sie versuchte, ihn abzuwerfen. » Heile ihn! «
    Ihre Angst hämmerte gegen seinen Geist.
    *Du hast mich angelogen! Angelogen! *
    *Ich hätte alles gesagt, alles getan, um dich zurückzuholen *, brüllte er und grub seine Nägel in ihr Fleisch, um sie zu halten. *Heile ihn!*
    *Lass mich gehen! Lass mich gehen! Lass mich gehen!*
    Ihre Körper kämpften. Ein Selbst bekämpfte das andere. Während sie wütend miteinander rangen, spürte er, wie Saetan den Haltestrick um ihr Bein band.
    Ein leichter Ruck der Macht in ihrem Innern würde Daemon zerreißen, ihr die Freiheit gewähren. Stattdessen bettelte sie. Flehte.
    *Daemon, bitte. Du bist mein Freund. Bitte! *
    Es tat weh, sie betteln zu hören.
    *Hexenkind.* Saetans Stimme klang angeschlagen und zitterte.
    Jaenelle hörte auf zu kämpfen. *Saetan?*
    *Wir wollen dich nicht verlieren, Hexenkind.*
    *Ihr werdet mich nicht verlieren. An dem nebligen Ort kann ich euch alle sehen.*
    Saetans Worte kamen nur langsam, als bereite jedes einzelne ihm große
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