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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit
Autoren: Anne Bishop
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hatte. Den Blick und die Kraft seiner Gedanken starr auf den Juwelensplitter am Boden gerichtet, sandte er einen einzigen, donnernden Ruf.
    *SADI!*
    5Terreille
    S adi!*
    * Sadi! *
    *SADI!*
    Ruckartig wachte Daemon auf. In seinem Kopf hämmerte es, das Herz schlug ihm wie wild im Leib und er zitterte am ganzen Körper. Stöhnend fuhr er sich mehrfach mit der Faust über die Stirn.
    Und entsann sich.
    *Sadi, bitte.*
    Daemon runzelte die Stirn. Selbst diese Bewegung verursachte ihm Schmerzen. *Surreal?*
    Ein schluchzendes Keuchen. *Schnell, zum Altar!*
    *Surreal, was ...*
    *Sie blutet !*
    Er bekam gar nicht mit, wie er die Erde durchquerte. Im einen Moment war er noch in dem unterirdischen Rechteck gefangen, im nächsten stemmte er sich schon mit geschlossenen
Augen gegen den Baum und wartete ab, bis die Welt aufhörte, sich um ihn zu drehen. *Surreal, lauf zum Altar. Jetzt!*
    *Sie werden hinter uns her sein.*
    Der Sadist entblößte die Zähne zu einem boshaften Lächeln. *Lass sie nur kommen.*
    Die Verbindung brach ab. Surreal reiste bereits mit den Winden in Richtung von Cassandras Altar.
    Daemon klammerte sich an dem Baum fest. Sein Körper konnte ihm nichts geben. Die schwarzen Juwelen waren immer noch erschöpft und hielten ebenfalls nichts für ihn bereit. Um Kraft zu schöpfen, zapfte er gierig die Reserven seines roten Geburtsjuwels an.
    *SADI!*
    Die Kraft, die hinter jener Donnerstimme steckte, traf auf seine rote Stärke und vereinnahmte sie so leicht, wie ein See einen Eimer Wasser in sich aufnahm.
    Daemon schlug die Hände über dem Kopf zusammen und fiel auf die Knie. Jene Kraft zog sich wie eine eiserne Fessel in seinem Kopf zusammen und drohte, seine inneren Barrieren zu vernichten. Erbittert schlug er mit der wenigen Kraft zurück, die ihm noch verblieben war.
    *Daemon.*
    Gletscherkalte Wut wartete kurz vor der ersten Barriere auf ihn, doch nun erkannte er die Stimme wieder.
    *Priester?* Daemon stieß einen erleichterten Seufzer aus. *Vater, zieh dich ein Stück zurück. Ich kann nicht ... Es ist zu stark.*
    Die Kraft wich zurück – ein Stück.
    *Du bist mein Instrument.*
    *Nein.*
    Die mentale Fessel schloss sich wieder fester um ihn.
    *Ich diene niemandem außer Hexe . Nicht einmal dir, Priester*, stieß Daemon grimmig hervor.
    Die Fessel lockerte sich und wurde zu einer Liebkosung. *Ich diene ihr ebenfalls, Prinz. Deshalb brauche ich dich. Sie blutet.*

    Daemon kämpfte darum, sich aufzurichten und Atem zu schöpfen. *Ich weiß. Sie wird zu Cassandras Altar gebracht. * Er hatte Schmerzen. Beim Feuer der Hölle, hatte er Schmerzen!
    *Lass mich herein, Namensvetter. Ich werde dir nichts tun.*
    Kurz zögerte Daemon, bevor er sich ganz öffnete. Er musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht aufzuschreien, als die eisige Wut in seinen Geist fuhr. Auf einmal sah er alles doppelt. Er konnte den Baum in seinem Rücken spüren, gleichzeitig aber auch kalten Stein unter seinen nackten Füßen.
    Der Stein verblasste, doch nicht völlig. Langsam öffnete und schloss er die Hand. Es fühlte sich an, als trage er einen Handschuh unter der Haut. Dann ließ auch dieses Gefühl nach, obgleich nicht ganz.
    *Du hast jetzt die Kontrolle über meinen Körper*, meinte Daemon mit einer Spur Bitterkeit.
    *Nicht die Kontrolle. Indem ich mich auf diese Weise mit dir verbinde, wird meine Stärke ein Brunnen, aus dem du schöpfen kannst, und im Gegenzug werde ich in der Lage sein, zu sehen und zu begreifen, was wir tun müssen, um ihr zu helfen.*
    Daemon stieß sich von dem Baumstamm ab. Er wankte, doch ein weiteres Paar Beine schützte ihn vor dem Umfallen. Nachdem er tief Luft geholt hatte, nahm er den schwarzen Wind und stürzte auf Cassandras Altar zu.
    Daemon eilte durch die Ruinen der Außenräume der heiligen Stätte. Die Schritte, die er noch einen Augenblick zuvor wahrgenommen hatte, waren verstummt. Nun blockierte eine zornige graue Mauer den Gang, der in das Labyrinth der inneren Räumlichkeiten führte.
    »Surreal?«, rief Daemon mit gedämpfter Stimme.
    Als Antwort erhielt er ein Schluchzen und die Mauer senkte sich.

    Daemon rannte auf Surreal zu, die auf ihn wartete, das Gesicht tränenüberströmt.
    »Ich bin nicht rechtzeitig dort gewesen«, schluchzte sie, als Daemon ihr das in ein Laken gewickelte Bündel aus den zitternden Armen nahm und es fest an die Brust drückte. »Ich war zu spät.«
    Daemon wandte sich in die Richtung, aus der er gekommen war. »Cassandra muss irgendwo hier ein Zimmer ...«
    *Geh
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