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Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)

Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)

Titel: Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)
Autoren: Margit Auer
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Wollpullunder.
    „Das ist Benni! Kannst du seine magische Schildkröte sehen?“, flüsterte Ida. „Sie streckt gerade ihren Kopf aus der Schultasche. Na?“
    „Moment“, sagte Miriam aufgeregt und beugte sich nach vorn. „Ich seh nichts!“, sagte sie und kippte mit ihrem Stuhl so weit nach vorn, dass sie fast umfiel.
    „Nicht so auffällig“, zischte Ida und lächelte dann schnell Miss Cornfield zu, die stirnrunzelnd zu ihnen herüberblickte. „Jetzt ist es sowieso zu spät“, sagte Ida. „Henrietta hat sich schon wieder zurückgezogen.“
    „So ein Mist!“, ärgerte sich Miriam.
    Immer mehr Schüler strömten ins Klassenzimmer. Erst kam ein Mädchen mit dunkelblauem Blazer, dann stolperte ein Junge über seine offenen Schnürsenkel und rempelte dabei fast einen Jungen mit Brille um. „Oberzicke Helene, der Ich-stolper-dauernd-über-meine-eigenen-Füße-Eddie, und dahinter Max – Spitzname: der Professor“, kommentierte Ida leise. „Und Jo. Achtung!“ Sie stupste Miriam in die Seite. „Siehst du ihn?“
    Ein schlanker Junge mit halblangen dunklen Haaren kam hereingeschlurft. Auf seinem T-Shirt stand: „Bin dafür.“
    „Hui!“, quietschte Miriam. „Wahnsinn, ist der süß!“ Es fiel ihr schwer, leise zu sprechen. „Jo heißt er, sagst du? Oh, den laden wir zum DVD-Abend ein, ja? Wir können ja auch noch andere Filme ansehen! ,Vorsicht, bissiger Werwolf!‘ oder ,Der Fluch der Mumie‘. Ich besorge Chips, Jungs lieben Chips, ich nehme die mit ganz viel Paprik … Ich glaub’s nicht …“, nun blieb ihr fast die Spucke weg, „d … da ist ein Pinguin!“
    „Miriam!“ Ida brachte ihre Freundin mit einem Stoß in die Rippen zum Schweigen. „Sei still!“
    Jo und ein paar von den anderen schauten neugierig zu ihnen hinüber. Auch Miss Cornfield räusperte sich und blickte genau in ihre Richtung.
    Ida wich den Blicken aus, indem sie das Heft hervorkramte, das sie für die erste Stunde brauchte. „Robin Hood“ stand darauf.
    Rabbat stupste sie mit der Schnauze.
    „Alles in Ordnung, Rotschopf?“, fragte Rabbat.
    „Wenn ich das wüsste!“, antwortete Ida.

    Miss Cornfield wirkte etwas nervös, als sie wenig später mit dem Unterricht begann. Mit knappen Worten stellte sie das neue Mädchen vor: „Das ist Miriam. Sie ist zurzeit bei Ida zu Besuch und wird ein paar Tage in unsere Schule gehen. Ich hoffe“, sie ließ einen strengen Blick durch die Klasse wandern, „ich hoffe, ihr wisst, wie man mit Gästen umzugehen hat, die, äh, die nicht zu unserem magischen Kreis, äh, zu unserem mathematischen Kreis gehören.“
    Sie fixierte Ida mit zusammengekniffenen Augen. „Denkt daran, was wir vereinbart haben. Der, äh, Mathekreis ist nichts für fremde Ohren. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
    „Mehr oder weniger“, murmelte Ida.
    Miss Cornfield verteilte Arbeitsblätter, die sie durchrechnen sollten. „Bevor wir mit Robin Hood beginnen, löst ihr bitte diese Aufgaben. Sie sind sehr knifflig!“
    „Na toll“, stöhnte ein sportlich aussehender Junge mit einem Totenkopf-T-Shirt. „Wo ist Robin Hood, wenn man ihn braucht?“
    „Nicht reden, Silas, rechnen!“, wies ihn Miss Cornfield zurecht.
    Ida stürzte sich sofort auf ihr Blatt. Sie liebte es, Tests zu schreiben. Vor allem liebte sie es, Tests fehlerfrei zu schreiben.
    Miriam fand es jedoch viel spannender, aus den Augenwinkeln die Lehrerin zu beobachten. Miss Cornfield hatte ihre Schuhe abgestreift und ging nun in Socken durchs Klassenzimmer.
    „Warum macht sie das? Die ist lustig“, flüsterte Miriam Ida zu.
    „Lustig?“ Ida strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und knobelte weiter. „Na, ich weiß ja nicht.“
    Miriam sah, wie Miss Cornfield an der Wandreihe neben Jos Tisch stehen blieb. Juri, der Pinguin, stand munter neben seinem Besitzer und streckte der Lehrerin neugierig seinen Schnabel entgegen.
    Miss Cornfield spreizte die Finger und schob den Pinguin hinter einen Kleiderständer. Jo wollte protestieren, doch Miss Cornfield legte mahnend den Zeigefinger an die Lippen.

    Auf Socken schlich Miss Cornfield weiter zu Benni. Er saß in der ersten Reihe neben einem Jungen mit Wollmütze. Auf seinem Tisch stand ein Schuhkarton. Daraus kam ein Schmatzen. Miriam hörte es genau.
    „Benni?“ Miss Cornfield räusperte sich. „Kannst du bitte deine Malkiste aufräumen?“
    Murrend griff Benni nach einem Deckel und stülpte ihn über die Schachtel. Den Schuhkarton schob er unter sein Fach.
    „Pass auf“, flüsterte Ida.
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