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Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)

Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)

Titel: Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)
Autoren: Margit Auer
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selbst auch nicht schauspielern.“ In Wirklichkeit fand Ida aber, dass sie das ganz gut konnte.
    „Was sagen denn deine Eltern zu der ganzen Sache?“, fragte Miriam Schoki.
    „Mein Vater lebt ja gar nicht hier in der Stadt. Und meine Mutter ist gerade mit etwas anderem beschäftigt. Sie arbeitet in einem Architekturbüro“, erklärte er. „Zurzeit ist sie in Istanbul. Die ziehen da riesige Hochhäuser in den Himmel und meine Mama überwacht das Ganze.“ Er zuckte mit den Schultern. „Und ich wohne so lange bei Opa Theodor.“
    „Ist das so schlimm?“, fragte Ida. Die blöden Sprüche taten ihr auf einmal ziemlich leid.
    „Ja!“ Schoki sah ganz erschöpft aus. „Ich darf meine Strickmütze nicht aufsetzen. Ich muss schreckliche Sachen essen. Und jetzt muss ich auch noch für dieses bescheuerte Theaterstück büffeln. Opa fragt mich immer meinen Text ab und ich kann überhaupt nichts.“
    „Und er?“, fragte Miriam neugierig. „Spielt er dir die Rolle auch vor, der berühmte Cowboy?“
    „Ach, er liest nur ab“, erzählte Schoki und knirschte mit den Zähnen. „Und dann gibt er mir die ganze Zeit irgendwelche Tipps, wie ich sprechen muss und wie ich mich bewegen muss und so.“
    Schoki spannte einen unsichtbaren Bogen, so als würde er einen Pfeil abschießen.
    „Dabei will ich gar nicht unbedingt Robin Hood spielen! Klar wär’s nicht schlecht, aber es wär auch okay …“, Schoki grinste Ida an, „… der Baum zu sein! Karten abzureißen! Oder Kabel herumzutragen!“
    Ida musste lachen. „Ich wette, du wärst ein wundervoller Kabelträger! Und du, Benni, wärst ein fantastischer Aufnahmeleiter!“ Sie wusste, dass Benni nicht nur gerne Radiosendungen anhörte, sondern manchmal selbst kleine Hörspiele mit dem Mikrofon aufnahm.
    Wieder seufzte Schoki. „Mein Opa hat gesagt, es ist eine Frage der Familienehre, dass ich diese Rolle bekomme. Und klar, meine Mutter würde sich bestimmt freuen …“
    In diesem Moment ging die Türe auf. Bennis Mutter kam herein.
    In den Händen trug sie ein Silbertablett. Eine altmodische Teekanne stand darauf. Außerdem feines Porzellangeschirr mit Blumenmuster, vier Silberlöffel, eine Schale voller Würfelzucker und sorgfältig aufgeschnittener Butterkuchen.
    „Ich hab mir gedacht, ihr möchtet vielleicht eine Tasse heiße Schokolade“, sagte sie und stellte das Tablett umständlich auf Bennis Schreibtisch ab.
    „Oh jaaaa, danke!“, freute sich Schoki, der aus gutem Grund diesen Spitznamen hatte. „Bei Opa gibt es immer nur Fencheltee.“
    Miriam fiel auf, dass sich Rabbat und Henrietta in reglose Plüschtiere verwandelten, während Bennis Mutter im Zimmer war.
    „Wahnsinn“, flüsterte sie.
    „Regel Nummer drei der magischen Zoohandlung“, erklärte Ida, als Frau Schubert die Tür hinter sich schloss und die Tiere wieder zum Leben erwachten.„Wenn es sein muss, verwandeln sich magische Tiere in Stofftiere. Mr. Morrison hat es den Tieren beigebracht, er nennt es Versteinern. Gut, oder?“
    Miriam nickte fasziniert.
    Benni und Schoki grummelten vor sich hin.
    „Tratschtante“, sagte Schoki.
    Draußen begann es zu regnen. Die Regentropfen prasselten gegen das Fenster und liefen in langen Streifen die Scheibe hinab. Den vier Kindern machte das nichts aus. Sie saßen auf dem Boden und schlürften genüsslich ihren Kakao. Rabbat luchste Ida ein Stück Butterkuchen ab. Und Henrietta spielte Verstecken – ihr Lieblingsspiel – und wartete darauf, dass man sie suchte.

4. Kapitel

Wer spielt Robin Hood?
    Mit den Löchern wurde es immer schlimmer.
    Am darauffolgenden Montag war die ganze Schulwiese übersät.
    Herr Wondraschek und Herr Siegmann, der Direktor, standen zusammen vor dem Schuleingang und rauften sich die Haare.
    Der Hausmeister, der die ganze letzte Woche Löcher zugeschaufelt hatte, war verzweifelt.
    „Ich hab schon lauter Blasen“, klagte er und zeigte dem Direktor seine rot angeschwollenen Hände. „Ich brauche Hilfe beim Schaufeln.“
    Dafür hatte der Direktor jedoch kein Geld. Also ging er von Klassenzimmer zu Klassenzimmer, um seinen Schülern ins Gewissen zu reden. „Wenn das ein Streich ist, dann ist er ziemlich übel. Hört auf damit!“
    Ida war überzeugt, dass mehrere Personen hinter der Sache steckten. „Einer allein schafft das nie in einer Nacht“, sagte sie in der Pause zu Rabbat.
    Der Fuchs betrachtete die Löcher fachmännisch. Er stammte aus den Wäldern Norwegens und kannte sich sehr gut aus mit Löchern. „Wenn die
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