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Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)

Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)

Titel: Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)
Autoren: Margit Auer
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Straßenlaterne sah man eine Gestalt auf einem Fahrrad. Eine Gestalt mit einer Strickmütze.
    „Es ist Schoki“, sagte Henrietta verblüfft.
    Benni riss das Fenster auf. „Was machst du denn hier?“
    „Nicht so laut“, antwortete Schoki. „Kann ich reinkommen?“

    Als sie zu dritt auf Bennis Piratenbett saßen und sich in die warme Bettdecke kuschelten, begann Schoki zu erzählen. „Ich halte das nicht mehr aus bei Opa Theodor“, klagte er. „Zum Frühstück gibt es Brot mit harter Rinde.“ Er verzog das Gesicht.
    „Das ganze Wochenende hat er mich um 6 Uhr geweckt, damit wir an der frischen Morgenluft Gymnastik und Sprechübungen machen können. Dabei hat er von seinen Cowboy-Filmen erzählt. Er spielt mir Robin Hood vor und sagt dann immer: ,Du musst die Figur begreifen. Begreifst du sie, Samuel?‘ Ich darf nicht am Computer in seinem Arbeitszimmer spielen. ,Davon wirst du blöd. Konzentriere dich lieber auf deine Rolle‘, sagt er. Und dann kommt er wieder mit dem Theaterstück an.“ Schoki stützte den Kopf in die Hände. „Ich halt das echt nicht mehr aus!“
    Benni und Henrietta sahen sich an. „Und jetzt bist du einfach abgehauen? Mitten in der Nacht?“ Benni war beeindruckt.
    Schoki nickte. „Kann ich bei dir schlafen?“
    „Klar“, sagte Benni. Er schlich sich ins Wohnzimmer und holte ein Kissen und eine Wolldecke.
    Dann klopften sie gemeinsam den Sitzsack flach, damit Schoki darauf liegen konnte.
    „Geht schon“, sagte Schoki tapfer, der seine Strickmütze nicht einmal zum Schlafen abnahm.
    Aber es ging nicht. Ein Sitzsack war nun mal zum Sitzen da und nicht zum Schlafen. Fünf Minuten später schlüpfte Schoki zu Benni ins Bett. Verkehrt herum.
    „Wann kommt denn deine Mutter wieder?“, fragte Benni, während er seine Füße zur Seite schob, damit Schokis Kopf Platz hatte.
    „Erst in einem Monat oder so. Bis zu unserer Hauptaufführung müsste sie auf jeden Fall zurück sein. Dann will Opa sie mit meinem Star-Auftritt überraschen.“
    Schoki änderte seine Stimme: „Vergesset nicht, wer eure treuesten Freunde sind! Wann immer ihr unserer Hilfe bedürft, so schicket einen Boten nach uns!“
    „Du kannst es doch“, murmelte Benni im Halbschlaf.
    „Von wegen. Ich hab ihm nicht erzählt, wie das Vorsprechen gelaufen ist.“ Schoki rückte näher zur Wand. „Wenn er davon erfährt, bin ich geliefert.“

6. Kapitel

Der Omnibus hat eine Panne
    „Was meinst du, wann werden die neuen magischen Tiere verteilt?“, fragte Miriam am Dienstagmorgen auf dem Weg zur Schule.
    „Keine Ahnung“, gestand Ida. „Normalerweise kriegt der neue Besitzer eine Nachricht von Mr. Morrison. Damit er sich vorbereiten kann.“ Sie sah Rabbat fragend an. Doch auch der zuckte nur mit den Schultern.
    Miriam seufzte und schlenkerte ihren Geigenkasten vor und zurück. „Ach, dieser geheimnisvolle Mr. Morrison!“ Sie nahm ihre Geige jetzt immer mit zur Schule. Irgendjemand aus der Klasse hatte ständig neue Ideen, was sie spielen könnte. Vogelgezwitscher zum Beispiel.
    „Ich würde den Besitzer der magischen Zoohandlung zu gerne kennenlernen“, sagte Miriam. „Kann Rabbat das nicht einfädeln? Eine Art Besichtigungstermin? Er führt uns herum und zeigt uns alles?“
    Rabbat, der ihnen genau zuhörte, fauchte empört. „Ich bin doch kein Immobilienmakler!“, knurrte er.
    „Das geht nicht!“, antwortete Ida schnell. „Mr. Morrison darf nicht erfahren, dass ich den Schwur gebrochen habe.“
    Die beiden Mädchen kamen zu der Stelle, wo sich die Lindenallee mit der Schillerstraße kreuzte.
    „Was ist da vorne los?“, wunderte sich Miriam.
    Obwohl die Ampel grün war, bewegte sich auf der Kreuzung rein gar nichts mehr. Einige Autofahrer hupten. Andere waren ausgestiegen und fuchtelten wütend herum. Ein Radfahrer mit einem schwarzen Helm schlängelte sich klingelnd zwischen den Autos hindurch.
    In der Mitte der Kreuzung stand ein altmodischer Omnibus mit getönten Scheiben. Die Motorhaube war aufgeklappt, Dampf stieg zischend auf. Die Wolke verdeckte den Mann fast völlig, der neben dem Fahrzeug stand.
    „Ach du meine Güte!“, sagte Rabbat erschrocken.
    „Oje“, sagte auch Ida.
    Miriam achtete nicht auf ihre Freundin. Denn irgendetwas an dem Omnibus war merkwürdig. Schien sich zu bewegen. Bunte Buchstaben. Sie tanzten unter den Fenstern wild durcheinander und reihten sich nun auf einmal in einem schönen Schwung aneinander.
    „Die magische Zoohandlung“, las Miriam überrascht. „Ida!“
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