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Tote trinken keine Cola - Kommissar Kugelblitz ; 27

Tote trinken keine Cola - Kommissar Kugelblitz ; 27

Titel: Tote trinken keine Cola - Kommissar Kugelblitz ; 27
Autoren: Quinto
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Schiffchenversenken
    „Endlich! Das Barometer steht auf Sturm!“, murmelt Melissa Braak. „Wir müssen los! Kommst du, Ritschi?“
    „Bin schon unterwegs“, brummt Richard Braak. Er schnappt sich die Tasche mit dem Taucheranzug und den Seesack, die in der Diele bereitstehen.
    Auch Melissa nimmt ihr Gepäck. Zwei kleine Koffer und die Segeltasche, die sie immer mitnimmt, wenn sie an Bord der Segelyacht geht.
    „Wozu brauchst du so viel Gepäck?“, fragt Richard verwundert. „Schade um die schönen Koffer! Wir gehen doch sowieso gleich unter.“
    „Alex und Elli kommen zum Hafen um uns zu verabschieden“, sagt Melissa und lächelt. „Da sieht es besser aus, wenn wir ordentliches Gepäck haben, oder nicht? Ich hab sowieso nur die alten Wintersachen reingestopft. Die wirst du in Casablanca bestimmt nicht mehr brauchen.“
    „Hast du die Flasche Cognac für den Hafenmeister?“
    „Hab ich auch!“, sagt Melissa.
    „Gute Marke. Der wird sich an uns erinnern. Da kannst du Gift drauf nehmen.“
    Als sie den Weg zum Gartentor entlanglaufen, dreht sich Richard noch einmal um und schaut ein wenig wehmütig auf das hübsche Haus am Elbufer.
    „Werd' ich wohl lang nicht wiedersehen!“, murmelt er.
    „Wenn wir hier bleiben würden, könnten wir sowieso die Miete nicht mehr bezahlen“, sagt Melissa. „Schließlich haben wir den Buckel voller Schulden. Also werd nicht sentimental, Ritschi!“
    Der Taxifahrer wartet schon. Er bringt die Braaks zum Yachthafen in Teufelsbrück, wo der schnittige Motorsegler Arabella vor Anker liegt.
    Im Westen ziehen sich rabenschwarze Wolken zusammen.
    „Kann recht stürmisch werden!“, sagt der Hafenmeister nach einem besorgten Blick zum Himmel.
    „Wollen Sie wirklich losfahren?“
    „Wir wollen heute Abend nur noch bis Brunsbüttel“, sagt Richard zum Hafenmeister. „Die Strecke kenn ich wie meine Westentasche. Morgen früh, wenn es wieder aufklart, geht's dann durch den Kanal.“
    „Und wo geht die Reise hin?“, fragt der Hafenmeister.
    „Zu den Azoren“, sagt Richard.
    „Unser Jahresurlaub!“
    „Na, dann viel Vergnügen!“, sagt der Hafenmeister und lacht. „Das ist dort, wo das gute Wetter herkommt. Da wollte ich schon immer mal hin!“
    „Damit es im Sturm nicht zu kalt für Sie wird!“, sagt Melissa und gibt dem Hafenmeister den Cognac.
    „Zollfrei“, fügt sie augenzwinkernd hinzu. „Der ist von unserer letzten Helgoland-Tour. Und vielen Dank, dass Sie auf unser Schiff so gut aufgepasst haben. Schließlich ist es fast neu.“
    Der Hafenmeister sieht den Braaks nach, die jetzt über den Bootssteg zu ihrer Yacht laufen und murmelt:
    „Nette Leute!“

    Alex und Elli warten schon am Boot. Sie haben ihren Freunden ein paar Krimis als Reiselektüre mitgebracht. Jetzt helfen sie noch das Gepäck zu verstauen und das Schiff startklar zu machen. Dann machen sie die Leinen los und wünschen Melissa und Richard gute Fahrt. Sie winken, bis der Motorsegler in der Abenddämmerung verschwindet. Ein Blitz zuckt über den Himmel. In der Ferne grollt jetzt unüberhörbar der Donner.
    Ein paar Minuten später tobt ein gewaltiges Unwetter über der Elbe. Besorgt sehen Alex und Elli Tomsen aus dem Fenster ihrer Villa auf den Fluss hinunter.
    „Die Ärmsten! Ritschi wird bestimmt wieder seekrank!“, befürchtet Elli.
    „Melissa steuert das Boot notfalls auch allein. Sie ist sowieso die bessere Seglerin von beiden“, sagt Alex. „Die schafft es auch, falls Ritschi wieder mal die Fische füttert.“
    Damit spielt er auf die heftige Seekrankheit an, die Ritschi schon öfter auf gemeinsamen Segeltörns gepackt hat.
    Alex und Elli können ja nicht ahnen, dass ihren Freunden im Augenblick weit Schlimmeres bevorsteht als eine Seekrankheit: ein Schiffsuntergang.
    „So ein schönes Schiff! Viel zu schade zum Versenken!“, sagt Richard und streicht mit der Hand über die Reling aus Teakholz.
    „Besser das Schiff geht unter als wir“, murmelt Melissa.
    Richard holt seinen Taucheranzug aus der Seekiste und knurrt: 

Verdammter Mist! Ich hab meine Taucherbrille vergessen! Die teure mit den eingeschliffenen Gläsern!“ Richard verzichtet ungern auf seine Brille. Sie wurde extra für ihn angefertigt, weil er auf beiden Augen unterschiedlich scharf sieht.
    „Kannst du sie mir nachschicken? Sie ist in der Tauchschule. Im Büro. Rechts oben im Stahlschrank neben der Kasse.“
    „Aber wie komm ich dran?“, grübelt Melissa. „Dany wird vielleicht Verdacht schöpfen, wenn ich
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