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Die Schönen und Verdammten

Die Schönen und Verdammten

Titel: Die Schönen und Verdammten
Autoren: F. Scott Fitzgerald
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Abdruck in Fortsetzungen. Ober verkaufte die Rechte für Die Schönen und Verdammten an den Metropolitan. Dort erschien der Roman in sieben Folgen zwischen September 1921 und [588] März 1922. Im Februar 1921 stellte Zelda fest, dass sie schwanger war. Sie fuhr heim nach Montgomery, und Scott kam im März nach. Die beiden planten eine Europareise, bevor die Schwangerschaft zu weit fortgeschritten wäre. Am 3. Mai schifften sie sich auf der ›Aquitania‹ ein; natürlich reisten sie erster Klasse.
    Oxford erschien Fitzgerald als der schönste Ort der Welt, und er dachte daran, sich dort niederzulassen. Im Ganzen war jedoch die Europareise, die weiter nach Paris und Venedig, Florenz und Rom führte, für Scott und Zelda eine glatte Enttäuschung. Sie kannten kaum jemanden, und die Besichtigungstouren langweilten sie. An Italien beeindruckte Fitzgerald einzig Keats’ Sterbehaus bei der Spanischen Treppe.
    Von London aus kehrten die Fitzgeralds auf der ›Celtic‹ vorzeitig nach Amerika zurück; am 27. Juli kamen sie in Montgomery an. Dort wollten sie bis zur Geburt des Kindes im Oktober bleiben, doch die Hitze und die mangelnde Bewegungsfreiheit im familiären Umfeld trieben sie wieder nach Norden. Dass Zelda hochschwanger in einer öffentlichen Badeanstalt schwamm, erregte die lokalen Gemüter. Im »Ledger« fasste Fitzgerald das Jahr wie folgt zusammen: »Am Anfang Arbeit, aber am Ende gefährlich. Ein langsames Jahr, dominiert von Zelda + im großen und ganzen glücklich.«
    Ende August waren die Fitzgeralds in Dellwood am White Bear Lake unweit von St. Paul. Sie hatten dort ein Haus gemietet, eigentlich für ein Jahr, aber der Besitzer forderte sie auf zu gehen, weil er sie für den durch einen Rohrbruch entstandenen Schaden verantwortlich machte. Erst [589] jetzt lernte Zelda die Familie ihres Mannes kennen, während er schon dreimal in Montgomery gewesen war. Fitzgerald hatte sich seinen Eltern nicht entfremdet, obwohl ihm das Verhalten seiner Mutter manchmal peinlich war; doch hielt er die Sphären auseinander, weil er annahm, dass Zelda seine Familie kleinkariert und langweilig finden würde – was dann auch prompt der Fall war.
    Fitzgerald dagegen genoss seine Rückkehr nach St. Paul, weil er nun ein bekannter Schriftsteller war. In der lokalen Presse wurde er gefeiert; die St. Paul Daily News berichtete stolz, der große Sohn der Stadt habe sich hierhin zurückgezogen, um weitere Romane zu entwerfen. Fitzgerald sprach, obwohl er alles andere als ein Redner war, im St. Paul Women’s City Club über seine Arbeit und seine literarischen Vorlieben. Als sie das Haus am See verlassen mussten, zogen die Fitzgeralds ins Commodore, ein Apartment-Hotel in der Gegend der Summit Avenue, und Fitzgerald mietete ein Büro in der Stadt. Sein erstes Vorhaben in St. Paul war es, die Rohfassung von The Beautiful and Damned, die für den Abdruck im Metropolitan um 40 000 Wörter gekürzt und bearbeitet worden war, für die Buchausgabe vorzubereiten.
    Die Schönen und Verdammten erzählt die Geschichte von Anthony und Gloria Patch, die darauf warten, das Vermögen von Anthonys Großvater zu erben. Die Handlung setzt 1913 ein, als Anthony, der vor vier Jahren Harvard verlassen hat, in elegantem Müßiggang von seinen Kapitaleinkünften lebt. Er heiratet Gloria Gilbert, und es beginnt ein unausweichlicher Niedergang, in dem der Alkohol eine entscheidende Rolle spielt. Im Grund wissen die beiden nicht, [590] was sie mit sich und ihrer Zeit anfangen sollen. Sie haben alles, aber sie haben keine Perspektive. Sie nehmen die Welt nur als Konsumangebot wahr und sind unfähig, sie mitzugestalten. Als Anthonys Großvater, ein Bürgerkriegsveteran und fanatischer Reformer mit strenger Arbeitsmoral, seinen Enkel besuchen will und diesen betrunken in einer chaotischen Szenerie vorfindet, enterbt er ihn. Nach dem Tod des Großvaters strengen Anthony und Gloria Patch einen langwierigen Prozess an, in dem sie das Testament des Großvaters anfechten. Während der Fall durch die Instanzen geschleppt wird, bricht der Erste Weltkrieg aus. Anthony wird eingezogen. Er ist im Süden stationiert und lässt sich mit einer jungen Frau aus bescheidenen Verhältnissen ein. Gloria versucht, beim Film Fuß zu fassen, was ihr aber nicht gelingt. Nach dem Krieg wird der Testamentsstreit endlich zu Anthonys Gunsten entschieden, und mit einemmal ist er Millionär; doch zu der Zeit ist er bereits ein heruntergekommener Trinker, und auch Gloria hat an
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