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Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin
Autoren: Celeste Bradley
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da, also brannte in seinem Kamin auch kein Feuer, und keine angezündeten Kerzen erwarteten ihn. Es gab nur ein kaltes, leeres Haus, das er nicht mehr wollte.
    Jane wäre seinetwegen fast gestorben. Mehr als einmal, um genau zu sein. Sie hatte ihm die Geschichte von ihrer Reise in der Kiste erzählt, während sie am frühen Morgen zurückgeritten waren, und er war entsetzt gewesen, wie nah sie dem Ersticken gekommen war.
    Er hatte einen dummen Fehler nach dem anderen gemacht. Sie waren jetzt alle so offensichtlich. Er stand vom Schreibtisch auf und warf seinen versengten, durchlöcherten, blutverschmierten Gehrock auf den Boden des Arbeitszimmers, als er sich auf den Weg zu seinem Brandy machte.
    Sein erster Fehler war gewesen, dass er auch nur eine Minute in London geblieben war, nachdem Lord Etheridge ihm sein »Angebot« unterbreitet hatte. Er wäre besser auf dem ersten Schiff in Richtung Westindien gewesen!
    Sein zweiter, dritter, vierter – oh, Gott, sein absolut größter Fehler war es gewesen, seiner Hingezogenheit zu Lady Jane Pennington nachzugeben. Er war schwach gewesen, verzweifelt, und hatte seine eigenen Regeln mehr als einmal gebrochen. Verdammt, der Brandy war ja oben! »Keine Jungfrauen. Keine Jungfrauen. Keine Jungfrauen«, murmelte er vor sich hin.

    »Zu dumm, dass Sie das nicht früher bedacht haben.«
    Ethan wirbelte herum, riss seine lächerlich gepolsterten Fäuste zur Verteidigung hoch.
    Ein Mann, der nicht viel älter war als Ethan selbst, saß in Ethans Sessel vor Ethans kaltem Kamin in Ethans Arbeitszimmer. Seine scharf geschnittenen Gesichtszüge hatten einen wachsamen Ausdruck, als er Ethan mit stählernem Blick musterte. Zeus schlief auf dem Schoß des Mannes, hatte sich auf den Rücken gedreht und streckte alle vier weißen Pfoten in die Luft. Verräter!
    »Wer sind Sie, verdammt noch mal?«
    Der Mann blieb sitzen, ignorierte Ethans Wutanfall vollkommen. »Ich bin hier, um mit Ihnen über eine bestimmte Jungfrau zu sprechen.«
    »Über Jane?« Zu spät erkannte Ethan, dass er sein verdammtes Mundwerk hätte halten sollen.
    Der Mann nickte. »Offensichtlich. Sie hat mehrere Nächte hier mit Ihnen verbracht, habe ich gehört.« Er hielt den Kopf schräg. »Ohne Anstandsdame«, ergänzte er säuerlich.
    »Wer sind Sie, verdammt noch mal?«
    Ethans Eingangstür wurde aufgerissen, und leichte, rennende Schritte erklangen im Flur, Schritte, deren Klang Ethan nur zu vertraut waren. Er drehte sich um. »Janet?«
    Sie blieb aufgelöst und atemlos im Türrahmen stehen. Sie war so schön, dass seine Brust erneut anfing, sich vor Schmerz zusammenzuziehen. »Oje«, sagte sie schwach, als sie die beiden Männer vor sich sah.
    »Hallo, Jane«, sagte der Mann, und der Tonfall seiner Stimme war nur unwesentlich wärmer geworden.
    Ethan konnte es nicht fassen, aber Jane wurde tatsächlich blass. »Hallo, Stanton«, entgegnete sie zaghaft.

    Ethan blinzelte. Zaghaft? Jane?
    Er wandte sich wieder an den Eindringling. »Wer sind Sie, verdammt noch mal?«
    »Stanton« zog eine Augenbraue hoch. »Hartnäckiger Kerl, hm?«, sagte er zu Jane.
    Jane trat vor. Ethan hätte schwören können, dass sie versuchte, sich zwischen ihn und diesen Stanton-Typ zu schieben.
    »Ethan …« Jane drehte sich zu ihm um und lächelte ihm vorsichtig zu. Er hasste dieses vorsichtige Lächeln.
    »Ethan, darf ich vorstellen: Das ist Mutter.« Sie atmete tief ein. »Und mein Vetter, der elfte Marquis von Wyndham.«
    Ethan stieß den angehaltenen Atem aus. »Oh.« Er wandte sich an Lord Wyndham. »Warum haben Sie das eben nicht gesagt?«
    Jane drehte sich zu Wyndham um. »Stanton, ich kann dir erklären -«
    Eine neue Stimme hallte durch den Flur. »Wyndham!« Dalton erschien im Türrahmen. Wenn Ethan sich nicht sehr täuschte, dann war Seine Lordschaft leicht außer Atem.
    Lord Wyndham starrte Dalton neugierig an. »Etheridge?«
    Dalton trat ein, nickte Ethan zu und begrüßte auch Jane. »Mylady!« Dann richtete er sich an Wyndham. »Wenn du diesen Mann erledigen willst, musst du dich erst mit mir anlegen«, erklärte Dalton. »Er ist einer von meinen.«
    Lord Wyndham ließ eine Spur von Erstaunen erkennen. »Er ist ein Liar ?«
    Auch Ethan war etwas überrascht. »Ich bin immer noch ein Liar ? Ich dachte, Sie wollten mich nur in Maywell House einschleusen!« Er war sprachlos. Sie wollten ihn immer noch?

    In diesem Moment erschien Collis im Türrahmen. Er war nicht ganz so sehr außer Atem. »Ich hab mir schon gedacht, dass
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