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Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin
Autoren: Celeste Bradley
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dem Feuer zurück. Ethan wehrte sich verzweifelt. »Nein! Nein, sie ist -«
    »Ethan, es ist zu spät«, schrie Collis heiser. »Es ist zu spät!«
    Ethan kämpfte gegen ihre Hände, die ihn zurückhielten, schlug und trat wild um sich. Sie zerrten ihn zu Boden, hielten ihn mit dem Gewicht ihrer Körper dort fest.
    Collis rief den anderen zu, sie sollten Wasser holen, und die Männer schwärmten aus, um ihre Hüte mit jedem Tropfen stehenden Wassers zu füllen, den sie finden konnten.
    Der Surrey brannte weiter, beleuchtete die Szenerie mit einem höllischen, orangefarbenen Licht.
    Plötzlich kam Bewegung in den Haufen von Körpern. »Nein!« Ethan kämpfte sich den Weg frei, streckte jeden Mann, der sich ihm in den Weg stellte, mit herkulischer Kraft zu Boden. Er verpasste Collis einen erbarmungslosen Schlag ans Kinn und rannte zu dem lichterloh brennenden Surrey.
    Die Hitze war ihm jetzt egal. Ethan packte die Seite des
Surrey. Die Metallverkleidung war so heiß, dass sie sich sofort ins Fleisch seiner Handflächen brannte. Er ließ nicht los, sondern duckte nur den Kopf gegen die Flammen, die aus dem Inneren des Surrey zu ihm aufschlugen.
    Mit einem einzigen kraftvollen Drücken hob er den Surrey an und kippte ihn um.
    Krachend und splitternd fiel er auf seine in Flammen stehenden Räder und ließ nur eine reglose schwarze Gestalt auf dem Boden zurück.
    Kaltes Wasser spritzte auf Ethan, als er neben Janes Körper auf die Knie fiel. Unterbewusst nahm er wahr, dass seine Ärmel brannten. Die Liars um ihn herum schlugen auf die Flammen ein und benutzten ihre nassen Hüte und Gehröcke, um das Feuer einzudämmen.
    Dann, als er nicht länger brannte, zogen sie sich schweigend zurück und ließen ihn neben dem brennenden Surrey mit Jane allein.
    »Janet?« Seine Stimme brach. Maßlos entsetzt streckte er eine Hand nach ihrem geschwärzten Haar aus, erwartete, dass es unter seiner Berührung zu Asche zerfiel.
    Doch stattdessen berührten seine Fingerspitzen feuchten Schleim. Morast? Im selben Augenblick fing sie an, heiser zu husten.
    Ethan stieß ein überraschtes Lachen aus. Er griff nach ihr, zog ihren ermatteten, durchnässten, schlammigen Körper auf seinen Schoß. »Janet?« Er strich ihr das schmutzstarrende Haar mit ebenso schmutzstarrenden Fingern aus dem Gesicht. »Janet, atme! Atme, mein Liebling!«
    Er spürte, wie sich ihr Brustkorb heftig hob, und hielt sie, während sie den Rauch, der ihre Lunge füllte, heraushustete. Als sie in seinen Armen keuchte und würgte, ließ
Ethan seine Stirn in ihren nassen Nacken sinken und hielt sie fest an sich gepresst, wiegte sie im Schein des Feuers wie ein Kind. Um sie herum standen die Männer im Kreis und applaudierten.
    Jane lebte. In diesem Augenblick reichte ihm das. Es war mehr als genug.
     
    Jane machte einen segensreich kühlen Atemzug nach dem nächsten. Sie fühlte sich in Ethans Armen geborgen. Die Haut auf ihren Armen war versengt, und sie war sich ziemlich sicher, dass sie einiges an Haaren verloren hatte, und in ihrem Kopf hämmerte es wie der Schlag eines Schmiedehammers auf einen Amboss. Aber sie lebte, und sie war bei Ethan.
    Endlich ging ihre Atmung etwas langsamer und ruhiger, obwohl ihre Lunge noch immer brannte. Sie öffnete die Augen und sah in Ethans verschmutztes Gesicht, das sich über sie beugte.
    »Du siehst vielleicht aus«, sagte sie heiser.
    Er lachte fröhlich, drückte sie noch enger an sich. Erstaunt bemerkte Jane, dass der Schmutz auf seinem Gesicht von Tränen durchzogen war.
    »Du siehst noch viel schlimmer aus«, sagte er, und seine Stimme drohte zu versagen.
    Jane bemerkte, dass seine Schulter unter seinem offenen Hemd bandagiert war. Sie streckte eine Hand aus, um ihn dort zu berühren, zog sie aber zurück, als sie sah, wie schmutzig ihre Finger waren. »Bist du verletzt?« Ihre Stimme war nicht mehr als ein Krächzen.
    Er sah erstaunt an sich herab, als hätte er den Verband vergessen. »Oh.« Dann schüttelte er den Kopf. »Das kommt schon wieder in Ordnung.«

    Irgendjemand in der Nähe lachte. Jane drehte den Kopf. Ein attraktiver dunkelhaariger Mann grinste sie an und rieb sich mit einer Hand das Kinn. »Ich dachte, du wärst kein Kämpfer«, sagte er zu Ethan. »Du hast es mit sechs von uns aufgenommen und gewonnen – mit einer Schusswunde in der Schulter!«
    »Ich habe nie gesagt, dass ich nicht kämpfen könnte«, entgegnete Ethan geistesabwesend, während er mit dem Daumen den Schlamm aus Janes Gesicht wischte. »Ich
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