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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin
Autoren: Celeste Bradley
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gewesen. Er hatte James bei der Suche nach einer unauffindbaren Prostituierten namens Fleur geholfen. Es waren aufregende Tage gewesen, an denen er an den unterschiedlichsten Orten gewesen war, vom eleganten Etablissement bis zu den schmutzigsten Ecken der Stews - erhellend, gewiss, doch er war einfach nur dabei gewesen. Man hatte ihm nicht einmal erklärt, warum sie nach diesem Mädchen suchten.
    Ein anderes Mal hatte er die rote Weste eines Bow-Street-Laufburschen übergezogen, um nach der Tochter eines Verräters zu suchen - doch auch das war eher ein Botengang gewesen als ein richtiger Einsatz.
    Im Moment war es Collis’ einzige Aufgabe, die Ausbildung auf der Liar’s Academy abzuschließen - und Rose zu provozieren, deren eng anliegende Breeches bei weitem zu viel Bein zeigten -
    Rose drehte sich um und ertappte ihn dabei, wie er sie anstarrte. Collis zwinkerte unter ihrem fragenden Blick nur unschuldig, und aus seinem Grinsen wurde schließlich Gelächter. Rose zu ärgern, machte wirklich Spaß.
    Er durchquerte den Raum und lehnte sich mit der Hüfte hinter Rose, die mit ihrer Waffenkundeklasse zusammensaß, an die Wand. »Gute Arbeit auf der Matte. Sie werden eines Tages noch so gut wie ich sein.«
    Rose seufzte, dann legte sie Pistole und Lappen weg. Sie verschränkte die Arme, schob die Finger unter die aufgerollten Hemdsärmel und zog die Brauen hoch. »Sie wollen flirten? Funktioniert nicht, das wissen Sie doch. Ich bin immun.«
    Er lächelte jenes kleine Lächeln, das ihr winzige Schauder über den Rücken jagte. »Flirten ist ja so passé. Ich … betöre einfach.«
    Sie straffte den Rücken, der einen verräterischen Hang zum Schmelzen hatte. »Betören Sie woanders. Ich bin beschäftigt.«
    »Oh, aber ich liebe es, Ihnen bei der Arbeit zuzusehen.« Er kam näher. »Sie haben so … flinke Finger.« Seine Stimme war heiser, und seine Augen schienen dunkler zu werden, die Farbe verwandelte sich von Rauch zur Sturmwolke. Er kam noch einen Schritt näher, bis ihr Ellenbogen so nah an seiner... uh, Hüfte war..., dass sie die Hitze seines Körpers auf ihrem nackten Arm spüren konnte. Sie hätte etwas Scharfes erwidern, ihn für sein lachhaftes Manöver tadeln sollen.
    Zu dumm, dass ihr Mund so trocken war.
    Sie spürte ihn immer, als sei sein Körper von einer Wand aus Hitze umschlossen, die durch ihre Kleider drang und ihr die Haut wärmte. Dieses Mal schien er es auch zu spüren. Das neckische Blitzen schwand aus seinen Augen und machte etwas Dunklerem, viel, viel Intensiverem Platz.
    Atmen wurde zum Problem. Sie öffnete die Lippen, um mehr Luft in die Lungen zu bekommen. Seine Augen blitzten, als er den winzigen seufzenden Laut vernahm. Oh, Gott, sie hätte in diese Augen stürzen können, über denen oft ein leichter Schleier lag, der sie an einen wolkenverhangenen Himmel erinnerte -
    Neben ihr war ein Geräusch zu hören, ein nicht allzu dezentes Räuspern aus einer heiseren Kehle.
    Der Bannkreis um Rose zerplatzte wie eine Seifenblase. Sie drehte sich erleichtert nach Kurt um. »Ja, Sir?«
    Ihr Ausbilder nickte grunzend in Richtung der herrenlosen Pistole vor ihr.
    Rose zwinkerte. Richtig. Die Pistole.
    Sie griff nach der Waffe und weigerte sich, ihre zittrigen Hände zur Kenntnis zu nehmen. Sie war immun gegen plumpe Fatzkes, die mehr Aussehen als Anstand besaßen. Immun.
    Völlig.
    Und sobald ihr Körper damit aufhörte, vor unterdrückter Hitze zu beben, würde sie das unter Beweis stellen.
    Collis sah Rose zu, wie sie mit der Pistole hantierte und schaffte es nicht, den Blick von den schnellen, routinierten Fingern zu lösen. Ihre Hände waren tatsächlich ziemlich elegant, trotz der praktisch kurzen Nägel. Sie reinigte die Trommel, bewegte das Tuch fast zärtlich auf und ab.
    Er hatte fast das Gefühl zu ersticken. Wie hätten sich diese Hände an ihm angefühlt, hätten sie ihn so kundig gestreichelt?
    Rose wedelte nicht so mit den Händen wie die meisten Frauen, die er kannte. Jede Bewegung hatte einen Sinn, kombinierte Anmut und Nutzen. Sie hatte sehr vernünftige Hände.
    Collis war plötzlich der Überzeugung, dass alles andere bei einer Frau einfach nur dümmlich wirkte. Wer, um Himmels willen, wollte schon eine Frau, die den eigenen Fächer nicht festhalten konnte? Wer wollte von schwächlichen, flatterigen Fingern angefasst werden, wenn er eine Frau haben konnte, die fest zupackte?
    Elegante, vernünftige Hände.
    Faszinierend.
    Durch die Tür zum Gang erheischte Collis einen Blick
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