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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin
Autoren: Celeste Bradley
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hat gewonnen. Er wohnt nicht weit von hier entfernt, auf der High Street. Ich sage dir, er ist der perfekte Rekrut. Stell dir nur vor, zu welchen Orten ein professioneller Spieler Zugang hat und mit was für Leuten er sich treffen kann - in ganz Europa!«
    Der Mann, von dem Collis sprach, musste im öffentlichen Teil des Clubs erschienen sein, der sich genau genommen an der Ecke gegenüber befand. Die Schule war über einen feuchten, unangenehmen Tunnel mit dem Club verbunden, weshalb ein Großteil der Schüler und auch der Liars die beiden Gebäude als einen zusammenhängenden Komplex auffassten.
    Rose verabscheute den Tunnel. Lieber Tag für Tag ein zugiger, alter Speicher. Es gab, aller Ausbildung zum Trotz, immer noch ein paar Stellen, wo sich ihre gewöhnliche Herkunft Bahn brach. Unter der Erde wurden die Toten vergraben. Punktum.
    Lord Etheridge bemerkte, dass sich Rose an der Tür herumdrückte und winkte sie herbei. Collis drehte ihr halb den Rücken zu und registrierte sie in seiner Aufregung gar nicht.
    »Dalton, ich kenne Ethan Damont seit der Schule. Ich bin sicher, dass er vertrauenswürdig ist. Er ist ein guter Mann, von seinen Spielertricks einmal abgesehen. Er ist ein schlauer Bursche und flink auf den Füßen. Wir brauchen Männer wie ihn.«
    Etheridge nickte und dachte offenkundig über die Sache nach. Dann lächelte er, als Rose näher kam. »Was meinen Sie, Miss Lacey?« Er behandelte sie immer wie eine Lady. »Glauben Sie, ich sollte einen Spieler in den Club holen?«
    Rose hielt die Idee nicht für besonders vielversprechend. Selbst sie wusste, wer der Diamond war. Er tauchte regelmä ßig in der Nachrichtenkolumne der ›Voice of Society‹ auf, die mit Wonne von ihm berichtete. »Ich frage mich, ob jemand, der so in der Öffentlichkeit steht, ein guter Rekrut sein kann, Mylord. Lady Etheridge und Lady Raines wünschen sich beide, dass Sie noch ein paar Mädchen wie mich dazuholen. Ein Zimmermädchen kann immerhin mitten am Tag die Schublade mit den Unterhosen des Verdächtigen durchsuchen, ohne dass irgendjemand Fragen stellt.«
    »Hm.« Lord Etheridge legte den Kopf schief und sah Collis mit hochgezogener Braue an. »Wenn dein Spielerfreund das auch kann, nehme ich ihn.« Dann drehte er sich mit einem wohlwollenden Nicken in Roses Richtung um und ging. Rose starrte ihm hinterher. Kicherte Seine Lordschaft etwa?
    Rose wickelte den Schal vom Hals, den sie wegen der Feuchtigkeit des Kellers zuvor umgelegt hatte. Als sie aufsah, stand Collis vor ihr, immer noch halb nackt, immer noch hinreißend und betrachtete sie mit über der glänzenden Brust verschränkten Armen.
    »Ich verstehe Sie nicht, Wildrose.« In seiner Stimme schwang deutliche Enttäuschung. »Ethan Damont könnte ein echter Gewinn für den Club sein. Man könnte meinen, Sie fürchteten einen gewissen Wettbewerb, sobald ich mit der Ausbildung fertig bin.«
    »Sie denken, Sie könnten vor mir fertig werden?« Rose reckte das Kinn und verschränkte gleichfalls die Arme. »Erstaunlich, wo ich doch zuerst da war. Und wer hat mich hierher geschickt? … Ach, ich glaube, das muss Seine Lordschaft gewesen sein!« Sie lächelte süß. »Man könnte denken, es hängt alles nur davon ab, wen man kennt … nur dass ich ihn gar nicht gekannt habe, oder?«
    Sie wusste, dass sie Salz in seine Wunden streute. Collis war sehr empfindlich, was den Verdacht betraf, er sei einzig aufgrund einer gewissen Vetternwirtschaft hier.
    Dem war natürlich nicht so. Collis hatte alles, was der Club brauchte - er war brillant und tapfer. In seinen grauen Augen blitzte dennoch der Kampfgeist auf. Oh, nein. Sie hatte es getan.
    »Beweisen Sie es«, stichelte Collis mit einem Leuchten in den Augen.
    »Hier und jetzt. Beweisen Sie, dass Sie es verdienen, noch vor mir ein Liar zu werden!«
    Rose kniff die Augen zusammen. »Ich muss Ihnen gar nichts beweisen. Collis Tremayne. Kurt vielleicht und Seiner Lordschaft - aber auch wenn ich nie erführe, was Sie von mir halten, könnte ich glücklich sterben.«
    Er kam näher - ein bisschen zu nah für ihren Seelenfrieden - und lächelte sie verführerisch an. »Sind Sie denn überhaupt nicht neugierig?« Seine Stimme war sanft und tief. Oh, und ob sie neugierig war! Es machte sie neugierig, wie seine Haut sich über die Bauchmuskeln spannte. Es machte sie neugierig, wie seine Trainingshosen ein wenig zu tief auf den schmalen Hüften saßen und diesen betörenden Streifen aus Haar entblößten, der nach unten führte zu
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