Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde

Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde

Titel: Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde
Autoren: Margit Sandemo
Vom Netzwerk:
letzte ist Are. Hör mal, deine Großmutter war wirklich eine gute Malerin, Cecilie.«
    »Du mußt erst einmal ihre Wandmalereien, ihre Tapeten sehen!«
    Alexander sah sie und bat höflichst darum, eine davon mit nach Gabrielshus mitnehmen zu dürfen. Cecilie versprach, mit Siljes Kindern darüber zu sprechen. Nach einem diskreten Wink von ihr nahm sich Tarjei Kolgrims an, damit sie ihre Inspektion auf dem Besitz allein fortsetzen konnten. Er lockte den Jungen mit dem Versprechen, untereinander Zauberkunststücke auszutauschen, und da konnte Kolgrim nicht widerstehen. In aller Ruhe verließen Cecilie und Alexander Lindenallee und gingen über Wiesen in den Wald.
    Gedankenvoll ins Gespräch vertieft wanderten sie immer weiter in den tiefen Wald hinein…
    So kamen sie zufällig zu Sols heimlicher, heller, kleiner Stelle am Bach, wohin sie stets mit ihrer Katze zum Zaubern gegangen war.
    Dort setzten sie sich ins Gras, die Stille des Waldes um sich her genießend, das Vogelgezwitscher und die Wärme der Sonne.
    »Nun habe ich wieder dieses Gefühl«, sagte Cecilie, wie sie dalag und hinauf in die Wolken schaute.
    Alexander spielte mit einem Grashalm an ihrer Stirn. »Welches Gefühl?«
    »Daß ich hier früher schon einmal gewesen bin.« »Das ist doch sehr wahrscheinlich.«
    »Nein, daran hätte ich mich erinnert, so schwer wie es war, nach hier herunterzukommen. Hier fühle ich mich wohl.«
    »Ich auch. Hier sind wir weit ab von allem.«
    Und dort, wo Sol immer ihre Zaubergegenstände ausgebreitet und Beschwörungsformeln darüber gesprochen hatte, fand Alexanders Samen zu seiner Bestimmung, nämlich, neue Generationen hervorzubringen. Sol hätte diese Ortswahl bestimmt gut geheißen.

14. KAPITEL
    Brand und Matilda bekamen einen Jungen, genauso groß und prächtig wie sie selbst, der auf den Namen Andreas getauft wurde. Are und Meta zogen in den alten Teil des Hauses um, damit die jungen Leute Platz hatten. Tarjei war wieder in Tübingen, um sein abgebrochenes Studium zu Ende zu führen. Der Krieg ging weiter, doch mittlerweile hatte Schweden die Führung über das neue protestantische Heer übernommen. Gustav II. Adolf war ein erheblich geschickterer Stratege als Christian, so daß endlich Aussicht auf Erfolg bestand. Der dänische Feldzug war übel ausgegangen. Sehr übel. Die dänischen Truppen gerieten in Panik, als sie hörten, daß Wallensteins Söldner sie verfolgten, und flüchteten sengend und brandschatzend heim nach Jütland. Das protestantische Heer bestand allerdings im wesentlichen ebenfalls aus Söldnern. Arg in Mitleidenschaft genommen wurde die Bevölkerung von Jütland, da es in jenem Jahr 1627 auch eine Mißernte gab, und es wurde nicht besser, als Wallenstein mit seinen gefürchteten Truppen nun seinerseits sengend und brandschatzend nachrückte. Er besetzte ganz Jütland, und unzählbar waren die dänischen Bauern und Adeligen, die von der Halbinsel nach Seeland oder Norwegen flohen.
    König Christian erging es nicht allzu gut. Gepeinigt von einer Wunde am Arm, die er sich im Kampf zugezogen hatte, seinem bohrenden Mißtrauen gegen seine Frau Kirsten Munk, die ihm gegenüber recht kühl und abweisend geworden war, und gebeugt durch Mißerfolge und Niederlagen war er. Daß der Schwedenkönig nun drohte, die Heerführung zu übernehmen und vielleicht die Siegerehre einheimsen würde, grämte ihn sehr.
    Aber Alexander und Cecilie führten ihr Leben ziemlich unberührt von der Außenwelt. Auf Gabrielshus, wo nun eine von Siljes Tapeten eine Wand schmückte, hatte Ursula das Kommando übernommen, zu Alexanders verborgener Wut. Sie hatte gehört, daß Cecilie wieder ein Kind erwartete, und war herbeigeeilt. Denn nun durfte dem Erben des Gutes, des Namens und allem, nichts zustoßen! Dafür würde Ursula diesmal Sorge tragen. Während Alexanders langwieriger Krankheit, hatten sie ihren Besuch noch verhindern können. Doch nun hätten sie genausogut versuchen können, den Wind aufzuhalten. Ach, wie sie kommandieren konnte! Sie war so lieb, nett und aufmerksam und meinte es ja so gut, und sie war kurz davor, sie mit ihrer Fürsorge umzubringen. Den Bediensteten war ein verzweifelter Ausdruck in die Augen getreten.
    Am Ende gelang es Alexander mit der List, daß Wallensteins Horden sich in ihrer Abwesenheit an ihrem Besitz vergreifen würden, seine hilfsbereite Schwester zurück in ihr Schloß nach Jütland zu locken. Denn Cecilie konnte es nicht aushalten, so intensiv umsorgt zu werden, das Bett oder gar
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher