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Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde

Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde

Titel: Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde
Autoren: Margit Sandemo
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vorherigen.«
    Cecilie lächelte und trocknete ihre Tränen sofort. »Und ich brauche wohl nicht erst in Worte zu fassen, was ich für dich empfinde.« »Doch, sag es!«
    »Kurze Zeit war meine Liebe zu dir am Ersticken. Bevor ich deine Veranlagung akzeptieren konnte. Ansonsten habe ich dich geliebt, seit… Ja, in jedem Fall von Anfang an.«
    »Liebste, liebste Cecilie! Was habe ich dir nicht alles angetan!«
    »Ich hatte es gut bei dir, das weißt du. Und ich bin sehenden Blickes die Ehe eingegangen. Daß es manchmal schwer war, ist weder deine noch meine Schuld. Nur eins begreife ich nicht«, sagte sie und schmiegte sich noch mehr in seine Arme. »Was denn?«
    »Nein, es fällt mir schwer, die Frage auszusprechen.« »Du hast doch nicht etwa Angst vor mir?« »Nein, aber Scheu.«
    »Das brauchst du nicht. Nun sollten wir offen zu einander sein. Ich glaube, das ist notwendig, wenn wir alle Untiefen überbrücken wollen, die zwischen uns gestanden haben.« »Aber es ist so schwer! So persönlich!«
    »Ich will es wissen, Cecilie! Es würde mich unsagbar freuen, wenn du Vertrauen zu mir hättest.«
    Sie barg das Gesicht an seiner Schulter und nahm Anlauf. »Nun ja. Wie konntest du so plötzlich … in mich hinein kommen?«
    »Das war nicht plötzlich, Cecilie. Schon als wir das zweite Mal zusammen waren, spürte ich, daß ich imstande wäre, es durchzuführen. Aber ich konnte es mir nicht vorstellen. Deine Lust, deine Schönheit und dein Körper erregten mich am Ende über alle Maßen, Liebste, so daß alles wie von selbst geschah. Es hat mich vollkommen überrumpelt.« Cecilie blieb stumm und errötete. Alexander sagte sanft: »Genau das war notwendig, um mich dorthin zurückzubringen, wo ich war, bevor ich von anderen beeinflußt, unter zu großem Druck gesetzt werden konnte.«
    »Ja«, sagte sie leise. »Ich glaube, so muß es gewesen sein. Ich glaube, du warst von Anfang an das, was man landläufig als normal bezeichnet. Aber Alexander, ich glaube, diese schweren Jahre waren für mich nützlich. Sie haben mir mehr über Toleranz beigebracht. Verständnis für Abweichungen, ich habe die Welt mit ihren Augen gesehen, die Hetze, die Dummheit und Verachtung der Umgebung gespürt und ihre Ohnmacht verstanden.« »Das ist richtig, Cecilie. Und ich bin eine Ausnahme. Die sich verändern können, sind verschwindend wenige. Wir dürfen nicht vergessen, daß viele nicht anders werden können, daß sie mit ihren anderen Wünschen leben müssen. Ihre einzige Rettung ist, sie zu akzeptieren. Sonst ist ihr Leben eine Hölle aus Selbstvorwürfen und Schamgefühl.« Cecilie nickte verständig.
    »Ziehst du in mein Zimmer, geliebte Freundin? Mein Bett ist größer als deins.«
    »Ja, gern« nickte sie. »Aber ich möchte trotzdem gern mein Schlafzimmer behalten, als mein eigenes Zimmer, weil ich all meine Sachen dort habe, und es ist ein so schönes Zimmer.«
    »Selbstverständlich! Ja, da wird Wilhelmsen große Augen machen!«
    »Er? Die Sache möchte ich sehen, angesichts derer er auch nur eine Miene verzieht! Aber weißt du, was ich glaube?« »Nein?« »Ich glaube, er wird sich freuen.«
    »Da bin ich mir sicher. Denn er hat dich sehr gern.« »Uns beide. Oh, Alexander, ich hätte ja fast vergessen! Meine Mutter hat uns gebeten, zur Hochzeit meines Vetters zu kommen. Sie bittet inständig, daß wir beide kommen.« »Wessen Hochzeit? Tarjeis?«
    »Nein, die von seinem kleinen Bruder Brand.« »Er ist mir begegnet. Aber er ist denn schon erwachsen?« Cecilie lächelte beschämt. »Sowohl beim Eisvolk wie bei den von Meidens ist es Brauch, die ehelichen Freuden im voraus zu genießen.«
    »Ich verstehe«, lachte er. »Und übrigens, wenn er als alt genug erachtet wird, zum Töten in den Krieg zu ziehen, dann ist er auch für die Liebe reif genug. Was offensichtlich der Fall ist. Wann ist die Hochzeit?«
    »Oh, Alexander, kommst du mit? Nach Grästensholm und Lindenallee und zu all den wunderbaren Orten, die ich dir so gern zeigen will! Und Tarald, mein Bruder, und Yrja hast du noch nie gesehen. Auch nicht ihren kleinen Mattias. Hier ist der Brief, lies selbst!«
    Er las problemlos Livs Norwegisch. Aber Liv war schließlich auch bei Charlotte von Meiden in die Schule gegangen - bei ihrer geliebten Tante Charlotte, die später ihre Schwiegermutter geworden war.
    »Zu Walpurgis?« sagte Alexander. »Dann müssen wir uns wohl beeilen!«
    Sie kamen gerade noch rechtzeitig zur Hochzeit - und es war nicht zu ändern: Alexander war die
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