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Die Saga vom Eisvolk 02 - Hexenjagd

Die Saga vom Eisvolk 02 - Hexenjagd

Titel: Die Saga vom Eisvolk 02 - Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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jeden Fall mit.«
    Es war ihr Buch, das er lächelnd in der Hand hielt. Silje nahm es ihm ab und legte es zu den anderen Dingen, die sie mitnehmen wollten.
    »Ja. Aber wir müssen wohl nicht alles mitnehmen? Wir kommen doch sicher im Sommer wieder her?« »Das hoffe ich wirklich. Ich bin froh, daß du das gesagt hast, Silje.«
    Sie sah ihn mit strengem Blick an. »Ich liebe dieses wunderbare Tal, mit dem See, den Bergen und Mooren, den gelben Bergveilchen und den kleinen, blauen Blumen, du weißt, welche ich meine. Ich will nur nicht hier eingesperrt sein. Und die Menschen hier kann ich auch gut entbehren. Jedenfalls einige von ihnen.« »Da sind wir uns einig«, lächelte er und gab ihr einen raschen Kuß, bevor die Kinder hereinkamen.
    Silje nahm ihr Brautgeschenk hervor, den geschnitzten Kasten, den sie von Tengel bekommen hatte. »Weil ich eine Lilie gepflückt habe, bevor mir der Himmel seinen Segen dafür gab«, wie er sagte. Silje hatte nie darüber nachgedacht, daß sie sicherlich einen viel kunstfertigeren Kasten hätte machen können, wenn sie gewollt hätte. Statt dessen verwahrte sie das Geschenk zwischen ihren kostbarsten Besitztümern.
    Mit einem wehmütigen Lächeln faltete sie die Stofftücher zusammen, in die Dag als Neugeborenes gewickelt gewesen war, und legte sie zu dem Haufen der Sachen, die sie mitnehmen wollten.
    »Jetzt müssen die Kinder aber ins Bett. Sie sind so eifrig dabei zu packen.«
    »Ja, die Sonne ist schon hinter den Bergen versunken. Das geht nicht. Wo sind sie?«
    Sie gingen beide hinaus. Im selben Augenblick kamen die Kinder um die Hausecke gerannt.
    »Vater! Mutter! Kommt und seht!« schrien sie. »Es brennt!«
    Silje und Tengel begannen zu laufen. Als sie um die Hausecke bogen, hörten sie entsetzte Schreie drüben vom Ende des Tals, von dem Tor unter dem Gletscher. Und zum Abendhimmel empor leckten Flammen zwischen dicken Rauchschwaden. »Mein Gott!« flüsterte Tengel.
    »Das ist das Haus des Torwächters«, sagte Silje. »Wir müssen hinlaufen und helfen.«
    »Nein«, sagte Tengel. Sein Gesicht war weiß. »Das ist mehr. Das ist auch Hannas Haus. Und der Brattenghof…
    Silje!« rief er verzweifelt. »Wir kommen dort nicht mehr durch! Es ist zu spät!«
    »Oh nein!« jammerte sie. »Glaubst du, das ist Hemings Werk?«
    »Ja. Er ist wieder gefangen genommen worden und hat uns verraten, um seine eigene erbärmliche Haut zu retten. Er war wohl auch voller Rachedurst, nachdem ich ihn damals so hart bestraft habe, als er sich an dir vergriffen hat. Ich hätte auf meine innere Stimme hören sollen. Ich hätte auf dich und Hanna hören sollen. Sie hatte recht, ich bin ein Idiot. Oh Gott, was sollen wir nur tun?« »Hannas Haus«, kreischte Sol. »Hannas Haus brennt! Ich muß dort hin!«
    Tengel mußte sie mit aller Kraft zurückhalten. Sie biß ihn, aber niemand hatte Zeit, deswegen böse auf sie zu sein. »Wir haben eine Menge Männer an dem Eistor gesehen«, sagte Dag. »Und sie hatten blanke Hüte auf.« »Die Helme der Schergen.«
    Tengel begann endlich, sich von dem Schock zu erholen. »Schnell! Wir müssen weg, uns verstecken. Unser Haus liegt am weitesten oben, deshalb werden sie hierher zuletzt kommen, aber wir sind es, die sie am liebsten fangen würden, die direkten Nachkommen des bösen Tengel.«
    »Wo sollen wir hin?« sagte Silje, die zu allem bereit war. »Hinauf in den Wald. Das ist der einzige Ort, wo wir ihnen entgehen können. Aber wie lange können wir uns dort verbergen?« »Der Bergpaß?«
    Er hielt einen Augenblick inne. »Du meinst, wir sollen hinüber auf die andere Seite? Ja, ja, du hast recht. Es ist fast unmöglich, aber wir müssen es versuchen. Der Birkenwald wird uns das erste Stück verbergen. Ich hole das Pferd, suche du das allerwichtigste zusammen. So wenig wie möglich! Wir müssen draußen übernachten, also nimm ein paar Felle mit. Kinder, ihr helft eurer Mutter! Wir haben noch eine winzige Spanne Zeit.« Sol sah ein, daß sie selbst in Gefahr waren, und gab sich geschlagen. Aber sie schluchzte die ganze Zeit und warf bekümmerte, hilflose Blicke zu Hannas Haus hinüber, das lichterloh brannte.
    Alle liefen hin und her - trotzdem war das ganze auf eine Art organisiert. Alles ging in rasendem Tempo vonstatten, sie hatten keine Zeit für Pausen. Silje fühlte sich an damals erinnert, als sie von Benedikts Hof fliehen mußten. Jetzt waren sie in noch größerer Eile. »Mein Katze!« schrie Sol. »Hat einer meine Katze gesehen?«
    Silje, die eine

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