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Die Ruhelosen

Die Ruhelosen

Titel: Die Ruhelosen
Autoren: Minelli Michele
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Aurelio saß stumm da und staunte. Es war das Farbenspiel, das beide Eltern faszinierte.
    Samira nahm sich eine gute Weile, dann schlug sie die Augen auf.
     
    Zu diesem Zeitpunkt hatte das Kind Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, Tanten, Cousinen, Neffen, Onkel und Vettern in dreiundachtzig Ländern dieser Welt.

Epilog
    Es gibt Vögel, wie Schwalben, Sturmvögel und Segler, die den größten Teil ihres Lebens im Fluge verbringen.

der Namenlose
    ohne Zeit
    Es war einmal ein Vogel, der kreiste weit oben am Himmelszelt.
    Einst, vor ewig langer Zeit, wuchs er heran in einem Ei.
    Die Schale musste er zerbrechen, um ins Nest zu gelangen, und indem er das Nest verließ, gewann er für sich die Welt.
     
    Und doch … Versuch eines Nachwortes
    Everyone is born with a bird in his heart.
    Frank Michler Chapman, 1864–1945,
    amerikanischer Ornithologe und Autor
     
    Diese Geschichte ist nicht meine Geschichte. Obschon ich für die Struktur dieser Familiensaga den Linien meiner eigenen Vorfahren nachgezogen bin, sind die Figuren in diesem Roman und ihre Erlebnisse ein Produkt meiner Phantasie. Einzelne Darstellungen, nacherzählte Begebenheiten und Bonmots, die meine Kindheit lang den schützenden Kokon meiner Welt bildeten und die mit den Jahren zu den Legenden meiner eigenen Herkunft herangewachsen sind, fanden – vielleicht, und wo passend – dennoch den einen oder anderen Eingang in diesen Roman. Und also obgleich der Stoff durchwoben sein mag von einem gelegentlichen »Man erzählt sich noch heute …« oder »Da war doch mal eine, die …«, handelt diese Geschichte weder von mir noch von meinen Verwandten noch von irgendeiner anderen bestimmten Person: Diese Familiensaga ist frei erfunden*)/**).
    Vielleicht ist sie aber gerade deshalb die Geschichte von Millionen von Menschen in Europa, die vor rund 200 Jahren aufbrachen, neue Welten zu entdecken. Welten, die sie mitschufen, die sie für sich immer wieder neu erfinden und ordnen mussten, in denen zuweilen Grenzen gezogen worden sind, die nur von Vögeln allein ohne Bewilligungsschein passiert werden konnten, und auch dies nur, wenn sie Glück auf ihrer Reise hatten.
    Indem ich mich auf das Wagnis eines Acht-Generationen-Romans eingelassen habe, habe ich nicht nur vieles über diese Menschen des alten und des neuen Europa erfahren, nein, ich habe mir auch Zugänge und Wege geschaffen, dieGeschichte der Schweizerinnen und Schweizer auf ihrer Insel inmitten dieses vereinten Kontinents besser zu verstehen.
    Vielleicht, weil es eben doch auch ein bisschen meine Geschichte ist.
     
    *) Ausnahmen bilden einzelne Zitate oder Abdrucke, ganz oder teilweise entnommen aus Briefen, amtlichen Dokumenten, Zeitungen usw. oder davon inspiriert, namentlich bei den Kapiteln:
Wunsch und Wirklichkeit
zweite Garnitur
günstige Gelegenheit
gesichert
alle Folgerichtigkeit der Dinge
das längste halbe Jahr
das Mazel der Wanderjahre
selbst ist die Frau
endgültig Feierabend
acht Tage Bedenkzeit
das Wunderkind
der Gehörnte
was man alles nicht wegdenken kann
Bier, Brot und Beromünster
die große Freiheit
Nunzio und die Politik des Landes
Briefe für Amimour
Überfremdung
das fehlende Glied
    sowie Brimsennocken und Salonzucker
     
    **) Die Vogelzitate eingangs der einzelnen Teile stammen alle aus Dossenbach/Bührer, Von Liebe und Ehe der Vögel, Deutscher Bücherbund, Stuttgart 1971, mitAusnahme des Zitats zum Prolog, dieses stammt aus Hans D. Dossenbach, Vögel ferner Länder, Mondo-Verlag, Lausanne 1972, sowie das Zitat zum Epilog, dieses ist entnommen aus Friedrich von Lucanus, Zugvögel und Vogelzug, Verlag von Julius Springer, Berlin 1929.

Dank
    Dieses Buch hat viele Helferinnen und Helfer gehabt; ich möchte ihnen danken.
     
    Dank an meine Familie, die alte und die neu gefundene in der Schweiz und in Ungarn: meinen Eltern, Evelyne Coën und Ludwig A. Minelli, sowie meiner Schwester Caroline Minelli und meiner Großtante Marlies Hugentobler, die mir sämtliche bei der Spurensuche mit ihren eigenen Erinnerungsbruchstücken, Bildern und Briefen halfen; meinen lieben Verwandten in der Romandie, im Tessin und in Amerika und meinem Vater ganz speziell auch für das wertvolle Erstlektorat. Dann natürlich Dank an Markus Hugentobler, der mir maßgeblich bei allen Schiffs- und Migrosfragen zur Seite stand und Dank an die wiedergewonnene Mónika Kollmann für ihre unermüdliche Unterstützung bei meinen Ungarn-Recherchen; danke auch an all jene, die mir zeit ihres Lebens ihre Geschichten
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