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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marliese Arold
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herrschte beleidigtes Schweigen wie jetzt.
    Beides konnte Sheila nicht ertragen.
    »Ich geh dann mal Hausaufgaben machen«, sagte sie leise und flüchtete in ihr Zimmer.
    Dort warf sie sich auf ihr Bett. Sie hatte Tränen in den Augen. Warum war nicht alles so, wie sie es sich vorgestellt hatte? Warum waren sie nicht endlich eine richtige Familie?
    Es hätte alles so schön sein können. Sie könnten gemeinsam in den Tierpark gehen. Oder ins Kino. Am Wochenende durch den Stadtpark bummeln oder über Flohmärkte streifen. Und Ausflüge machen, an die Nordsee oder an die Ostsee – auf alle Fälle ans Meer.
    Aber stattdessen wurde Mama jeden Tag gereizter und Gavino immer niedergeschlagener.
    Es war so furchtbar. Wenn sie nur den Sommer zurückholen könnte!
    Und jetzt hatte sie auch noch gestohlen!
    Sheila stand auf und drehte leise den Zimmerschlüssel um. Dann holte sie die Delfinuhr aus ihrem Rucksack heraus.
    Die Spieluhr war wunderschön. Sheila strich andächtig über die beiden goldenen Delfine. Sie überlegte, ob sie die Uhr aufziehen sollte, um die schöne Melodie zu hören. Dann entdeckte sie, dass sich der Deckel aufklappen ließ.
    Im Innern des Deckels war eine Inschrift in Form eines Delfins eingeritzt. Die Buchstaben waren so winzig, dass Sheila eine Lupe zu Hilfe nehmen musste, um die Schrift entziffern zu können.
    Bewahrt in mir das Herz der Zeit,
    verwendet es nur mit Bedacht!
    Ob Zukunft, ob Vergangenheit ,
    liegt jetzt allein in eurer Macht!

2. Kapitel
    Das bedrohte Paradies
    »Du sollst … mit deiner Mutter …« Der kleine Goldkrake hatte Mühe, die Worte deutlich auszusprechen, »äh … beim nächsten Gezeitenwechsel … äh …«
    Mario wurde ungeduldig. Am liebsten hätte er dem Kraken einen Schubs gegeben, damit sich dieser mehr anstrengte und etwas schneller mit dem herausrückte, was er sagen wollte.
    Aber die Botschaft war zu wichtig. Mario durfte den Goldkraken nicht durcheinanderbringen, sonst vergaß er vielleicht noch seinen Text.
    »Irden sagt … deine Mutter und du … ihr sollt … zur heiligen Insel schwimmen. Und es ist … dringend.«
    Nun war es endlich heraus. Der Goldkrake sah erleichtert aus und blinzelte Mario mit seinen großen schwarzen Augen an.
    »Danke«, sagte Mario. »Richte Irden bitte aus, dass wir kommen werden.«
    »Mach ich.« Der kleine Goldkrake drehte sich um und schwamm mit ruckartigen Bewegungen davon.
    Mario sah ihm nach und überlegte, was die Nachricht zu bedeuten hatte. Was war so dringend, dass der Magier Irden ihn und seine Mutter zur heiligen Insel Talan-Tamar bestellte?
    Noch nie war Mario auf der Insel Talan-Tamar gewesen, obwohl er schon ein paar Monate in der Wasserwelt Talana lebte. Inzwischen hatte er fast vergessen, wie es war, ein Mensch zu sein undauf zwei Beinen zu gehen. Seit er sich in Talana befand, war er ein Delfin, genau wie seine Mutter Alissa.
    Hier lebten die meisten Bewohner im Wasser; es gab nur wenige Inseln. Die Welt, in der Mario früher zu Hause gewesen war, hatten die Menschen bevölkert. In Talana bestimmten Delfine den Ablauf der Geschehnisse; sie regelten, was es zu regeln gab; sie unterstützten einander und lebten in Harmonie. Die Delfine verfügten über uraltes Wissen, das ihnen dabei half, und auf der heiligen Insel Talan-Tamar gab es Zauber- und Heilsteine, die von Irden gehütet wurden.
    Talana war ein Paradies und Mario entdeckte jeden Tag neue aufregende Dinge. Unter Wasser gab es die schönsten Bauwerke aus Muschelkalk, eine ganze unterirdische Stadt. Die Gebäude sahen aus, als bestünden sie aus Zuckerguss, so fein waren die Struktur der Wände und die Verzierungen der Fenster- und Toröffnungen. Diese Häuser und Paläste waren schon sehr alt, Tausende von Jahren, und die Künstler, die sie errichtet hatten, waren längst gestorben. In den Korallengärten ringsum herrschte eine Farbenpracht, die ihresgleichen suchte.
    Mario hatte bisher nur einen Teil von Talana gesehen, denn die Wasserwelt war riesengroß. Er vermisste sein früheres Leben nicht, obwohl er noch manchmal daran zurückdachte. Vor allem die Angst, unter der er und seine Mutter gelitten hatten, war ihm in Erinnerung geblieben. Sie waren ständig auf der Flucht gewesen und immer hatte Mario befürchtet, dass Außenstehende entdecken könnten, dass sie Meereswandler waren. Überall hatte sich Mario als Außenseiter gefühlt und es war ihm schwergefallen, Freundschaften zu schließen. Außer mit Sheila, jenem Mädchen, das er auf
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