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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marliese Arold
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Sardinien kennengelernt hatte. Auch sie war eine Meereswandlerin. Nachdem Marios Mutter verschwunden war, hatten Mario und Sheila gemeinsam nach ihr gesucht und diese Suche hatte sie zu engen Freunden gemacht.
    Noch immer verspürte Mario große Wut auf Zaidon, den Lord der Tiefe. Er hatte den Meereswandlern so viel Böses angetan. Auch Marios Mutter hatte unter ihm sehr leiden müssen, als Zaidon ihr die Lebensenergie genommen hatte, um selbst unsterblich zu sein. Mario war nicht sicher, ob sich Alissa je völlig erholen würde. Man hatte ihm gesagt, dass sie nur an einem einzigen Ort wirklich geheilt werden könnte – hier in Talana. Deswegen hatte Mario schweren Herzens beschlossen, ein Delfin zu bleiben und sich von Sheila zu trennen, so ungern er sie auch verlassen hatte.
    Wahrscheinlich würden sie sich nie wiedersehen, denn die Grenzen zwischen den beiden Welten waren inzwischen wieder geschlossen. Deshalb konnte er sich auch nicht mehr in einen Menschen verwandeln und Sheila konnte kein Delfin mehr werden.
    Versunken in seine Gedanken, schwamm Mario durch einen weißen Muscheltunnel, um seiner Mutter Bescheid zu geben, dass sie zur Insel Talan-Tamar kommen sollten.
    »Mama?«, rief er laut und lauschte gespannt.
    Aber er bekam keine Antwort. Eigentlich hätte Alissa in der Nähe sein müssen. Um diese Zeit war sie meistens mit ihren Freundinnen zusammen, die sie hier in Talana gefunden hatte. Sie schwammen umher, tauschten Neuigkeiten aus und erkundetendie Wasserwelt. Die Gesellschaft tat Alissa gut, sie blühte richtig auf. Ihre Bewegungen waren viel kräftiger und lebhafter als noch vor wenigen Monaten. Damals hatte sie sich kaum rühren können und Mario hatte befürchtet, sie könnte sterben.
    »Mama, wo bist du?«
    Keine Antwort. Mario war beunruhigt, obwohl es in Talana kaum Gefahren gab. Aber er hatte so lange um das Leben seiner Mutter gebangt, dass er diese Angst einfach nicht ablegen konnte.
    Er zwang sich zur Ruhe. Dann tauchte er an die Oberfläche, um Luft zu holen. An den goldenen Säulen, die über den Wasserspiegel hinausragten, konnte er sehen, dass der Gezeitenwechsel unmittelbar bevorstand. Es wurde Zeit, nach Talan-Tamar zu schwimmen, bevor die Ebbe kam – notfalls auch ohne Alissa. Wenn Irden ihn rufen ließ, dann war es bestimmt wichtig. Vielleicht hatte Alissa von anderer Seite die Botschaft empfangen und war bereits vorausgeschwommen.
    Sein Herz schlug schneller als sonst, als er sich der heiligen Insel näherte.
    Ein Stück davor merkte er, wie sich das Wasser trübte. Eine Art Unterwassernebel war aufgezogen und schien einen Ring um die Insel zu bilden. Mario wunderte sich. Trübes Wasser bedeutete nichts Gutes. Normalerweise konnte er sich trotzdem noch orientieren, selbst wenn er nichts mehr sah. Als Delfin hatte er ein Sonar und konnte deshalb Hindernisse und Barrieren über den Gehörsinn erkennen. Dieser Sinn war so deutlich ausgebildet, dass er die Gegenstände förmlich »sehen« konnte, selbst wenn er seine Augen nicht benutzte.
    Doch jetzt, im trüben Wasser, funktionierte das Sonar auf einmal nicht mehr. Mario kam sich wie blind vor. Was war los? War die heilige Insel von einem magischen Schutzwall umgeben? Er merkte, wie Panik in ihm hochstieg, und versuchte, dagegen anzukämpfen. Er durfte auf keinen Fall die Orientierung verlieren! Wenn er nicht mehr wusste, wo oben und unten war, dann konnte er ertrinken … Doch da stieß er schon mit der Nase gegen etwas Hartes. Ein Felsen. Der kurze Schmerz elektrisierte seinen Körper. Dann gelang es Mario aufzutauchen. Oberhalb des Wassers konnte er wieder sehen.
    Die heilige Insel lag unmittelbar vor ihm. Talan-Tamar. Goldene Säulen ragten zwischen den Felsen empor. Irgendwo dahinter mussten die magischen Steingärten sein, um die sich Irden kümmerte. Eine Lagune lag zu seiner Rechten.
    Mario schlug mit seiner Schwanzflosse und schwamm darauf zu. Er achtete darauf, mit dem Kopf über Wasser zu bleiben, damit er nicht wieder in den Sog des trüben Wassers geriet.
    Die Temperatur der Lagune war deutlich höher als die des Meeres. Salz prickelte auf Marios Haut. Er schwamm bis zum flachen Rand, vorsichtig, um nicht auf dem Sand zu stranden. Weiter ging es nicht. Der Schatten einer goldenen Säule fiel über das Wasser.
    Mario fragte sich, wie er Irden finden konnte. Wo waren die Steingärten? Er hatte gedacht, dass er sie auf dem Wasserweg erreichen konnte. Hoffentlich hatte er nicht die falsche Seite der Insel
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