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Die Rueckkehr des Nexius

Die Rueckkehr des Nexius

Titel: Die Rueckkehr des Nexius
Autoren: Vampira VA
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wartend hinter sich ins Leere, während der Motor des Busses im Leerlauf monoton vor sich hinbrummte.
    Irgendwann runzelte Enzo die Stirn, als wäre ihm etwas entfallen, an das er sich nun verzweifelt zu erinnern versuchte. Er stellte den Motor ab und wandte sich um. Seine Blicke glitten langsam im Heckraum umher.
    Als er den Nexius entdeckte und sich seiner bewußt wurde, brach die Hypnose, die Nofretete ihm auferlegt hatte. Aufgrund ihres schlechten Zustandes war der Bann ohnehin nicht sonderlich stark gewesen.
    Enzo geriet in Panik, als er die schwarze Masse hinter sich im Heckraum sah.
    »Heilige Madonna!« entfuhr es ihm.
    Er wirbelte herum, wollte die Tür aufreißen und aus dem Wagen fliehen, doch kaum hatte er sie geöffnet, hatten sich bereits zwei Tentakel fest um seinen Kopf gelegt.
    Der Nexius wußte mit menschlicher Nahrung nichts anzufangen -wohl aber der Teil in ihm, der noch immer Nofretete war. Ihre Hoffnung, bevor ihr endgültig die Kontrolle über den Nexius entglitt, war, die eigenen Kräfte zu stärken.
    Unter ihrer Anweisung bildete der Nexius zwei dünne Tentakel aus und rammte sie, Vampirzähnen gleich, in Enzos Hals. Gierig saugte er das Blut, und bald hatte Nofretete genügend Kontrolle zurückerlangt, um zumindest ihren Oberkörper aus der schwarzen Masse bilden zu können.
    Als kaum noch ein Tropfen in den Adern des Mechanikers war, löste sie ihren Griff, und Enzo kippte aus der geöffneten Wagentür auf die Straße.
    Nofretete versuchte sich an Jacques' Lehrstunden zu erinnern. Nach einigen vergeblichen Versuchen schaffte sie es, den Motor wieder zu starten. Doch es gelang ihr nicht, ihre gesamte menschliche Gestalt nachzubilden; wohl oder übel mußte sie mit dem zurechtkommen, was sie dem Nexius abtrotzen konnte. Ein Teil der schwarzen Masse floß in den Fußraum der Fahrerkabine und legte sich um Pedalen und Gangschaltung.
    Wenig später setzte sich der Bus stockend in Bewegung, und nach einigen Minuten hatte Nofretete genügend Sicherheit im Umgang mit der Mechanik, daß ihre Fahrt sicherer wurde.
    Der Bus raste über einsame Straßen weiter in Richtung Froscane ...
    * Nach kaum zehn Minuten brachte Nofretete den Wagen an einem Waldweg abrupt zum Halten. Die Instinkte des Nexius hatten plötzlich die Nähe eines Vampirs erspürt!
    Hier, in dieser öden Berglandschaft?
    Ihre Zweifel kümmerten die Instinkte der Kreatur nicht. Der Nexi-us übernahm die Kontrolle über ihr Handeln. Er kehrte vollends in seine amorphen Form zurück, öffnete die Wagentür und bewegte sich zielstrebig in den Forst hinein, immer wieder von kurzen Pausen unterbrochen, in denen er Witterung aufnahm.
    War der Nexius vorhin noch lethargisch gewesen, übernahm jetzt der Blutdurst seine Handlungen.
    Bald hatte er sein Ziel erreicht: eine einsame Waldhütte. Nun spürte Nofretete es auch mit ihren eigenen Sinnen: Hier lebte zweifellos ein Vampir, wahrscheinlich ein Einzelgänger. Diesem Umstand war es wohl auch zu verdanken, daß er die Seuche, der fast sämtliche Vampire Londons zum Opfer gefallen waren, überlebt hatte.
    Der Nexius brach mit berserkerhafter Gewalt durch die Tür der Hütte und überraschte den Ahnungslosen, der sich zur Ruhe niedergelegt hatte, vollkommen. Er kam nicht einmal mehr dazu, sich darüber klarzuwerden, was ihn da überkam und in sekundenschnelle das untote Leben aus ihm heraussaugte.
    *
    Als Nofretete, nun wieder in ihrer humanoiden Gestalt, zum Wagen zurückkehrte, fühlte sie sich stark genug, auch den Rest der Strecke zu bewältigen.
    Doch sie wußte wohl, daß dies nur ein vorübergehender und höchst brüchiger Zustand war. Die Nahrung würde nicht ausreichen, den Nexius nachhaltig zu stärken.
    Eine knappe Viertelstunde später erreichte sie das kleine Bergdorf, dessen Namen und Lage der Vampir in Washington ihr verraten hatte. Irgendwo hier in Froscane mußte Landru sich aufhalten.
    Hoffte sie.
    Der Instinkt des Nexius lieferte ein erstes Indiz. Er spürte deutlich die Anwesenheit von schwarzem Blut auch in diesem Ort.
    Nofretete hielt am Straßenrand, als sie einen einsamen Passanten entdeckte. Sie konnte ihre menschliche Form bereits nicht mehr komplett halten. Von der Hüfte abwärts war sie zu einer zähen schwarzen Masse zerflossen.
    Doch ihr intakter Oberkörper reichte aus, um dem Passanten glaubhaft zu machen, er hätte es mit einer Frau zu tun. Und es genügte auch, um die hypnotischen Fähigkeiten einzusetzen.
    So erfuhr Nofretete, daß ein Fremder, auf den Landrus
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