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Die Rueckkehr des Nexius

Die Rueckkehr des Nexius

Titel: Die Rueckkehr des Nexius
Autoren: Vampira VA
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heran. Kurz bevor sie aufschlug, gab sie dem Drängen des Nexius vollständig nach.
    Vermutlich rettete es ihr das Leben. Den fürchterlichen Aufprall hätte kein Vampir überstanden. Die amorphe Masse des Nexius dagegen wurde nur zusammengepreßt und über eine Fläche von gut zehn Metern verteilt.
    Eine Zeitlang blieb er wie reglos liegen, dann kam wieder Bewegung in ihn. Langsam erst, dann immer zielstrebiger floß sein Körper wieder zu einer kompakten Form zusammen, bevor er sich durch die gebirgige Landschaft in die Richtung Rom aufmachte.
    Nofretete hätte sich nun auch in ihre menschliche Gestalt zurückverwandeln können, doch das hätte sie zuviel Kraft gekostet. Außerdem war der Nexius nicht an Wege oder Straßen gebunden. Er wählte den direktem Weg; nicht einmal Dickicht, steile Klippen oder Wasserläufe vermochten ihn aufzuhalten.
    Es dauerte zwei Stunden, ehe vor ihm eine Ortschaft auftauchte -ein kleines Bergdorf. Aber es wäre ein zu großer Zufall gewesen, wenn es sich bereits um Froscane gehandelt hätte. Ein Ortsschild wies die Ansiedlung als »Moncaido« aus.
    Hier erst formte sich Nofretete mit allerletzter Kraft wieder zu ih -rer menschlichen Gestalt. Als junge Frau schritt sie in den Ort hinein und fand nach kurzer Zeit das, wonach sie Ausschau gehalten hatte: eine kleine Reparaturwerkstatt für Automobile.
    Der Besitzer trat vor den Laden, um die Frau zu begrüßen. »Willkommen in Enzos Werkstatt!« rief er. »Ich bin Enzo. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Aber ganz bestimmt«, gurrte Nofretete. Sie wußte, daß sie ihre menschliche Form nicht mehr lange würde wahren können. »Mein Wagen ist ein paar Kilometer vor Moncaido liegengeblieben, und nun suche ich jemanden, der mich in einen kleinen Ort in der Nähe fährt. Er heißt Froscane.«
    Enzo sah sie an und runzelte die Stirn.
    »Froscane?« fragte er. »Na ja, das sind immerhin noch gut zwanzig, fünfundzwanzig Kilometer. Und eigentlich habe ich hier eine Menge zu tun. Käme drauf an, was Sie bereit wären, dafür zu .« Er rieb Daumen und Zeigefinger der rechten Hand gegeneinander. »Sie verstehen schon.«
    Nofretete hatte keine Lust, sich auf eine längere Diskussion mit ihm einzulassen. Die Zeit drängte. Sie nahm den Mann in ihren hypnotischen Bann.
    Wenig später waren sie in einem Wagen des Mechanikers, einem alten VW-Bus, in Richtung Froscane unterwegs. Enzo saß hinter dem Steuer, während Nofretete im Rückraum Platz genommen hatte. Kaum waren sie losgefahren, verlor sie erneut die Kontrolle über ihre menschlichen Formen und floß auseinander. Sie versuchte da-gegen anzukämpfen, schaffte es jedoch nicht mehr. Der Nexius war unkontrollierbar geworden und ihre Kraft zu sehr erlahmt.
    Der Durst des Nexius nach schwarzem Vampirblut war übermächtig. Doch hier gab es nirgendwo Vampire, die ihm als Speise hätten dienen können. Mit seiner instinkthaften Intelligenz wußte er, daß er am Zielpunkt ihrer Fahrt am ehesten neue Nahrung finden würde. Also wartete er ab, bis sie Froscane erreicht hätten.
    Die Fahrer der Wagen, die der VW-Bus überholte - denn Enzo war angewiesen, so schnell wie möglich zu fahren, was ihnen manch wütendes Hupen einbrachte -, bemerkten nichts von der schwarzen Masse. Dazu lagen die Fenster zu hoch.
    Enzo gab sein Bestes, dennoch setzten die engen und steilen Serpentinenstraßen in den Abruzzen ihrem schnellen Vorankommen Grenzen. Für jeden Kilometer Luftlinie, die sie vorankamen, mußten sie mehrere Straßenkilometer zurücklegen.
    Schließlich erreichten sie eine größere, wenig befahrene Landstraße, auf der sie endlich schneller vorankamen.
    Die Bewegungen der tentakelartigen Auswüchse auf der Oberhaut der Masse begannen immer mehr zu erlahmen. Nofretete - das, was sich auch in dieser Form als ihr Geist bewahrt hatte - spürte, daß die Existenz des schwarzen Wesens gefährdet war, wenn er nicht bald Nahrung erhielt.
    Und ihre eigene Existenz würde mit ihm enden, das spürte sie.
    Enzo verlangsamte die Fahrt, als vor ihnen ein Schild auftauchte, das verkündete, daß die Straße aufgrund eines Steinschlages gesperrt war. Es gab zwei Umleitungen.
    Er brachte den Wagen ganz zum Stehen und sah sich fragend um. »Welchen Weg soll ich nehmen?«
    Er erhielt keine Antwort. Der Nexius besaß kein Organ, um Worte zu formen. Nofretetes Geist in ihm hörte und verstand die Frage zwar, aber sie war nicht mehr in der Lage, dem Fahrer irgend etwas mitzuteilen.
    Eine Zeitlang starrte Enzo auf eine Antwort
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