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Die Rueckkehr des Nexius

Die Rueckkehr des Nexius

Titel: Die Rueckkehr des Nexius
Autoren: Vampira VA
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Beschreibung paßte und der wohl schon einmal vor knapp zwei Wochen hier im Ort gewesen war, an diesem Morgen unter mysteriösen Umständen wieder hier aufgetaucht war.
    Das Gerücht ging um, er hätte das Gedächtnis verloren, und in seiner Begleitung hatte sich eine fremde, schwarzhaarige Frau befunden.
    Auch auf die Frage, wo der Mann sich einquartiert hätte, erhielt Nofretete eine prompte Antwort. Neuigkeiten schienen hier in diesem abgelegenen Bergdorf so rar zu sein, daß sich selbst Kleinigkei-ten wie ein Lauffeuer herumsprachen. Der Passant sagte ihr, daß die beiden in der einzigen Pension des Dorfes untergekommen wären. Er erklärte Nofretete noch den Weg, ehe sie ihn aus ihrem Bann entließ und weiterfuhr.
    Als sie den VW-Bus neben der Pension - ein einfaches, aber im Gegensatz zu den anderen Gebäuden dreigeschossiges Haus - abstellte, nahm Nofretete noch einmal alle Kraft zusammen, um ihre menschliche Gestalt auch auf die unteren Extremitäten auszuweiten. Es gelang ihr erst beim dritten Versuch, und sie spürte, daß es kein Zustand von langer Dauer war. Sie mußte sich beeilen.
    Nur die Aussicht, daß Landru ihr würde helfen können, spornte sie an.
    Sie redete erst gar nicht mit dem Mann hinter der kleinen Rezeption saß, sondern nahm ihn sofort in ihren hypnotischen Bann.
    »Wo ist Landru?«
    Der Mann wußte offensichtlich nicht, wen sie meinte, also gab sie ihm eine Beschreibung.
    Er nickte. »Ja, der hat heute Morgen ein Zimmer gemietet. Zusammen mit seiner weiblichen Begleitung. Ein seltsames Paar. Sie wirken verwirrt. Fast so, als könnten sie sich an nichts mehr erinnern.«
    »An nichts mehr erinnern?« wiederholte Nofretete. Erst jetzt kam ihr zu Bewußtsein, daß der Mann auf der Straße dies auch schon angedeutet hatte. Und wer war diese Frau, die Landru begleitete?
    Aber diese Überlegungen waren zweitrangig. Nofretete spürte, daß sie ihre Form nicht länger würde halten können.
    »Überbringe ihm die Nachricht, daß ihn jemand sprechen will«, befahl sie dem Portier. »Er soll herunterkommen - allein. Ich ... ich warte in der Seitengasse gegenüber der Pension.«
    Damit stürzte sie aus dem Haus. Der hypnotische Bann, den sie dem Mann hatte aufzwingen können, war nicht sehr stark gewesen, und sie wollte nicht, daß er, wie bei Enzo, dadurch zerbrach, daß er sie in ihrer Nexius-Gestalt sah.
    So floh sie in eine Seitengasse und wartete dort.
    Die Minuten vergingen. Inzwischen war die Dämmerung über die Abruzzen hereingebrochen, und in diesen Regionen kam die Nacht schnell.
    Längst war ihr Körper wieder in die amorphe Form gewechselt. Wieder und wieder versuchte Nofretete, zumindest ihren Kopf auszubilden, um mit Landru reden und ihm erklären zu können, was mit ihr geschehen war, doch mehr als einen Arm oder eine Hand, die sofort wieder zerflossen, gelangen ihr nicht.
    Fast hätte sie über die böse Ironie lachen können: Nun endlich, da die Rettung in greifbarer Nähe lag, war sie nicht in der Lage, sich verständlich zu machen!
    Sie wußte nicht, wie lange es gedauert hatte, ehe Landru in die Seitengasse trat.
    Er hatte die Nachricht des seltsam steif wirkenden Hausangestellten verwirrt entgegengenommen. Zwar konnte er sich keinen Reim darauf machen, wer ihn sprechen wollte, doch er hoffte, daß es ir -gend jemand sein würde, der ihn von früher her kannte und ihm mehr über sich selbst erzählen konnte.
    Denn als er am gestrigen Tag in dem nahen Kloster Monte Carga-no erwacht war und sich als Gefangener in einem Kerker ohne Tür und Fenster wiedergefunden hatte, konnte er sich an rein gar nichts erinnern, was sein früheres Leben und seine Persönlichkeit anging.
    Dieses Schicksal teilte er mit einer Frau, die er am Fuße des Berges getroffen hatte, als das Kloster in einer Explosion, deren Ursache er nicht kannte, vernichtet worden war. Sie wußte zumindest ihren Namen - Lilith Eden -; er selbst besaß nicht einmal diese karge Information über sich.
    Er hatte Lilith überredet, im Zimmer zu bleiben, obwohl ihm selbst bei dem Gedanken, alleine loszuziehen, nicht wohl war. Die ganze Sache kam ihm nicht geheuer vor. Daran trug nicht zuletzt Liliths Bericht bei, sie hätte in dem Kloster eine Frau mit dämonischem Ge-biß gesehen, die sie hatte töten wollen.
    Was war das für eine Welt, in der er erwacht war? Monster, geheimnisvolle Mönche, die ihn gefangen gehalten hatten - und nun? Wollte man sich ihrer entledigen? Erwartete ihn eine Falle?
    Doch die Hoffnung, mehr über
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