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Die Rueckkehr des Daemons

Die Rueckkehr des Daemons

Titel: Die Rueckkehr des Daemons
Autoren: Thilo P. Lassak
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Wenn wir sie abends anzünden, wird der Orientierungssinn der Mücken gestört und sie können dein leckeres Blut nicht mehr finden.« Sie stand vom Bett auf. »Gib mir mal etwas Geld, bitte. Wenn die beiden deutschen Tussis das Land verlassen, brauchen sie bestimmt ihren Reiseführer nicht mehr. Und wir können erfahren, wie wir uns am besten vor weiterer Abzocke schützen.«
    Sid legte sich hin. Erschöpft starrte er an die Decke. Ein Kabel baumelte ausgefranst herunter, vielleicht hatte hier einmal der Deckenventilator gehangen? Es war unerträglich stickig in dem Raum, und er vermutete, dass die Abgase der Autos jede frische Luft verdrängt hatten. Was mache ich hier?, schoss es ihm durch den Kopf. Glaube ich allen Ernstes, in diesem Moloch einen Hinweis auf das Mumienherz zu finden? Freiheit, Tempo, Jazz, Sex und Marihuana hatte er sich noch vor wenigen Wochen gewünscht und es für das größte Glück auf Erden gehalten. Jetzt hatte er das genaue Gegenteil eines glücklichen Lebens – oder war alles nur eine Frage des Blickwinkels?
    Rascal war gerade rechtzeitig wieder zurück, um die größte Schwermut von ihm abzuhalten.
    »Hier ist dein Geld zurück«, sagte sie fröhlich. »Die Mädchen waren richtig nett. Sie haben mir ihr Buch geschenkt, sie sagten, es wäre der beste Reiseführer, den es auf der Welt gibt, der Lonely Planet [10] . Mal sehen, was die zu den Pyramiden schreiben.«
    Sie legte sich atemberaubend nah neben Sid und las ihm vor.
    Pyramiden von Giza
    Die Pyramiden von Giza sind als einziges der sieben Weltwunder bis heute erhalten. Auch nach 4.00 0 Jahren ist der Hype, der um sie gemacht wird, noch absolut gerechtfertigt. Durch ihre ungewöhnliche Form, Geometrie und ihr unglaubliches Alter wirken sie geradezu außerirdisch. Sie scheinen aus der Wüste herauszuwachsen und werfen die immer wieder faszinierende Frage auf: »Wie und warum wurden sie gebaut?«
    Jahrhundertelange Forschungen konnten diese beiden Fragen z. T. beantworten. Man weiß, dass die Pyramiden gewaltige Grabmale waren und im Auftrag der Pharaonen von Zehntausenden Arbeitern aus dem Boden gestampft wurden. Das beweist die Pyramidenbauersiedlung mit großen Anlagen zur Nahrungsmittelproduktion und medizinischen Einrichtungen. Die Ausgrabungen auf dem Plateau von Giza gehen weiter und fördern immer mehr Hinweise zutage. Z. B. dass die Arbeiter keine Sklaven wie in den diversen Hollywood-Schinken waren, sondern eine bestens organisierte Arbeiterschaft aus ägyptischen Bauern. Jedes Jahr, wenn das Nilhochwasser ihre Äcker überschwemmte und jede Feldarbeit unmöglich machte, zog die gut strukturierte Bürokratie diese Bauern zur Arbeit an den Pharaonengräbern heran. Die Pyramiden waren also fast so was wie eine antike Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Nicht zuletzt erleichterte das Hochwasser den Transport der Steinblöcke zur Baustelle.
    Auch wenn alles dafür spricht, glauben manche Leute nicht, dass die alten Ägypter zu derartigen Leistungen in der Lage waren. Sogenannte Pyramidologen – das Studium dieser riesigen Bauwerke hat sich zu einer eigenen »Wissenschaft« entwickelt – führen die Steinbearbeitung und ihre millimetergenaue Platzierung als Beweise für eine kosmologische Bedeutung der Pyramiden an. Als Erbauer kämen nur Engel, Teufel oder Außerirdische infrage.
    Die Sphinx
    Der Aberglaube und die Legenden, die sich um die Sphinx und ihre geheimnisumwitterte Funktion ranken, sind fast genauso faszinierend wie sie selbst. (…)
    Im Arabischen heißt das katzenartige männliche Wesen Abu al-Hol (Vater des Schreckens). Die alten Griechen nannten es Sphinx, weil es dem mythischen geflügelten Ungeheuer mit Frauenkopf und Löwenkörper ähnelte, das Rätsel aufgab und jeden tötete, der sie nicht lösen konnte.

83. Kapitel
    Kairo, Samstag, 13. Oktober 2007, abends
    Andere Stadt, anderes Land, anderer Kontinent, das gleiche Problem. Der Midan Tahrir war der Times Square Kairos, »Summe und Krönung aller Marktplätze und Tingeltangelstraßen in Amerika« , wie Jack Kerouac, der seiner Ansicht nach völlig überschätzte Autor, vor fünfzig Jahren auf unschuldiges Papier geschmiert hatte. Manche Touristen nahmen verzweifelt ein Taxi, um sicher die andere Seite des Platzes mit dem Ägyptischen Museum zu erreichen. Die Araber hielten ebenso wenig von Ampeln wie die Amis.
    Birger Jacobsen saß in einem ahwa , einem schlichten Kaffeehaus in der Sharia Talaat Harb, und betrachtete die Autos. Fünf Wagen nebeneinander auf
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