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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen
Autoren: Glen Cook
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stießen paarweise die Rochen herab und tanzten zwischen den Blitzstrahlen umher, die von den Windwalen abgefeuert wurden. Die Luft fing an zu knistern und schmeckte trocken und fremd.
Plötzlich war Tracker bei uns und brummte irgendetwas davon, daß er den Baum retten müßte.
Ich hörte Hörner losbrüllen. Ich wich einem umherdreschenden Drachenbein aus, duckte mich unter einem schlagenden Flügel, blickte zurück. Scharen von unzulänglich bekleideten menschlichen Skeletten strömten hinter einem hinkenden Köter Krötenkiller aus dem Wald. »Ich wußte doch, daß wir dieses Mistvieh nicht zum letzten Mal gesehen hatten.« Ich versuchte die Lady auf mich aufmerksam zu machen. »Die Waldstämme. Sie greifen die Garde an.« Der Dominator hatte mindestens noch ein As im Ärmel gehabt.
Die Lady achtete nicht auf mich.
Was die Stammeskrieger und die Garde taten, war für uns im Augenblick nicht wichtig. Unsere Beute hatte die Flucht ergriffen, und wir wagten nicht, uns noch um etwas anderes zu kümmern.
»Im Wasser!« donnerte die Stimme über uns. Darling rückte weiter vor. Die Lady und ich stolperten über Erde, die immer noch unter den Anstrengungen des Drachens, sich endlich zu befreien, bebte. Er achtete nicht auf uns. Bomanz genoß seine gesamte Aufmerksamkeit. Ein Windwal stieß herab. Seine Tentakel durchsiebten den Fluß. Er fing etwas ein, warf Ballastwasser ab.
Schreiend wand sich eine menschliche Gestalt im Griff des Wals. Meine Lebensgeister erhielten einen ordentlichen Schub in die Höhe. Wir hatten es geschafft… Der Wal stieg zu hoch. Einen Augenblick lang hob er den Dominator über das Nullfeld. Ein tödlicher Fehler.
Donner. Blitze. Das Grauen auf glühenden Hufen. Die halbe Stadt und ein Streifen, der bis zum Rand des Nullfeldes verlief, zerbarsten, zerfielen, brannten und wurden schwarz. Der Wal explodierte.
Der Dominator stürzte hinab. Während er noch auf das Wasser und auf das Nullfeld hinabfiel, bellte er: »Sylith! Ich nenne deinen wahren Namen!« Ich schoß einen Pfeil ab.
Mitten ins Schwarze. Einer der besten Blattschüsse, die mir je gelungen waren. Der Pfeil traf
    ihn in die Seite. Er kreischte auf und griff nach dem Schaft. Dann schlug er auf dem Wasser
auf. Rochenblitze ließen das Wasser kochen. Ein weiterer Wal stieß hinunter und schob seine Tentakel unter die Wasseroberfläche. Einen langen Augenblick überkam mich die furchtbare Angst, daß der Dominator unten bleiben und entkommen würde. Aber wieder wurde er im Griff eines Ungeheuers in die Höhe gerissen. Auch dieser Wal stieg zu hoch auf. Und zahlte dafür, obgleich die Magie des Dominators um etliches schwächer geworden war, was wahrscheinlich an meinem Pfeil lag. Er feuerte einen wilden Bannstrahl ab, der außer Kontrolle geriet und Brände in der Kaserne der Garde entfachte. Die Gardisten und die Stammeskrieger waren nahebei in Kämpfe verwickelt. Der Bannstrahl streckte die Kämpfer beider Seiten zu Dutzenden nieder. Ich schoß keinen weiteren Pfeil ab. Ich war wie erstarrt. Man hatte mir eindeutig versichert, daß bei Beachtung der angemessenen Rituale das Nennen eines wahren Namens vom Nullfeld nicht aufgehoben werden konnte. Doch die Lady war nicht schwach geworden. Sie stand einen Schritt vor dem Uferrand und starrte auf das Wesen, das einst ihr Gatte gewesen war. Die Nennung des Namens Sylith hatte sie nicht im Geringsten beeindruckt. Nicht Sylith! Zweimal hatte der Dominator sie falsch benannt… Es blieb nur noch ein Name übrig. Aber mein Grinsen war leer. Ich hätte sie Sylith genannt. Ein dritter Windwal packte den Dominator. Dieser beging keinen Fehler. Er trug ihn ans Ufer zu Darling und ihrer Eskorte. Er wehrte sich heftig. Ihr Götter! Die Lebenskraft dieses Mannes!
Hinter uns schrien Männer. Waffen klirrten. Die Gardisten waren weniger überrascht als ich. Sie hielten aus. Hastig flogen die Unterworfenen zu ihrer Unterstützung herbei und ließen einen Sturm von tödlichen Bannsprüchen herabregnen. Auf Köter Krötenkiller konzentrierte sich ihre Aufmerksamkeit besonders.
Elmo, der Leutnant und Schweiger gingen dem Dominator in dem Augenblick an die Gurgel, als der Windwal ihn fallen ließ. Es war, als ob sie sich mit einem Tiger anlegten. Er schleuderte Elmo zehn Meter weit durch die Luft. Ich hörte das laute Krachen, als er dem Leutnant das Rückgrat brach. Schweiger tänzelte beiseite. Ich spickte ihn mit einem weiteren Pfeil. Er taumelte, ging jedoch nicht zu Boden. Mit glasigem Blick torkelte er
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