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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen
Autoren: Glen Cook
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Trupp würde noch eine Zeitlang mit uns reiten, wie es mein Wunsch gewesen war. Wir würden uns trennen, sobald wir uns vor den Gardisten in Sicherheit wähnten. Auf diesen Augenblick freute ich mich nicht, so unausweichlich er auch auf uns zukam. Wie sollten zwei wie Darling und die Lady in derselben Gruppe reisen, wenn es nicht nur ums
    Überleben ging?
Ich schwang mich in den Sattel und verfluchte meinen verflixten schmerzenden Knöchel. Die Lady warf mir einen gemeinen Blick zu. »Nun«, sagte ich, »zumindest zeigst du wieder Lebensgeister.«
»Willst du mich entführen?«
»Willst du lieber mit deinen Leuten allein sein? Mit vermutlich nichts Besserem als einem Dolch, um Ordnung zu
halten?« Dann zwang ich mich zu einem Grinsen. »Wir haben eine Verabredung. Weißt du noch? Ein Abendessen in den Gärten von Opal.« Einen Augenblick lang zeigte sich ein Hauch von Schalk in ihren Augen. Und ein Blick von einem Moment am Feuer, als wir uns nahe gekommen waren. Dann legte sich der Schatten wieder darauf.
Ich neigte mich näher heran, und der Gedanke ließ mich erbeben. Ich raunte: »Und ich brauche deine Hilfe, um die Annalen aus dem Turm herauszuholen.« Ich hatte noch niemandem gesagt, daß sie sich nicht mehr in meinem Besitz befanden. Der Schatten verflog. »Ein Abendessen? Versprochen?« Die Hexe konnte allein mit einem Blick und ihrer Stimme so vieles versprechen. Ich krächzte: »In den Gärten. Jawohl.«
Ich gab das alte, traditionelle Zeichen. Hagop übernahm die Spitze. Goblin und Einauge folgten ihm und zankten sich wie üblich. Dann kam Murgen mit der Standarte, dahinter die Lady und ich. Dann die meisten anderen mit den Packpferden. Schweiger und Darling bildeten das Schlußlicht und hielten geziemenden Abstand von der Lady und mir. Als ich mein Pferd antrieb, schaute ich zurück. Raven stand da, stützte sich auf seinen Stock und sah verlorener und verlassener aus, als er es hätte tun sollen. Case versuchte immer noch, ihm das Ganze zu erklären. Der Junge hatte es mühelos verstanden. Ich dachte mir, daß Raven es auch bald verstehen würde, wenn er erst einmal den Schock überwunden hatte, daß nicht jeder nach seiner Pfeife tanzte, und daß der alte Croaker einem Bluff Nachdruck verleihen konnte, wenn es nötig war. »Es tut mir leid«, murmelte ich in seine Richtung und wußte nicht genau weshalb. Dann drehte ich mich wieder nach vorne zum Wald und sah nicht mehr zurück.
Ich hatte das Gefühl, daß auch er bald unterwegs sein würde. Falls Darling ihm wirklich so viel bedeutete, wie er uns glauben lassen wollte. In dieser Nacht war der Himmel im Norden zum ersten Mal seit nahezu undenklicher Zeit vollkommen klar. Der Große Komet erleuchtete uns den Weg. Jetzt wußte der Norden, was der Rest des Reiches schon seit Wochen gewußt hatte. Er nahm bereits ab. Die Stunde der Entscheidung war verstrichen. Das Reich erwartete angstvoll die von ihm verheißenen Neuigkeiten.
Weit im Norden. Drei Tage später. In der Finsternis einer mondlosen Nacht. Aus dem Großen Wald humpelte ein Scheusal auf drei Beinen hervor. Es ließ sich auf den Überresten des Gräberlandes auf die Hinterbeine sinken und kratzte den Boden mit seiner einen Vorderpranke auf. Der Sohn des Baumes schleuderte ihm einen kleinen Wechselsturm entgegen. Das Untier floh. Aber es würde in einer anderen Nacht wiederkommen, und wieder in einer anderen und in einer weiteren danach…

 
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WIDMUNG
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