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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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aus gewissen Gründen … äh … keine Gefahr mehr für eine Frau, und ich fürchte, dasselbe gilt auch für meine Männer. Doch vielleicht kann ich Euch bei einem anderen Problem behilflich sein.«
    Er gab einem seiner Männer einen Wink. Der Lazarusritter ließ sich vor ihr in die Hocke sinken und legte etwas auf den Boden, das sie erst wirklich erkannte, als er aufstand und sich rückwärts gehend entfernte. Es war ein schmuckloses, schwarzes Gewand, dessen bloßer Anblick ihr einen eisigen Schauer über den Rücken jagte.
    »Keine Sorge«, sagte Balduin spöttisch. »Es ist ganz neu. Keiner meiner Männer hat es je getragen.«
    Robin sah ihn weiter verstört an. Sie verstand nicht, worauf er hinauswollte. Mit einem Hilfe suchenden Blick wandte sie sich an Abbé, aber sie erntete auch jetzt nur ein sachtes, spöttisches Lächeln, in dem etwas sonderbar Wissendes war, das sie immer mehr beunruhigte.
    Balduin streckte die Hand aus, und der Ritter hinter ihm reichte ihm ein gewaltiges Schwert.
    »Ich bin Euch noch etwas schuldig, Bruder Robin«, sagte er spöttisch. »Und ich bin es gewohnt, meine Schulden zu begleichen.« Seine Stimme wurde kühler, nahm aber zugleich auch einen offizielleren Ton an. »Kniet nieder, Robin«, befahl er.
    Robin tauschte einen verwirrten Blick mit Abbé. Er nickte. Es ist alles in Ordnung, signalisierte sein Blick.
    Robin ließ sich mit klopfendem Herzen auf die Knie sinken, und Balduin streckte den Arm aus und berührte ihre rechte Schulter mit der Schwertklinge.
    »Ritter Robin«, sagte er feierlich. »Hiermit ernenne ich Euch zum Ehrenhauptmann meiner Leibgarde und verleihe Euch den Titel Schwert des Königs.« Sein Schwert berührte auch ihre andere Schulter, aber nur sanft, kaum mehr als ein Hauch. Dann trat er zurück, drehte das Schwert um und reichte ihr die Klinge mit dem Griff voran. Robin griff danach und starrte die Waffe an, ohne wirklich zu verstehen. Das Schwert war sehr groß, dafür aber überraschend leicht und perfekt ausbalanciert. Eine Waffe, die zwar vollkommen aussah, in Güte und Qualität aber der gleichkam, die Salim für sie hatte anfertigen lassen. Klinge, Parierstange und Griff waren vollkommen schwarz. Der einzige Schmuck waren fünf winzige, blass silberne Kreuze, die in den Knauf eingraviert waren; das Symbol der königlichen Leibgarde.
    »Erhebt Euch, Ritter Robin«, sagte der König feierlich. »Lasst jeden wissen, dass Ihr vom heutigen Tage an unter meinem persönlichen Schutz steht. Wer die Hand gegen Euch erhebt, der erhebt sie zugleich auch gegen mich. Und nun nehmt Euer Schwert, Euer Gewand und den Segen des Königs, Robin, und geht nach Hause.«
     
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