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Die Rache des stolzen Griechen

Die Rache des stolzen Griechen

Titel: Die Rache des stolzen Griechen
Autoren: Jessica Steele
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sprang Clare auf und rannte zur Tür. Doch bevor sie diese erreicht hatte, war Lazar ihr schon gefolgt und riss sie kraftvoll zurück. Wie wild schlug sie um sich, ohne sich darum zu kümmern, wohin sie ihn traf.
    Geschickt wehrte er ihre Schläge ab. Er packte sie bei den Schultern und schüttelte sie, um sie wieder zur Besinnung zu bringen. Heftig atmend stand sie vor ihm und starrte ihn an.
    Er stieß etwas auf Griechisch hervor, das sich wie ein deftiger Fluch anhörte. „Was, zum Teufel, dachten Sie, dass ich Ihnen antun würde?“, fuhr er sie an.
    „Vergewaltigen“, kam es zittrig über ihre Lippen.
    Seine Miene verschloss sich. Wortlos zog er sie mit sich, drückte sie wieder auf ihren Stuhl nieder und setzte sich selbst. „Ich habe lediglich gesagt, dass Sie dasselbe Schicksal erleiden sollen wie Sophronia. Meine Schwester ist nicht vergewaltigt worden.“
    Clare konnte es immer noch nicht glauben, dass sie hier in einem fremden Land war, in der Gewalt eines fremden Mannes. War es wirklich noch keine vierundzwanzig Stunden her, seit sie sich in der Sicherheit ihres Elternhauses befunden und an nichts anderes gedacht hatte als daran, den Stoff für die neuen Vorhänge zu kaufen?
    „Sie wollen mich also verführen?“, brachte sie gepresst hervor.
    „Das hatte ich beabsichtigt.“ Clare war erleichtert, ihn in der Vergangenheit reden zu hören. Doch schon im nächsten Moment wurde ihr wieder angst und bange. „Ich will Sie immer noch Ihrer Unschuld berauben, aber nach dieser Show, die Sie gerade abgezogen haben, überlasse ich das Verführen lieber Ihnen, wann immer Sie dazu bereit sind.“ Er machte ein Gesicht, als stimme der Gedanke ihn alles andere als glücklich.
    „Bereit?“
    „Ich will damit sagen, dass ich keine Gewalt anwenden werde, um Sie in mein Bett zu bekommen“, erklärte er kühl. „Doch wenn Sie bis … sagen wir, Ende der Woche nicht freiwillig zu mir gekommen sind, wird es Ihrem Bruder schlecht ergehen. Mit Sicherheit wird er dann nicht nur eine Gehirnerschütterung davontragen. Ich werde persönlich dafür sorgen, dass er nie mehr eine Frau verführen kann.“
    Neuer Horror packte Clare. „Kit … er ist doch in Ordnung? Oder haben Sie …“
    „Aeneas hat mir versichert, dass Ihr Bruder sich im Moment noch bester Gesundheit erfreut. Er bleibt so lange Gefangener auf Niakos, bis ich diesen gewissen Anruf tätige, der ihm seine Freiheit zurückgeben wird.“
    Und das wäre nur dann der Fall, wenn ich auf seine gemeinen Forderungen eingegangen bin, dachte Clare bitter.
    „Das heißt also, dass … dass ich mit Ihnen ins Bett gehen muss, um meinen Bruder davor zu bewahren, von Ihnen … verstümmelt zu werden?“
    „Sie wissen, welches mein Schlafzimmer ist“, versetzte er so sarkastisch, dass sie ihn hätte umbringen können. „Ich habe gesehen, wie Sie die Tür geöffnet haben, bevor Sie sich zu Bett legten.“
    Oh nein!, stöhnte Clare insgeheim. Und sie hatte es noch so nett von ihm gefunden, dass er ihrem Vater und ihrem Bruder zwei angrenzende Zimmer geben wollte!
    „Sie haben mein Wort, dass ich die Verbindungstür nicht öffnen und Sie überfallen werde“, versicherte er ihr und erriet damit ihre stillen Befürchtungen. „Aber einen guten Rat möchte ich Ihnen noch geben: Warten Sie mit Ihrer Initiative nicht zu lange, wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Bruder es bitter bereuen wird, auch nur dieselbe Luft wie eine Vardakas geatmet zu haben.“
    Sein Blick und seine Haltung drückten einen unbeugsamen Stolz aus. Clare wurde klar, was es bedeutete, die Ehre einer griechischen Familie zu beschmutzen.
    „Mr. Var…Vardakas“, begann sie und war froh, dass ihr der Name diesmal korrekt über die Lippen kam, denn sie hätte es nicht fertiggebracht, ihn weiterhin beim Vornamen zu nennen. Sie musste alles versuchen, um ihm begreiflich zu machen, dass Kit niemals getan haben konnte, wessen er ihn beschuldigte, und ihn von seinen Rachegedanken abbringen. Doch sie brachte nur ein Gestammel zustande und war nicht in der Lage, ihre Worte zu einem verständlichen Satz zu formen.
    Lazar erhob sich von seinem Stuhl. Hoch aufgerichtet stand er vor ihr. „Was wollen Sie mir verständlich machen, Miss Harper? Dass Sie die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen möchten? Wollen Sie gleich jetzt mit mir kommen, um mich auszuziehen und mich zu benutzen, wie Ihr Bruder meine Schwester benutzt hat?“
    Ein ganz neues Gefühl regte sich plötzlich in ihr, ein Aufbegehren, das
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